Von Christoph Scharf
Salzenforst. Das Gewerbegebiet Salzenforst wächst: Gestern feierte der Computer-Dienstleister Itelligence den Spatenstich für sein neues Rechenzentrum. „Damit schaffen wir mehr als 50 hochqualifizierte Arbeitsplätze“, sagt Itelligence-Chef Herbert Vogel. Die Firma beschäftigt in 19 Ländern rund 1 800 Mitarbeiter, die Kunden der Unternehmens-Software SAP betreuen.
Wo in Salzenforst jetzt noch Gras wächst, soll bis zum Frühsommer 2011 für 8,5 Millionen Euro ein zweistöckiger Neubau entstehen. Er bietet Platz für mehr als 2 000 Serversysteme. Durch umweltschonende Technik soll hier viel Energie gespart werden. „Unser Rechenzentrum setzt Maßstäbe“, sagt Herbert Vogel. Künftig arbeiten hier 180 hochspezialisierte Fachleute – 1998 war die Mannschaft in Bautzen mit zehn Kollegen gestartet.
IT-Branche wächst weiter
Ein großer Teil der neuen Mitarbeiter soll aus der Region stammen – das Unternehmen arbeitet eng mit der Berufsakademie Bautzen zusammen. Über die Kooperation freut sich auch Ministerpräsident Stanislaw Tillich: „Hier entstehen zukunftsfähige Arbeitsplätze.“
Mit dem neuen Rechenzentrum wächst die Bautzener IT-Branche weiter. „Schon jetzt gibt sie rund 350 Menschen Arbeit – mit Tendenz nach oben“, sagt Eckehard Oßwald, Leiter des Wirtschaftsförderungsamts. Neben Itelligence zählen die Firmen Bautzen-IT.Group (BIT) mit mehr als 150 Mitarbeitern und Cideon-Software mit rund 50 Beschäftigten in Bautzen zu den großen Arbeitgebern.
Die Kreisstadt hat sich in den letzten Jahren zu einem Schwerpunkt für IT-Dienstleistungen rund um die Angebote von SAP entwickelt. Das Unternehmen aus Baden-Württemberg gehört zu den größten Software-Produzenten weltweit. Der Vorteil: Die Bautzener Firmen haben Kunden in der ganzen Welt und sind von Schwankungen auf dem lokalen Markt relativ unabhängig. „Analysten prognostizieren der Branche gute Zukunftschancen“, sagt Oßwald. Beispielsweise gehört eine Motorsport-Tochter von Mercedes-Benz in England zu den Kunden von Itelligence. „Das bringt Internationalität nach Bautzen.“ Schon weil häufig Geschäftsleute aus vielen Ländern in die Oberlausitz kommen – und die Region so als Standort noch bekannter wird. Itelligence teilt derweil mit, dass das Rechenzentrum hier nicht die letzte Investition sein soll.