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Bautzener sagen Danke

Stadträtin Monika Vetter hat eine besondere Aktion initiiert. Sie hofft, dass viele mitmachen.

Von Carmen Schumann
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Monika Vetter und ihre Kinder Jakob, Simeon und Magdalena (v.l.) haben Plakate gebastelt, mit denen sie sich bei den Helfern in der Krise bedanken.
Monika Vetter und ihre Kinder Jakob, Simeon und Magdalena (v.l.) haben Plakate gebastelt, mit denen sie sich bei den Helfern in der Krise bedanken. © Carmen Schumann

Bautzen. Stolz halten Monika Vetter und ihre Kinder Jakob, Simeon und Magdalena ihre Plakate in die Kamera. Auf denen steht geschrieben, bei wem sie sich in diesen Krisenzeiten besonders bedanken wollen: Bei Pflegekräften, Postboten, Verkäuferinnen, Ärzten und Erzieherinnen, die den Laden am Laufen halten.

Monika Vetter ist Lehrerin und CDU-Stadträtin in Bautzen. Auf die Idee, all jenen Berufsgruppen danke zu sagen, die in diesen Tagen über die Maßen beansprucht sind, kam sie aus der Überlegung heraus, dass es gerade jene Berufe betrifft, die auch im normalen Alltag Außergewöhnliches leisten und zumeist schlecht bezahlt werden. Zum Beispiel Verkäufer und Verkäuferinnen, die sich derzeit großen gesundheitlichen Risiken aussetzen, da sie tagtäglich mit vielen Menschen in Kontakt kommen. Gerade sie seien aber unverzichtbar, damit die Menschen mit dem Lebensnotwendigen versorgt werden. Gleichermaßen gelte das für die Lkw-Fahrer, die die Waren transportieren und alle aus dem medizinischen Bereich, die unter erschwerten Bedingungen Kranke heilen. Monika Vetter denkt, dass man all das nicht als Selbstverständlichkeit hinnehmen darf.

Jeder Mensch braucht Anerkennung

Monika Vetter hat sich bereits an ihren Bekanntenkreis und an ihre Schule, die Curie-Grundschule im Stadtteil Gesundbrunnen gewandt, mit der Bitte, Plakate oder auch Banner aus Tisch- oder Betttüchern zu gestalten und sie in die Fenster, Haustüren oder an die Balkone zu hängen. Zusätzlich sollten die Plakate fotografiert und die Fotos an Bekannte geschickt werden, die in den genannten Berufszweigen tätig sind. Dies könne helfen, die Moral zu stärken. Denn jeder Mensch brauche Anerkennung wie die Luft zum Atmen. Wie Monika Vetter sagt, hat sie schon etliche positive Rückmeldungen bekommen, auch mit Fotos, die zeigen, dass die Angesprochenen ihrem Aufruf gefolgt sind. Monika Vetter wünscht sich, dass dies noch viele tun.

Gerade im Stadtteil Gesundbrunnen gehörten viele Bewohner den genannten Berufsgruppen an. „Indem unsere Schüler die Plakate basteln, erkennen sie, dass ihre Eltern etwas ganz Wichtiges für die Gesellschaft leisten und dass man ihnen Wertschätzung schuldig ist“, sagt Monika Vetter. Als Lehrerin müsse sie sich im Alltag immer etwas einfallen lassen. So sei sie auf die Idee mit den Danke-Plakaten gekommen.

Solidarität zeigen

In der Krise sieht die Stadträtin auch eine Chance. Es sei bereits zu beobachten, dass das „Ich“ ein bisschen weniger wird und das „Wir“ mehr in den Mittelpunkt rückt. Mit den Plakaten könnten die Bautzener dies auch nach außen tragen. Monika Vetter wünscht sich, dass eine Diskussion darüber in Gang kommt, welche Berufe es uns wert sind, besser bezahlt zu werden.

Man dürfe jedoch auch nicht diejenigen aus dem Blick verlieren, die keine Arbeit haben oder die momentan nicht arbeiten können, weil die Umstände es nicht zulassen. Auch mit denen müsse Solidarität gezeigt werden. Man könne nicht nur auf die Hilfe „von oben“ hoffen, sondern es müsse auch Unterstützung aus den Reihen der Bürger kommen. Wer es sich finanziell leisten könne, solle denen abgeben, bei denen die finanzielle Decke dünner ist.

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