SZ + Bautzen
Merken

So geht der Breitbandausbau im Kreis Bautzen weiter

Bis Ende 2024 sollen alle Haushalte und Unternehmen im Kreis Bautzen schnelles Internet bekommen. Wie das abläuft und was Grundstückseigentümer tun müssen.

Von David Berndt
 4 Min.
Teilen
Folgen
Etwa 5.000 Haushalte und rund 900 Unternehmen im Landkreis Bautzen sind noch nicht ans Glasfasernetz für schnelles Internet angeschlossen. Das soll nun passieren.
Etwa 5.000 Haushalte und rund 900 Unternehmen im Landkreis Bautzen sind noch nicht ans Glasfasernetz für schnelles Internet angeschlossen. Das soll nun passieren. ©  Symbolbild/dpa

Bautzen. Bereits im Herbst vorigen Jahres wurde offiziell das Ende des großen Breitband-Ausbauprojektes im Landkreis Bautzen verkündet. Doch ganz abgeschlossen ist es noch nicht. Das soll nun bis Ende 2024 erfolgen.

Darüber informierten der Landkreis Bautzen und die Telekom als Hauptauftragnehmer an diesem Freitag. Sächsische.de erklärt, wie die Arbeiten ablaufen sollen und was Grundstückseigentümer jetzt tun müssen.

So ist im Kreis Bautzen der Stand beim Breitbandausbau

Bis Ende 2021 haben bereits rund 60.000 Haushalte sowie Firmen und Schulen im gesamten Landkreis Bautzen den Zugang zu schnellerem Internet erhalten. Für mehr als 100 Millionen Euro verlegte vor allem die Telekom in den vergangenen Jahren Glasfaserkabel bis an oder in die Gebäude. Mehr als 80 Prozent der Eigentümer hatten dem Anschluss an das Glasfasernetz zugestimmt.

Allerdings ist damit noch nicht der gesamte Landkreis abgedeckt. Denn schon während der Planungsphase waren "weiße Flecken", also nicht berücksichtigte Gebiete, aufgetaucht. So wurde in der Kreistagssitzung im Dezember 2019 „die Vorbereitung und Durchführung eines Ausschreibungsverfahrens zur Breitbanderschließung im Cluster zehn“ beschlossen.

In dieses Cluster fallen alle bisher nicht berücksichtigten Gebiete. Betroffen sind 5.000 Haushalte und etwa 900 Unternehmen, die nun mit schnellerem Internet versorgt werden. Ende 2021 wurden die Kosten dafür auf etwa 83 Millionen Euro beziffert. Bis zu 60 Prozent davon trägt der Bund, weitere 30 der Freistaat Sachsen, und der Landkreis Bautzen übernimmt erneut zehn Prozent, also etwa acht Millionen Euro.

Das müssen betroffene Grundstückseigentümer jetzt tun

Alle betroffenen Grundstückseigentümer müssten Post vom Landratsamt erhalten haben. In den Schreiben wird über das Projekt informiert. Eigentümer, die einen Glasfaseranschluss bis zu ihrem Gebäude haben wollen, müssen die beiliegende Erklärung zurückschicken. Dafür galt bislang die Frist 31. Juli. Doch weil die Rücklaufquote erst bei 42 Prozent liegt, wurde die Frist jetzt bis zum 31. Oktober verlängert. Wer diese Genehmigung erteilt, bekommt einen kostenlosen Anschluss bis an sein Gebäude.

Dazu legen Mitarbeiter der beauftragten Baufirmen in Absprache mit den Eigentümern vor Ort Glasfaser vom Hauptkabel in Röhren unter der Erde bis zum Gebäude. Mit der Abnahme durch das Bauamt beginnt die Gewährleistungszeit von fünf Jahren.

Der Eigentümer kann dann selbst entscheiden, ob und ab wann er das schnellere Internet tatsächlich nutzt. Dafür muss er nicht zwingend einen Vertrag mit der Telekom abschließen, sondern kann auch einen anderen Anbieter wählen.

Sollten Eigentümer die Frist Ende Oktober verstreichen lassen und später doch noch den Anschluss ans Glasfasernetz wünschen, kostet sie das dann knapp 800 Euro.

So geht der Breitbandausbau nun weiter

Der Breitbandausbau innerhalb des Clusters zehn hat bei den Privathaushalten bereits begonnen. Die ersten Anschlüsse im Haselbachtal sind laut Telekom bereits im Betrieb.

In anderen Orten, etwa in Lieske oder Cunnewitz, sei der Ausbau gerade im Gange. In Deutschbaselitz oder Hochkirch etwa soll das noch im dritten und westlich von Bautzen im vierten Quartal passieren. Für viele Orte gibt es noch keinen Starttermin.

Auf einer Karte im Internet sind alle betroffenen Orte aufgeführt. Diese sind über den gesamten Landkreis verteilt. Bis Ende 2024 soll das Projekt abgeschlossen sein. Dann werden auch die noch verbleibenden vier Schulen ans Netz angeschlossen sein.

Innerhalb der Cluster zehn A/B sind alle Privathaushalte erfasst. Im Cluster zehn GWG befinden sich alle gewerblichen Nutzer. Für die meisten davon hat die Telekom den Zuschlag erhalten, und zwar in diesen Städten und Gemeinden:

  • Cunewalde, Großdubrau, Großpostwitz/O.L., Hochkirch, Kubschütz, Malschwitz
  • Doberschau-Gaußig, Schirgiswalde-Kirschau, Sohland a. d. Spree, Wilthen
  • Arnsdorf, Bischofswerda, Demitz-Thumitz, Göda, Rammenau
  • Elstra, Haselbachtal, Nebelschütz, Neschwitz, Panschwitz-Kuckau, Räckelwitz, Kamenz
  • Königsbrück, Laußnitz, Ottendorf-Okrilla, Wachau, Großröhrsdorf
  • Bernsdorf, Lauta, Wittichenau
  • Hoyerswerda

Die gewerblichen Nutzer sollen nach den privaten Haushalten ans Glasfasernetz angeschlossen werden. In Orten, in denen sowohl Privathaushalte als auch Unternehmen anzuschließen sind, sollen alle Arbeiten im selben Zeitraum ausgeführt werden.

Weitere vier Gewerbegebiete baut Sachsenenergie aus, je zwei in Bautzen und Radeberg. Die Envia Tel GmbH hat den Auftrag für zwei Gebiete in der Gemeinde Spreetal im Norden des Landkreises erhalten. Wann diese Arbeiten starten ist noch unklar.