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So geht die Fußballsaison in der Oberlausitz jetzt weiter

Bischofswerda sagt ein Testspiel in Dresden ab, will aber in die Türkei fliegen. Budissa beginnt am Samstag. Entscheidung über Re-Start am Montag.

Von Jürgen Schwarz
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Im Mai 2019 war Stefan Richter (re.) noch Co-Trainer unter Petrik Sander. Seit August 2021 ist er Budissa-Chefcoach.
Im Mai 2019 war Stefan Richter (re.) noch Co-Trainer unter Petrik Sander. Seit August 2021 ist er Budissa-Chefcoach. © Archiv: Torsten Zettl

Bautzen. Die Fußball-Oberligisten in Bautzen und Bischofswerda nehmen das Mannschaftstraining wieder auf. Die ab 14. Januar geltende Corona-Notfall-Verordnung macht das möglich. Budissas Trainer Stefan Richter ruft seine Schützlinge bereits am Samstag zur ersten Einheit. Es ist der Beginn „einer sehr kurzen Vorbereitungszeit“, weiß der 38-Jährige.

Bereits am 30. Januar steht das erste Punktspiel der Spreestädter in Nordhausen an. In den Papierkorb wanderte über die Feiertage allerdings Richters erstelltes Testspielprogramm. „Das hat sich aufgrund der Corona-Lage komplett zerschlagen. Ich brauche noch ein paar Tage, um alles neu zu koordinieren“, so der Coach. Fest steht zumindest schon ein Termin: Am 22. Januar gastiert Budissa ab 11 Uhr beim Landesligisten Radebeuler BC.

In Bischofswerda hat Geschäftsstellenleiter Frank Terks ebenfalls viel um die Ohren. Das für Samstag geplante Testspielspiel in Dresden gegen die U 19-Bundesliga-Junioren der SG Dynamo wurde abgesagt, „da wir uns bisher nicht in einem geordneten Trainingsbetrieb befunden haben“, begründet Terks. „Von einer normalen Vorbereitungszeit sind wir auch weiterhin weit entfernt. Stand jetzt, fliegen wir am 22. Januar in die Türkei, absolvieren in Belek ein einwöchiges Trainingslager. Geplant sind zwei Testspiele vor Ort.“

Trainingsauftakt bei den Schiebockern ist am Montag. Nicht mehr dabei ist der polnische Abwehrspieler Przemyslaw Przysowa. Der 27-Jährige hat den BFV auf eigenen Wunsch hin verlassen. „Pepe“ hatte im Saisonverlauf seinen Stammplatz in der Innenverteidigung an Paul Fromm verloren. Das Trainerduo Frank Rietschel und Robert Koch entsprach dem Wunsch nach einer sportlichen Veränderung. Die Schiebocker bestreiten ihr erstes Punktspiel am 5. Februar zu Hause gegen den FC An der Fahner Höhe. „Wir versuchen, nach der Rückkehr aus dem Trainingslager noch ein Testspiel zu organisieren“, sagt Terks. „Aber im Moment ist das ganz schwierig. Selbst einige Landesligisten wissen nicht, wann sie wieder spielen können, da sie lediglich eine Impfquote von rund 50 Prozent haben.“

Kein "Durchpeitschen auf Teufel komm raus"

Am Montag tagt das Präsidium des Sächsischen Fußball-Verbandes (SFV). Dabei geht es um einen möglichen Re-Start in der Landesliga und den vier Landesklasse-Staffeln. „Die 2G-Regel ist nicht unsere Wunschlösung, aber wir stellen uns natürlich den Rahmenbedingungen der Politik“, sagt Volkmar Beier, Vorsitzender des Spielausschusses. Wann ein Re-Start auf Landesebene möglich ist, weiß der 46-Jährige nicht: „Ich kann derzeit nicht einschätzen, inwieweit 2G oder 2G plus für den Spielbetrieb auf Landesebene umsetzbar sind.“

Andre Kohlschütter, Trainer des SV Einheit Kamenz, geht es ähnlich: „Wir hatten uns vor dem Jahreswechsel einen kleinen Winterfahrplan zurechtgelegt, müssen jetzt erst einmal schauen, inwieweit wir den noch umsetzen können.“ In der Landesliga sind aus 2021 jeweils fünf Spieltage plus einzelne Nachholspiele offen. Eine Wertung der Saison findet erst statt, wenn mindestens 75 Prozent der Mannschaften einer Liga mindestens 50 Prozent ihrer Punktspiele absolviert haben.

Beier betont, der SFV sei bislang gemeinsam mit den Vereinen verantwortungsvoll mit der Frage der Fortführung des Spielbetriebs umgegangen. „Wir streben an, die komplette Hinrunde plus eventuell weitere Spiele, die ich nicht beziffern möchte, zu absolvieren. Durchpeitschen auf Teufel komm raus werden wir nichts, aber wir wollen eine sportliche Wertung.“ Beier hält einen Re-Start auf Landesebene für Anfang März möglich. „Entscheidend sind und bleiben die Corona-Situation und die politischen Entscheidungen sowie die Antwort auf die Frage, ob und wie sich die Vereine aus der Landesliga und der Landesklasse auf die 2G-Regel einstellen können.“

Der Nordostdeutsche Fußball-Verband hat für die Oberliga eine Ergänzung der Durchführungsbestimmungen vorgenommen. Dabei geht es um die Absetzung von Punktspielen im Zusammenhang mit Covid-19. „Einem Antrag auf Spielabsetzung ist nicht stattzugeben, wenn 15 spielberechtigte Spieler zur Verfügung stehen. Unter diesen muss sich mindestens ein Torwart befinden. Spieler, die sporttypisch verletzt oder gesperrt sind, Spieler, die offensichtlich gegen wesentliche Vorgaben der lokalen Hygienekonzepte verstoßen haben oder Spieler, die nach den üblichen Definitionen des RKI als nicht vollständig geimpft gelten und deshalb nicht an einem Spiel mitwirken können, werden hierbei nicht angerechnet und gelten als zur Verfügung stehend.“