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Zufrieden mit schwieriger Handball-Saison

Karsten Küter, der Präsident des Handball-Verbandes Sachsen, blickt am Saisonende auf die Spielzeit 2021/22 zurück.

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HVS-Präsident Karsten Küter bringt praktische Erfahrung im Handball mit. Unser Foto zeigt ihn 2008 beim Oberligaspiel seines HSV Dresden gegen Leipzig.
HVS-Präsident Karsten Küter bringt praktische Erfahrung im Handball mit. Unser Foto zeigt ihn 2008 beim Oberligaspiel seines HSV Dresden gegen Leipzig. © Archiv: Steffen Unger

Bautzen. Die Saison 2021/22 beim Handball-Verband Sachsen (HVS) neigt sich dem Ende entgegen. In der Verbandsliga der Männer steht am 12. Juni noch das Relegationsspiel zwischen den punktgleichen Tabellenelften der Staffel Ost und West an. Der VfL Waldheim erwartet dann den Radebeuler HV. Die Auf- und Abstiegsrunden in der 3. Liga der Frauen sind auch fast beendet. Der HC Rödertal hat dabei ohne Punktverlust den Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga geschafft. Für die SZ zog HVS-Präsident Karsten Küter eine Bilanz.

Herr Küter, wie ist Ihre Einschätzung der abgelaufenen Handballsaison?

Zuerst bin ich froh, dass wir dieses Jahr über eine fertig gespielte Saison reden können. Nach einer langen Zeit von Entbehrungen durften wir – wie andere Sportarten auch – wieder aktiv werden, Handball trainieren und Spiele austragen. Das war für die Handballer, die Vereine, den Verband und alle Beteiligten enorm wichtig. Damit bin ich am Ende der Saison trotz aller Schwierigkeiten und Hindernisse durch die Corona-Pandemie sehr zufrieden.

Ist der HVS mit der Lösung, in der Sachsenliga und den Verbandsligen der Männer und Frauen nur die Hinrunde zu spielen, zufrieden oder hätte es auch eine andere Lösung gegeben?

Rückblickend ist das die richtige Entscheidung gewesen. Zusätzliche Spiele wären aufgrund des engen Zeitplans nicht möglich gewesen. Aktuell befinden wir uns noch immer in der Saison und führen Relegationsspiele durch.

Wie waren eigentlich die Reaktionen der Vereine bezüglich dieser Lösung? Mehrheitlich positiv oder kritisch?

Wir haben die Vereine in unsere Überlegungen vor der Wiederaufnahme der Saison einbezogen. Das war ein richtiger und wichtiger Schritt. So konnten neben den vielen Positivstimmen auch Bedenken geäußert werden. Durch den HVS konnte am Ende dieses Prozesses die Wiederaufnahme des Spielbetriebs beschlossen werden.

Am 21. Mai standen ja noch die beiden Sachsenpokal-Endspiele der Männer und Frauen auf dem Programm. Waren Sie mit dem Saisonabschluss dort zufrieden? Und werden in der Stadtsporthalle Döbeln auch in den nächsten Jahren diese Endspiele ausgetragen?

Die Pokal-Endspiele sind ein besonderes Highlight am Ende jeder Saison. Dieses Jahr haben wir mit dem MSV Dresden bei den Frauen und dem ZHC Grubenlampe Zwickau bei den Männern zwei würdige Sieger ermittelt. Alle Teilnehmer und Anwesenden haben die Veranstaltung gelobt. Darüber freue ich mich. Ein Dank an dieser Stelle auch an den Mit-Ausrichter die HSG Neudorf-Döbeln. Die gemeinsame Zusammenarbeit haben wir letztes Jahr langfristig vereinbart. Die Endspiele werden somit weiter in Döbeln ausgetragen.

Gibt es für die Saison 2022/23 einen Notfall-Plan, falls ein erneuter Corona-Lockdown kommen sollte? Und wenn ja, wie sieht der dann aus?

Die Saison 2022/23 planen wir als normale Saison. Falls doch Einschränkungen kommen, werden wir als Verband mit den Vereinen situativ reagieren und passende Lösungen erarbeiten. Aktuell stecken wir unsere Kraft in den Handball und nicht in Negativszenarien.

Wie war eigentlich die Mitglieder- und Vereinsentwicklung im HVS in den beiden Jahren der Corona-Pandemie? Gab es in Sachsen viele Austritte oder Verluste von Mannschaften? Eventuell auch im Nachwuchsbereich?

Durch die Corona-Pandemie haben wir in Summe Mitglieder und auch einzelne Mannschaften in den unteren Spielklassen leider verloren. Ein Schwerpunkt des Mitgliederrückgangs lag im Nachwuchsbereich. Dort haben uns aber nicht Kinder und Jugendliche verlassen, sondern es lag daran, dass die Vereine kaum Möglichkeiten hatten, neue Mitglieder zu gewinnen. Die Vereine stehen aber bereit und unternehmen derzeit sehr viel, um diese Rückgänge wieder zu kompensieren. Ich kann hier nur für die großartige Nachwuchsarbeit in den Vereinen werben. Es lohnt sich, ein Teil der Handballfamilie zu werden.

Warum lohnt es sich, sein Kind zum Handball zu bringen?

Handball ist eine fantastische, schnelle Mannschaftssportart, in der neben individuellen sportlichen Fähigkeiten insbesondere der Zusammenhalt der Mannschaft zählt. Und genau diese beiden Aspekte werden in den Vereinen den Kindern und Jugendlichen von Anfang an vermittelt. Wer einmal da war, kommt – wenn überhaupt – nur sehr schwer wieder davon los. Und das ist gut so.

Was wünschen Sie sich bezüglich der kommenden Saison 2022/23 von der Politik?

Ich wünsche mir für die kommende Saison, dass viel, ausgiebig und mehr wie bisher – auch in der SZ – über den Handball berichtet wird. Denn das zeigt, dass wir Handballer – wie natürlich auch alle anderen Sportarten – aktiv sind. Der Sport ist ein sehr wichtiger Teil der Gesellschaft, der eine hohe Verantwortung trägt. Dieser möchten wir durch die uneingeschränkte Ausübung des Sports gerecht werden.

Interview: Christian Kluge