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Oberlausitzer Kunstauktion läuft diesmal anders ab

Am 24. September versteigert die Stiftung für Kunst und Kultur in der Oberlausitz in Bautzen Werke vor allem regionaler Künstler. Der Ablauf ist anders als gewohnt.

Von David Berndt
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Joachim Mühle ist Auktionator bei der nächsten Kunstauktion im Museum Bautzen. An der Vorbereitung sind Denise Katzjäger (r.) vom Museum und Gabriele Neugebauer vom Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien beteiligt.
Joachim Mühle ist Auktionator bei der nächsten Kunstauktion im Museum Bautzen. An der Vorbereitung sind Denise Katzjäger (r.) vom Museum und Gabriele Neugebauer vom Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien beteiligt. © SZ/Uwe Soeder

Bautzen. „Und zum Dritten: ,Die Schwester der Mona Lisa'“ geht an die Dame mit dem grünen Hut.“ So könnte es am 24. September bei der Kunstauktion der Stiftung für Kunst und Kultur in der Oberlausitz heißen. Ob Auktionator und Stiftungsvorstand Joachim Mühle dieses Ölgemälde und weitere 112 Kunstwerke unter die Leute bringen kann, wird sich zeigen. „Wenn es sehr gut läuft, versteigern wir die Hälfte der Kunstwerke“, sagt Mühle.

Wie begehrt die Werke sind, hänge vor allem von drei Faktoren ab: dem Bekanntheitsgrad des Künstlers, dem Geschmack der Bieter und dem Preis. „Je bekannter ein Künstler, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er auch versteigert wird. Und ist der Einstiegspreis zu hoch, kauft niemand“, sagt Joachim Mühle.

Einstiegspreise zur Auktion zwischen 50 und 3.000 Euro

Am 24. September liegt der niedrigste Einstiegspreis bei 50 Euro für eine Keramik und der höchste bei 3.000 Euro für ein gerahmtes Ölbild auf Leinwand. Die Einstiegspreise legen die Künstler fest.

Der Auktionator ist begeistert von der Vielfalt der Kunstwerke. Zu ersteigern gibt es Keramiken, Holzarbeiten, Malereien und Collagen. Die Künstler kommen vorrangig aus der Lausitz sowie dem Raum Dresden und haben etwa mit Textilien, Mineralien, Teer oder Braunkohle gearbeitet.

Sonderschau zeigt Werke, die versteigert werden

Im Bautzener Museum am Kornmarkt werden alle Werke bis 22. September in einer Sonderschau präsentiert. Im großen Ausstellungsraum wird dann auch die Auktion stattfinden, ohne dass die Werke vorher abgenommen und einzeln gezeigt werden, blickt Joachim Mühle voraus. „Das ist neu, und wir probieren das auf Vorschlag des Museums erstmals aus. Ich rufe also die Werke in alphabetischer Reihenfolge auf wie sonst auch, aber die Bieter sitzen praktisch inmitten der zu versteigernden Werke.“

Und das ist nicht das einzige Novum. So ist es für Joachim Mühle die erste Auktion als Leiter - zugleich aber auch die letzte. Bisher hatten der Görlitzer Landrat oder Beigeordnete des Landkreises Bautzen die Auktionen, die im jährlichen Wechsel in den Landkreisen Görlitz und Bautzen stattfinden, geleitet.

Da beide Posten aber erst seit Kurzem neu besetzt sind, springt der Stiftungsvorstand ein. „Ende November geh' ich allerdings in den Ruhestand. Deswegen bleibt es ein einmaliges Ereignis“, sagt Joachim Mühle.

Die Kunstauktion findet am 24. September 2022 ab 14 Uhr im Museum Bautzen, Kornmarkt 1, statt. Online können sich Interessierte die Kunstwerke vorab hier anschauen.