Neue Aufgaben für Bautzens Talsperrenchef

Bautzen/Cottbus. Der langjährige Leiter der Landestalsperrenverwaltung in Bautzen übernimmt neue Aufgaben: Sebastian Fritze ist seit 1. Oktober Präsident des Landesamtes für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) in Cottbus, informiert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg. Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) hat den Diplom-Geologen am Montag bei einer Belegschaftsversammlung offiziell ins Amt eingeführt. Zugleich dankte Steinbach der LBGR-Abteilungsleiterin Angelika Seidemann, die das Landesamt in den vergangenen Monaten kommissarisch geleitet hat.
Der 1973 im erzgebirgischen Marienberg geborene Sebastian Fritze studierte an der Bergakademie Freiberg und schloss sein Studium 1995 mit der Diplomprüfung in der Fachrichtung Geologie und Paläontologie (Wissenschaft von den Lebewesen und Lebewelten der geologischen Vergangenheit) ab. Seit 1998 war er in der sächsischen Landestalsperrenverwaltung tätig, in den vergangenen 15 Jahren als Betriebsleiter des Betriebes Spree/Neiße. Unter anderem beschäftigte ihn die Generalsanierung der Bautzener Talsperre.
Kohleausstieg bringt viele Verfahren mit sich
Das LBGR ist 2004 aus der Fusion zweier bis dahin eigenständiger Ämter entstanden - des Landesamtes für Geologie und Rohstoffe Brandenburg und des Landesbergamtes. "Die Aufgaben sind vielfältig“, hob Steinbach bei der Amtseinführung Fritzes hervor. Im Zusammenhang mit dem bis spätestens 2038 vorgesehenen Kohleausstieg seien kurzfristig zahlreiche berg- und wasserrechtliche Verfahren und Genehmigungen neu zu bescheiden – im aktiven Braunkohlebergbau ebenso wie bei der Bergbausanierung. Im Bereich des geologischen Dienstes seien Daten für die Wasserwirtschaft, die Land- und Forstwirtschaft, das Bauwesen und große Infrastrukturprojekte gefragt, nicht zuletzt unter den Aspekten des Klimawandels.
„Zudem werden sicherlich in den kommenden Jahren weiterhin zahlreiche Rechts- und Verfahrensfragen das Amt beschäftigen“, sagte der brandenburgische Wirtschaftsminister. „Denn fast jedes größere Verfahren wird heute juristisch in Frage gestellt – sei es die Zulassung von Hauptbetriebsplänen im Braunkohlebergbau, seien es Aufsuchungserlaubnisse im Erdöl- und Erdgasbereich oder Leitungsausbauvorhaben im Energiebereich.“
Außerdem ist eine Neuorganisation des Landesamtes für Bergbau, Geologie und Rohstoffe geplant, deren Umsetzung mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird. „Der neue Präsident wird intensiv gefordert sein, den Übergang der Behörde in die digitale Zukunft zu gestalten“, so Steinbach. (SZ)
Mehr Nachrichten aus Bautzen lesen Sie hier.