Schirgiswalde-Kirschau. Die Standortwahl leuchtet ein: Direkt am Kirschauer Ortseingang plant der Landkreis Bautzen als Träger des Rettungsdienstes die Neuerrichtung einer Rettungswache.
Wie Mandy Noack von der Pressestelle des Landkreises mitteilt, fiel die Entscheidung für den Neubau aus zwei Gründen: Zum einen sei die Rettungswache, die sich bisher in einem Gebäude neben der Körse-Halle befindet, zu klein geworden. Vier Stellplätze gibt es dort - knapp bemessen für die rettungsdienstliche Versorgung im Oberland.
Darüber hinaus liegt der derzeitige Standort im Überschwemmungsgebiet und war in der Vergangenheit bereits von Hochwasser betroffen, wie Sven Gabriel (FDP), Bürgermeister der Stadt Schirgiswalde-Kirschau, bestätigt. Auch deshalb habe die Stadt bislang noch keine Pläne für die Nachnutzung des Gebäudes. Das fällt an die Stadt zurück, wenn der Erbpachtvertrag mit dem Landkreis endet.
Standort-Wahl bringt viele Vorteile
Bedrohung durch Hochwasser ist am neuen Standort an der Hauptstraße, wo auch der städtische Bauhof und die Freiwillige Feuerwehr von Kirschau-Rodewitz ihren Sitz haben, kein Thema mehr. Und auch sonst hat das Gelände Vorteile. Die unbebaute Fläche vor der Halle des Bauhofes bietet mit rund 4.660 Quadratmetern ausreichend Platz für den Neubau. Entstehen wird ein Gebäude mit sechs Fahrzeugstellplätzen.
Die Anzahl der Personen, die in der neuen Wache tätig sein werden, wird sich an der aktuellen Lage bemessen. Sie werden sich unter modernsten Arbeitsbedingungen auf ihre Einsätze vorbereiten können: "Die Vorteile des neuen Standortes sind natürlich, dass das Gebäude funktionell optimal gestaltet wird und auch alle aktuellen Vorschriften, zum Beispiel Unfallverhütungsvorschriften, eingehalten werden", sagt Mandy Noack.

Darüber hinaus sei der Standort an der Hauptstraße verkehrsgünstig gelegen - wenngleich das noch einiger Anpassungen und Abstimmungen bedarf. Bürgermeister Gabriel erklärt: Bislang starten die Feuerwehr und der Bauhof über die angrenzende Lessingstraße zu ihren Einsätzen. Die Straße sei aber eng, die schmale Zufahrt auf die Hauptstraße unübersichtlich und kurz vor dem Kirschauer Ortsausgang Richtung Rodewitz gelegen - ungünstig vor allem in Momenten, in denen es schnell gehen muss.
Ortseingang soll verlegt werden
Um Verzögerungen bei Rettungseinsätzen zu vermeiden, favorisiert der Landkreis deshalb eine Ausfahrt direkt auf die Straße zwischen Kirschau und Rodewitz, bestätigt Mandy Noack. Aber auch hier gibt es derzeit noch Klärungsbedarf. Der Grund: Bislang würde die geplante Ausfahrt auf einen Straßenabschnitt außerorts führen, auf dem Tempo 100 erlaubt ist. Das birgt Gefahren.
Um die zu minimieren, wollen die Stadtverwaltung und die Behörden des Landkreises deshalb zu einem ungewöhnlichen Schritt greifen. Sven Gabriel erklärt: "Der Stadtrat hat beschlossen, die Verlegung des Kirschauer Ortseingangspunktes zu beantragen." Konkret heißt das: Kirschau soll wachsen - zumindest auf dem Papier. Indem das Ortseingangsschild versetzt wird, soll es möglich werden, Tempo 50 bis auf die Höhe der geplanten Ausfahrt festzusetzen. Um 200 bis 400 Meter, schätzt der Bürgermeister, muss der Ortseingang dafür verlegt werden. Dieses Vorhaben werde jetzt mit den übergeordneten Behörden abgestimmt.
Weitere Neubauten für Rettungswachen in Planung
Genau wie viele andere auch: "Aktuell
wird erst ein Bebauungsplan durch die Stadt aufgestellt, erst danach erfolgen
alle weiteren Verhandlungen", teilt Mandy Noack zum aktuellen Planungsstand mit. Erst danach könnten Fragen zu Bau- und Grundstückskosten oder auch dem Zeitplan für den Neubau beantwortet werden.
Fakt ist: Der Landkreis Bautzen ist in Sachen Neubau von Rettungswachen geübt. 17 Stück betreibt er im Bautzener Kreisgebiet. Im letzten Jahr wurde bereits in Königswartha eine moderne Rettungswache fertiggestellt. Der Neubau in Ottendorf-Okrilla, der sich dort ebenfalls auf dem Bauhofgelände befindet, liegt laut Landratsamt in den letzten Zügen. Neben Kirschau plant die Kreisverwaltung derzeit außerdem neue Rettungswachen in Bernsdorf und Königsbrück.
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