Von Sebastian Kositz
Bautzen. Führungswechsel bei der Bautzener CDU: Nach mehr als 14 Jahren als Chef des Stadtverbandes hatte Matthias Knaak jetzt nicht noch einmal für das Amt kandidiert. Die Christdemokraten wählten stattdessen mit übergroßer Mehrheit Tobias Schilling zu seinem Nachfolger. Der 36-Jährige erhielt am Sonnabend bei der Mitgliederversammlung der Bautzener Union knapp 90 Prozent der abgegebenen Stimmen.

Als neuer Vorsitzender verweist Tobias Schilling auf die großen Risse in der Bautzener Gesellschaft. Ein weiteres Auseinanderdriften müsse vermieden werden. Stattdessen gehe es darum, wieder zueinander- zufinden. Tobias Schilling will dazu noch stärker auf den bereits eingeschlagenen Kurs des Dialogs setzen. Auch kritische Themen müssten angesprochen werden: „Wir haben in den vergangenen Jahren nicht erfolglos gearbeitet. Aber wir müssen uns auch selbstkritisch fragen, ob es uns immer tatsächlich gelungen ist, die Menschen mit ihren Problemen abzuholen.“
Die beiden bisherigen Vizevorsitzenden Elisabeth Nieft und Christoph Mehnert sowie Kassenwart Rolf-Alexander Scholze sind indes in ihren Ämtern bestätigt worden. Dem Vorstand gehören zudem der Rechtsanwalt Arno Glauch, die Stadträte Matthias Hauschild, Andreas Rentsch und Karsten Vogt, der Landtagsabgeordnete Marko Schiemann und der frühere Oberbürgermeister Christian Schramm an.
Bei OB-Wahl unterlegen
In der CDU ist es die zweite wichtige personelle Entscheidung binnen weniger Tage. Erst kürzlich war Matthias Knaak auch als Chef der CDU-Stadtratsfraktion abgelöst worden. Während er seinen Abgang als Verbandsvorsitzender schon länger angekündigt hatte, wollte er als Fraktionschef eigentlich weitermachen. Bei der turnusgemäßen Wahl musste er sich jedoch Karsten Vogt geschlagen geben. „Ich kann mit dieser Entscheidung gut leben“, sagt Matthias Knaak, der im vergangenen Jahr für die CDU fürs Amt des Oberbürgermeisters kandidiert hatte – gegen Alexander Ahrens (parteilos) aber scheiterte. Tobias Schilling würdigte die Arbeit seines Vorgängers als „absolut engagierte Tätigkeit“ und hob seine „auf Ausgleich orientierte Art“ hervor.