Kreis Bautzen: Städte warnen Einwohner vor starkem Regen

Bautzen/Kamenz. Sachsen erwartet in den kommenden Stunden und Tagen die stärksten Regenfälle seit Monaten. Allerdings gestalten sich laut Deutschem Wetterdienst die Vorhersagen dazu, wie stark sie ausfallen und wo genau sie niedergehen, schwierig. Vielerorts im Landkreis Bautzen bereitet man sich deshalb auf eine schlimme Situation vor.
Die Stadt Bautzen hat am Freitagmittag per öffentlicher Mitteilung - unter anderem auf ihrer Homepage - darauf hingewiesen, ab dem Nachmittag bis zum Sonnabendmittag Niederschlagsmengen von bis zu 40 Litern pro Quadratmeter möglich seien. Bautzen habe zwar zum aktuellen Zeitpunkt kein Hochwasser zu erwarten. "Es kann aber sein, dass das Entwässerungssystem partiell nicht alles schafft und vereinzelt Keller volllaufen", heißt es in der Mitteilung. Sollte sich die Lage dramatisch verschlechtern, werde die Stadt auf ihren Social-Media-Kanälen und ihrer Website darüber informieren.
Die Stadt Wilthen hat am Freitag unter anderem auf ihren Internetseiten und über die Stadt-App mitgeteilt, dass sich die Hinweise auf lokale Gewitter mit Starkregen in der Zeit von Freitag, circa 20 Uhr, bis Sonnabend gegen 14 Uhr verdichten.
THW holt Pumpen aus der Sächsischen Schweiz zurück
Bereits seit einigen Tage bereiten sich viele Orte im Kreis Bautzen auf den angekündigten starken Regen vor. So hat der Ortsverband Bautzen des Technischen Hilfswerkes THW, der in den vergangenen drei Wochen im Waldbrandgebiet in der Sächsischen Schweiz im Einsatz war und dort in erster Linie mit starken Pumpen die Löschwasserversorgung sicherte, seit Mittwoch seine Technik nach Bautzen zurückgeholt. Die Situation im Brandgebiet habe sich entspannt, sagt THW-Mitglied Andreas Heinrich. Nun wappnen er und seine Mitstreiter sich dafür, im Fall von Hochwasser und Überflutungen im Landkreis Bautzen zusammen mit der Feuerwehr Pumpaufgaben übernehmen zu können.
Wilthen verteilt kostenlose Sandsäcke
Einwohner von Wilthen konnten sich am Mittwoch und Donnerstag auf dem Gelände des städtischen Bauhofs Sandsäcke holen und dort selbst befüllen. Pro Grundstück stehen laut Stadtverwaltung 20 kostenfreie Säcke zur Verfügung.
In der Gemeinde Neukirch/Lausitz wurden ebenfalls bereits Sandsäcke gefüllt. „Sie sind auf Paletten gestapelt, damit sie bei Bedarf schnell an die Stellen gebracht werden können, wo sie gebraucht werden“, sagt Hauptamtsleiter Gerald Bär, der permanent die Wettervorhersagen im Blick hat. Mitarbeiter des Bauhofes haben in den vergangenen Tagen Straßeneinläufe gereinigt und Bankette so gepflegt, dass Wasser schnell abfließen kann.
Sollte sich abzeichnen, dass über Neukirch wirklich starker Regen niedergeht, will die Gemeinde per öffentlichem Aufruf - zum Beispiel über Facebook - die Einwohner daran erinnern, ihre Grundstücke zu sichern. Auch in Elstra sind Bauhofmitarbeiter seit Mittwoch unterwegs, um an „neuralgischen Punkten, wo es immer wieder zu Überflutungen kommt“, Einläufe zu reinigen und Abflussbereiche an Gewässern freizuräumen, berichtet Bürgermeister Frank Wachholz (Runder Tisch).
Den Königswarthaer Bürgermeister Swen Nowotny (CDU) interessieren derzeit vor allem Pegelstände, und zwar die des Hoyerswerdaer Schwarzwassers. „Über Regulierungen an unseren Wehren können wir bei Bedarf schnell eingreifen“, sagt er. Ein Wehr am Ortseingang werde dann geschlossen und so ein Großteil des Wassers außen am Ort vorbei geleitet. Das Wehr am Ortsausgang öffne man weit, so dass das Wasser schnell abfließen könne.
Kamenz baut zusätzliche Zelte auf
Besonders bang schaut man in Kamenz auf die Wetterprognosen. Schließlich beginnt am Freitag dieser Woche das Forstfest. Und das soll nach zwei Corona-Jahren keinesfalls ins Wasser fallen. „Auf dem Markt stellen wir drei große Zelte auf, so dass alle Gäste trocken bleiben. Und die Bühne ist überdacht“, sagt OB Roland Dantz (parteilos).
Da die Feuerwehr das große Fest ohnehin absichere, seien ständig Einsatzkräfte vor Ort, die bei Bedarf sofort eingreifen könnten. In der Stadt werden vor allem das Lange Wasser und die Uferstraße regelmäßig kontrolliert, in Wiesa der Bereich an der Schwarzen Elster. „Der Focus liegt aber auf unserem Festgelände. Bei Starkregen müssen wir es räumen“, so der OB. Das will niemand erleben – und so hofft man in Kamenz wie in allen anderen Orten im Kreis, dass der Regen weniger heftig ausfällt als angekündigt.