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Darum verzichtet Budissa Bautzen auf die Regionalliga

Der Oberlausitzer Oberligist reicht keine Unterlagen für die NOFV-Lizensierung ein. Derweil überrascht Bischofswerda die Derby-Absage in Neugersdorf.

Von Jürgen Schwarz
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Beim Test gegen den BFV im Februar 2013 jagte der heutige Budissa-Vize Sven Johne (re.) noch selbst dem Ball nach.
Beim Test gegen den BFV im Februar 2013 jagte der heutige Budissa-Vize Sven Johne (re.) noch selbst dem Ball nach. © Archiv: Torsten Zettl

Bautzen. Am Wochenende waren die drei Fußball-Oberligisten der Region nicht im Einsatz, aber für Gesprächsstoff sorgten sie allemal. In Bischofswerda wurden Verantwortliche, Trainer und Spieler am Freitag von der Derby-Absage überrascht. Allerdings sorgten diesmal nicht die gehäuft auftretenden Corona-Fälle beim FC Oberlausitz für den Ausfall, sondern der Schneefall, der über der Neugersdorfer Sparkassen-Arena niederging. NOFV-Spielleiter Frank Nicolai waren die Hände gebunden: „Der Eigentümer hat den Platz gesperrt.“

Gemeint ist die Stadt Ebersbach-Neugersdorf. Die Neugersdorfer meldeten sich anschließend bei Facebook zu Wort: „Da die Partie als Sicherheitsspiel eingestuft wurde, konnte leider auch nicht auf unserem Ausweichplatz auf dem Kunstrasen an der Dr.-Külz-Straße gespielt werden.“ Nicht nur in Bischofswerda gab es viele fragende Gesichter. Allein die Tatsache, dass eine Partie, zu der sicher nicht viel mehr als 300 Zuschauer gekommen wären, als Sicherheitsspiel eingestuft wird, sorgte für einiges Unverständnis.

BFV Mittwoch im Pokal gegen Freital

Noch am Donnerstag war sich BFV-Coach Frank Rietschel sicher, dass das Derby gespielt wird und dem Familienduell - Sohn Niclas spielt beim FCO - nichts im Wege steht. „Wir hatten am Mittwoch noch angerufen und nachgefragt, ob auf dem Rasen- oder Kunstrasenplatz gespielt wird. Auf Rasen hieß es in Neugersdorf.“ Am Mittwoch gastiert der BFV im Achtelfinale um den Landespokal in Hainsberg beim Landesliga-Tabellenführer SC Freital.

„Bis zum 11. März muss mir ein neuer Termin benannt und bis spätestens 1. Mai das Oberliga-Derby nachgeholt werden. Einigen sich die Vereine nicht, lege ich den Nachholtermin fest“, redet Nicolai Klartext. Für die Neugersdorfer war es der dritte Ausfall infolge. Nach vielen Corona-Fällen hatte der FCO-Mannschaftsrat entschieden, nicht nach Erfurt zu reisen. Zuvor hatte der Verband einen Antrag des FC Oberlausitz zur Verlegung der Partie abgelehnt. Der Fall beschäftigt immer noch das NOFV-Sportgericht. Eine Woche später fiel auch das Spiel in Rudolstadt aus, diesmal aber nach der Absage durch den Verband.

Budissa-Vizepräsident Johne: "Schritt käme zu früh"

Die FSV Budissa Bautzen, diesmal spielfrei, gab am Freitag bekannt, keine Regionalliga-Lizenz zu beantragen. Aktuell rangieren die Spreestädter drei Zähler hinter Spitzenreiter Rot-Weiß Erfurt. Die Blumenstädter gewannen am Sonntag das Spitzenspiel in Plauen mit 2:1 (2:0). Neben Erfurt und Plauen haben auch der VfB 1921 Krieschow (3.) und der VfL Halle (6.) die Unterlagen für eine Regionalliga-Lizensierung beim NOFV eingereicht. Budissas Vizepräsident Sven Johne zur Entscheidung des Vereins: „Sportlich sind wir aktuell zufrieden mit dem Verlauf der Saison und es ist auch kein Geheimnis, dass wir das Ziel Regionalliga in unserer Vision mit eingearbeitet haben, aber der Schritt kommt dieses Jahr definitiv zu früh. Wir haben uns nach dem Abstieg im Sommer 2019 für einen geordneten und konsolidierten Neustart entschieden.“

Budissa war vor drei Jahren nach dem Abstieg in die Oberliga freiwillig in die Landesliga gegangen. Im Vorjahr stieg Bautzen nach einen 2:1 in der Relegation gegen den SC Freital in die Oberliga Süd auf und spielt dort aktuell um den Staffelsieg mit. „Für einen Aufstieg in die vierthöchste Liga müssen weitere Puzzleteile an die richtige Stelle gesetzt werden, so dass ein Gesamtbild entstehen kann. Nach nur einem Jahr Spielzeit in der Oberliga wäre das zu früh“, so Johne. Das nächste Punktspiel bestreitet Budissa am 13. März beim Titelfavoriten im Erfurter Steigerwaldstadion.

Kamenzer Pokaltermin wieder offen

In der Fußball-Landesliga gehen die ersten Punktspiele dieses Jahres am 19. März über die Bühne. Schwierig gestaltet sich indes die Terminierung bei Einheit Kamenz. Die Lessingstädter sollten am 27. März den FSV Zwickau im Achtelfinale um den Landespokal empfangen, aber der Termin wurde wieder storniert. „Die Zwickauer müssen am 29. März ihr Drittligaspiel in Verl nachholen, daher wollen war das Pokalspiel in Kamenz nun schon am 26. März ansetzen. Dazu benötigen wir aber noch die Zustimmung der Polizei“, informierte Volkmar Beier, Vorsitzender des SFV-Spielausschusses.