Bautzen. Die IG Metall Ostsachsen ist 2020 gewachsen. Entgegen dem Bundestrend verzeichne sie das fünfte Jahr in Folge einen Mitgliederzuwachs, berichtet der Erste Bevollmächtigte Jan Otto. Aktuell habe man knapp 10.500 Mitglieder.
Die Betriebe seinen bis jetzt verhältnismäßig gut durch die Corona-Krise gekommen, schätzt Otto ein. Es gäbe keine größeren Standortverlagerungsdebatten, viele Beschäftigte, die nicht in der Produktion arbeiten, konnten ihrer Arbeit im Homeoffice nachgehen. "Im Rahmen von Betriebsvereinbarungen wurde für viele Beschäftigte die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes durchgesetzt", berichtet der Erste Bevollmächtigte.
Besonderes Augenmerk liege auch in der Krise auf dem Ausbau der betrieblichen Mitbestimmung: So wählten 2020 unter anderem die Beschäftigten der TG Autohandels GmbH erstmals einen Betriebsrat. Beim Hygienehersteller Ontex in Großpostwitz wurde ein Zukunftstarifvertrag mit Innovations- und Standortzusagen verankert.
Bombardier-Übernahme begleiten
Im neuen Jahr wollen zum Beispiel die Beschäftigten der beiden Birkenstock Standorte in Görlitz und Bernstadt zusammen mit der IG Metall einen Tarifvertrag erstreiten. Nach der Übernahme von Bombardier durch Alstom stehen zudem Gespräche über die Weiterentwicklung der Standorte Bautzen und Görlitz an.
Als eine Kernaufgabe für 2021 nennt Otto die Herausforderungen durch die Corona-Krise. "Wir haben weiter die Aufgabe, die Folgen der Pandemie von unseren Mitgliedern so gut es geht wirtschaftlich fernzuhalten." Weitere Aufgabenfelder seien der mit dem Kohleausstieg verbundenen Strukturwandel und die Transformation zu E-Mobilität und Klimaneutralität. (SZ)
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