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Sohland: Warnstreik bei Walterscheid

Am Dienstag legen Beschäftige in vielen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie die Arbeit nieder – so auch bei Walterscheid in Soland.

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In der Metall- und Elektroindustrie sind am Dienstag bundesweit Warnstreiks angelaufen, unter anderem auch bei Fahrzeugteilehersteller Walterscheid in Sohland. Es werden vier Prozent mehr Lohn gefordert.
In der Metall- und Elektroindustrie sind am Dienstag bundesweit Warnstreiks angelaufen, unter anderem auch bei Fahrzeugteilehersteller Walterscheid in Sohland. Es werden vier Prozent mehr Lohn gefordert. © Marijan Murat/dpa

Sohland an der Spree. Beim Fahrzeugteilehersteller Walterscheid in Sohland an der Spree haben am Dienstag rund 50 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ihre Arbeit niedergelegt. Wie die Gewerkschaft IG Metall Ostsachsen mitteilt, wollen sie damit den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen, endlich ein Angebot in der aktuellen Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie vorzulegen.

„Es ist gut und richtig, dass die Kollegen und Kolleginnen ihrem Unmut Luft machen. Für sie ist kaum verständlich, weswegen sie ohne Entgelterhöhung in diesem Jahr nach Hause gehen “, erklärte Betriebsratsvorsitzender Sven Riedel. Sie seien auch zu Hochzeiten der Corona Pandemie auf Arbeit gekommen, haben die Gesundheitsrisiken mitgetragen. „Die geringe Bereitschaft der Arbeitgeberseite das auch entsprechend zu honorieren, kann ich nicht verstehen“, erklärte Betriebsratsvorsitzende weiter.

Produktion bei Walterscheid laufe auf Hochtouren

Am Standort in Sohland arbeiten rund 220 Beschäftigte. Von Lieferengpässen, Absatz- oder Materialmangel im Rahmen der Corona-Pandemie seien sie kaum betroffen. Die Produktion laufe auf Hochtouren, es werden Samstagsarbeit und Sonderschichten gefahren.

Laut Christian Göbel, zuständiger Gewerkschaftssekretär der IG Metall, seien die Forderungen in Sohland nach Beschäftigungssicherung, Standortzusagen, Investitionszusagen und einer klaren Perspektive für Auszubildende und Ausgebildete nun präsenter denn je. „Die IG Metall hat mit ihren Forderungen den Arbeitgebern einen großen Blumenstrauß an Möglichkeiten zur Zukunftssicherung angeboten. Es ist absolut unverständlich, dass die Arbeitgeber mit einer derartig ablehnenden Haltung reagieren. Die Warnstreiks sind unsere Antwort darauf“, erklärte er .

Warnstreiks wegen Corona mit begrenzter Teilnehmerzahl

Die IG-Metall fordert bundesweit vier Prozent mehr Lohn für zwölf Monate, das zur Sicherung von Beschäftigung und Einkommen eingesetzt werden soll. Neben betrieblichen Zukunftstarifverträgen sind auch ein tarifliches Angleichungsgeld und die Verbesserung der Übernahmeregelungen für Auszubildende Thema in den Tarifverhandlungen. Nachdem am 26. Februar die dritte Tarifverhandlung mit dem Verband der Sächsischen Metall- und Elektroindustrie ergebnislos verlaufen ist, hatte die IG Metall ab 2. März zu Warnstreiks aufgerufen.

Damit die Warnstreiks auch in Corona-Zeiten möglich sind, wurden von der IG Metall Ostsachsen im Vorfeld „Warnstreik-Tickets“ verteilt. So wurde in Sohland die Anzahl der Streikenden begrenzt, um Abstand und Hygieneauflagen einhalten zu können. Bereits am Montag gab es erste betriebliche Aktionen bei den Bombardier Standorten in Bautzen und Görlitz. Der Vorstand der IG Metall hatte am späten Nachmittag des 1. März zu einem bundesweiten digitalen Tarifauftakt geladen. (SZ)

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