So sehen die Pläne für das Lauenareal in Bautzen aus

Bautzen. Das Lauenareal in Bautzen wird sich in den kommenden Jahren grundlegend verändern. So viel steht schon mal fest. Denn auf der Brache zwischen Lauengraben, Äußerer Lauenstraße und Goschwitzstraße soll das Sorbische Wissensforum entstehen.
Mittlerweile steht auch der Zeitplan für das Projekt, für das mehr als 40 Millionen Euro veranschlagt sind. Träger ist die Stiftung für das sorbische Volk, die auf ihrer jüngsten Ratssitzung weitere Fragen klären konnte. Sächsische.de sagt, wie es weitergeht.
Was ist auf dem Lauenareal in Bautzen geplant?
Unter dem Arbeitstitel „Sorbisches Wissensforum am Lauenareal“ läuft die Planung für einen Neubau und die Neugestaltung der Fläche zwischen Lauengraben, Äußerer Lauenstraße und Goschwitzstraße. Hier sollen künftig sowohl das Sorbische Institut mit Archiv und Bibliothek als auch das Sorbische Museum untergebracht werden, die derzeit noch an getrennten Standorten in Bautzen beheimatet sind. „Das Forum vereint an einer sehr prominenten Stelle zwei wichtige sorbische Institutionen“, sagt Jan Budar, Direktor der Stiftung für das sorbische Volk. Auf den Internetseiten der Stiftung heißt es, dass damit ein Alleinstellungsmerkmal der Stadt Bautzen als Sitz zahlreicher sorbischer Institutionen wesentlich gestärkt werde.
Es handelt es sich um ein gemeinsames Vorhaben des sächsischen Ministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus, der Stiftung für das sorbische Volk und des Landkreises Bautzen. Das Projekt wird im Rahmen des Strukturwandels mit 44,5 Millionen Euro gefördert.
Der bauliche Zustand und die begrenzten Räume in den Gebäuden, die die beiden Institutionen bisher nutzen, entsprechen nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Das soll sich im Sorbischen Wissensforum grundlegend verbessern und mit nachhaltiger Bauweise und Energienutzung kombiniert werden.
Wie wird das Sorbische Wissensforum gestaltet?
Das steht noch nicht fest. Die Stiftung hat zwar die nötigen Flächen ermittelt und geklärt, welche Räume miteinander verbunden sein müssen, aber die konkreten Anforderungen an diese Flächen sind noch offen.
Für das Sorbische Museum sind etwa Räume für die Dauer- und Sonderausstellungen, die Sammlung, den Besucherservice oder die wissenschaftlichen Mitarbeiter notwendig. Das Sorbische Institut soll unter anderem genügend Platz für Digitalisierungen, Büros und das Literaturarchiv erhalten. Gemeinsam könnten beide Einrichtungen etwa den Empfang und den Museumsshop, einen Lesesaal, Konferenzzimmer oder ein Café nutzen.
Rund um die Gebäude könnte es die Freisitze des Cafés, einen Skulpturengarten sowie interne und öffentliche Freiflächen geben. Auch Pkw-Stellplätze sind eingeplant. Da aber noch nicht alle Grundstücks- und Eigentumsfragen geklärt sind, ist offen, wie sich die Gebäude des Wissensforums verteilen, wie viele es sein und wie viele Etagen sie haben werden.
Bislang gibt es fünf mögliche Varianten, die vom Architektenbüro Meyer-Bassin aus Dresden erstellt wurden. Bis zur Sondersitzung des Stiftungsrates im September wird nur noch eine davon übrigbleiben, die dann die Basis für den Architektenwettbewerb sein wird.
Variante eins sieht etwa ein kompaktes sechsstöckiges Gebäude mit Nebenbauten und 34 Parkplätzen im Untergeschoss und Zufahrt über die Goschwitzstraße vor. Bei Variante vier würden bis zu vierstöckige Gebäude bis zur Ecke Äußere Lauenstraße/Lauengraben entstehen und die gesamte Brache genutzt.
Wie sehen die fünf Varianten-Entwürfe aus?
Wann wird das Sorbische Wissensforum gebaut?
Das Projekt hängt dem ursprünglichen Zeitplan um etwa drei Monate hinterher. Die Stiftungsratssitzung im Mai musste unterbrochen werden, weil noch finanzielle Fragen zu klären waren, sagt Direktor Jan Budar. Das heißt, der für Juni vorgesehene Architektenwettbewerb kann erst im September ausgelobt werden.
Bis zum ersten Quartal 2023 soll ein Architekt oder Generalplaner beauftragt werden, sodass der Siegerentwurf zur Kostenberechnung bei der Sächsischen Aufbaubank im Frühjahr 2023 eingereicht werden kann. Nach diversen Prüfungen sowie dem Erhalt von Zuwendungsbescheiden oder der Genehmigung von Bauanträgen könnten die Arbeiten im Herbst 2025 beginnen und bis zum Jahresende 2027 abgeschlossen sein.