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Nach dem 0:7: Darum stärkt Budissa Bautzen seinem Trainer den Rücken

In der Fußball-Oberliga bauen Bischofswerda und Bautzen auf den Heimvorteil. Nach den zehn Gegentreffern vor einer Woche ist Wiedergutmachung angesagt.

Von Jürgen Schwarz
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Der Bautzener Cheftrainer Stefan Richter gibt vom Spielfeldrand lautstark Anweisungen. Bei der 0:7-Pleite in Rudolstadt half das wenig.
Der Bautzener Cheftrainer Stefan Richter gibt vom Spielfeldrand lautstark Anweisungen. Bei der 0:7-Pleite in Rudolstadt half das wenig. © Florian Richter

Bautzen. In der Fußball-Oberliga Süd sind zehn der 34 Spieltage absolviert. Nachdem in der Vorsaison der FC Rot-Weiß Erfurt die 5. Liga dominierte, geht es nun wie erwartet viel enger zu. Trotzdem hat sich ein Quartett abgesetzt. Regionalliga-Absteiger FC Eilenburg führt mit 23 Punkten, gefolgt vom Bischofswerdaer FV (21) sowie dem VfB 1921 Krieschow und dem VfL Halle 96 mit jeweils 19 Zählern.

Am Tabellenende steht zur allgemeinen Überraschung die FSV Budissa Bautzen mit nur sieben Punkten. Zu Gast im Stadion Müllerwiese ist am Samstag ab 14 Uhr der FC Einheit Wernigerode (7.). Die großen Verletzungssorgen, die die Spreestädter seit Wochen begleiten und plagen, sind zweifellos der Hauptgrund für das enttäuschende Abschneiden. Chefcoach Stefan Richter: „Ich kam mir in den letzten Wochen schon etwas komisch vor. Einerseits habe ich die Jungs für ihre Fortschritte und spielerischen Leistungen gelobt, andererseits stimmten die Ergebnisse aber nicht.“

Chef- und Co-Trainer bereits eingewechselt

Mit dem 2:0-Heimsieg gegen Nordhausen schienen die Weichen für eine sportliche Aufholjagd gestellt, aber die 0:7-Pleite vor einer Woche in Rudolstadt stellte einiges in Frage. „Ohne Willen und Entschlossenheit“, lautete die Überschrift über dem Spielbericht auf der vereinseigenen Homepage. Tugenden, die nicht vom Alter der Spieler abhängen.

„Wir müssen bereits mehrere Wochen den Ausfall von zehn Mittel- bis Langzeitverletzten kompensieren - bei einem 26-köpfigen Kader! Darunter befinden sich einige Führungsspieler, die durchaus spielentscheidend sein können“, gibt Vizepräsident Sven Johne zu bedenken. „In Kombination mit unserem Weg, den wir mit jüngeren Spielern gehen wollen, ist das derzeit nicht einfach. Wir mussten zuletzt sogar bereits unseren Cheftrainer und Co-Trainer einwechseln, weil keine anderen Spieler zur Verfügung standen.“

Hoffen auf Rückkehrer

Eine Trainer-Diskussion stellt sich laut Johne nicht: „Stefan Richter hat weiterhin die volle Rückendeckung der Vereinsführung. Wir haben einen gemeinsamen Plan, den wir gehen wollen und werden. Ein Trainerwechsel ist derzeit in keinerlei Hinsicht eine Option.“ Etwas Entspannung kündigt sich im arg reduzierten Kader an. Johne: „Ich bin sehr froh, dass insbesondere die Prognosen bei Tom Hagemann, Janko Hentsch und auch Florian Baudisch gut sind und sie uns bald wieder zur Verfügung stehen werden. Ich kann nur bei allen Zuschauern, Fans und Sympathisanten darum werben, die Mannschaft und den Verein weiterhin zu unterstützen.“

Zeitgleich steht in der nur wenige Kilometer entfernten Bischofswerdaer Volksbankarena das Duell zwischen dem gastgebenden Tabellenzweiten und Einheit Rudolstadt an. „Wir sind gewarnt“, sagt Trainer Frank Rietschel angesichts des Bautzener Debakels am zehnten Spieltag. Auszuwerten gab es auch bei den Schiebockern einiges, die am vergangenen Sonntag in Nordhausen (0:3) ihre erste Saison-Niederlage hinnehmen mussten.

Trainersohn fehlt im BFV-Aufgebot

„Die Leistung war einfach nicht ausreichend, um unsere Erfolgsserie auszubauen“, konstatierte Rietschel. Den Ausfall seines Spielmachers Jakub Moravec und seines „Vertreters“ Jiri Valenta (beide gesperrt) wollte der Trainer nicht als Grund für den Leistungsabfall gelten lassen. „Wir haben unseren Kader in der Sommerpause qualitativ verbreitert, um auf Ausfälle besser reagieren zu können.“

Während Valenta aufgrund seiner Rotsperre noch einmal zuschauen muss, kehrt Moravec in die Startelf zurück. Fehlen wird aber Trainersohn Niclas Rietschel, der sich in Nordhausen am Knie verletzte. Angreifer Miguel Rodrigues wird aufgrund seiner Achillessehnen-Probleme wohl nicht auflaufen können.