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Bautzener Band räumt ab

Die hiesige Band „The Dunwich Horror“ ließ die Konkurrenz beim Beat 2016 hinter sich. Zuvor wurde es noch mal spannend.

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© Steinhaus Bautzen

Von Juliane Staretzek

Bautzen. Das Lampenfieber ist zum Greifen nah. Im Backstage-Bereich hinter der Bühne im Bautzener Steinhaus sitzen an diesem Sonnabendabend 23 Musiker. Es gibt die letzten Einweisungen der Veranstalter: Zum Auftritt dürfen nur Flaschen mit Schraubverschluss mit. Keiner soll überziehen und alle kollegial sein. Die Musiker nicken, klatschen und löffeln noch schnell ein bisschen Kartoffelsuppe.

Dann läuft der Countdown. Der Beat-Bandwettbewerb ist eröffnet. Zuerst müssen „Living Fire“ vor das Publikum. Die Dresdner Band macht Hardrock. Sie sind nicht zum ersten Mal beim Bandwettbewerb dabei. An diesem Abend wollen sie Spaß haben, neue Leute kennenlernen eine gute Zeit haben – wie auch die anderen acht Teilnehmer. Andere gehen zum ersten Mal in die Wertung, so auch Elephon.

Die Musiker begeistern mit leichten, deutschen Texten auf einer groovigen Funkmelodie das Publikum. Allesamt treten übrigens in große Fußstapfen. Beim Beat 2000 holten sich noch auf der alten Steinhaus-Bühne die Musiker von Silbermond ihren ersten Preis ab. Dort, wo jetzt die Newcomer stehen, begeisterte der bekannteste Bautzener Musikexport noch das Publikum, das auch am Beat-Abend wieder bunt gemischt ist. Da gibt es bunte Haare und zerrissene Jeans genauso wie etwas ältere Musikliebhaber.

Die Temperatur steigt

Und das ist auch kein Wunder. Die Bands haben von der Ska-Polka über Funk-Rock bis Punk alles dabei. Damit buhlen sie beim Publikum und der Jury ganz viel Beifall und um die Produktion einer eigenen CD. Die Bühne ist in rotes Licht getaucht. Die Deathcore-Band „The Dunwich Horror“ aus Bautzen betritt die Bühne. Ein paar Minuten später ist der Boden mit Bierspritzern versehen und vor der Bühne rempeln ausgelassen Leute aneinander. Der Saal ist voll und die Temperatur steigt. „Ich hoffe, ihr schwitzt auch so wie wir“, ruft ihr Sänger Alik ins Publikum. Er krümmt seinen Rücken und growlt kehlig-rau erneut ins Mikrofon. Power und Performance treffen aufeinander. Synchron wippen die beiden Gitarristen Maik und Dom mit Bassist Ratte im Takt. Im Hintergrund thront Dirk hinter seinem Schlagzeug und haut ultraschnelle Beats in die Trommeln.

Dritter Platz geht nach Dresden

Die Jury ist sich schnell einig: Das sind die Gewinner an diesem Abend. Mit drei Liedern füllen die Jungs die 20 Minuten, die jede Band zur Verfügung hat, eh nach einer kleinen Umbaupause der nächste auf die Bühne darf. In dem Fall ist es Felix Herrmann. Der Lokalmatador ist schon längst kein Unbekannter mehr in Bautzen. Seine sehr ruhigen, englischen Songs bringen dem angeheizten Publikum Luft zum Durchatmen. Mit seinen Geschichten und der Gitarre singt er sich diesen Abend auf den zweiten Platz. Den dritten Platz räumt die Band Avia ab. Die Musiker kommen aus Dresden und machen Deathcore, eine Mischung aus Metalcore und Death Metal.

Am Ende des Beats ist der Jubel groß. Es werden die Preise übergeben. „The Dunwich Horror“ bekommen für ihren ersten Platz eine dreitägige Studioprodiktion. Die anderen Gewinner gehen mit Coachings, die speziell auf sie abgestimmt werden und einen Gastauftritt bei einem polnischen Bandwettbewerb, nach Hause – nach knapp fünf Stunden schwitzen, tanzen.