Kamenz
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Beckenboden-Zentrum im Krankenhaus bringt Hilfe

Beim SZ-Gesundheitsforum in Kamenz hatte Chefarzt Wagner viele Fragen zu beantworten.

Von Bernd Goldammer
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Alexander Wagner, Chefarzt die Abteilung Gynäkologie, sprach beim SZ-Gesundheitsforum.
Alexander Wagner, Chefarzt die Abteilung Gynäkologie, sprach beim SZ-Gesundheitsforum. © Bernd Goldammer

Kamenz. Die Veranstalter hatten das richtige Thema gewählt. Das Foyer des Kamenzer Malteser Krankenhauses war beim SZ-Gesundheitsforum bis auf den letzten Platz gefüllt und die Diskussion nach dem Vortrag rege. Kein Wunder. Senkungserkrankungen von Blase, Gebärmutter oder Darm sind eine verbreitete Krankheit: Wenn sich plötzlich das Gefühl einstellt, dass etwas den Unterleib nach unten drückt oder ein Fremdkörpergefühl im Unterleib eingetreten ist. Manchmal sind auch ziehende Schmerzen im Unterbauch zu fühlen. Die Erkrankung betrifft nicht nur ältere Frauen. „Etwa 50 Prozent der weiblichen Bevölkerung in Deutschland haben zeitweilig mit Erkrankungen des Beckenbodens zu kämpfen. Deshalb haben die Malteser Krankenhäuser in Görlitz und Kamenz schon vor einigen Jahren das Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Görlitz-Kamenz ins Leben gerufen.

Im Anfangsstadium hilft Beckenbodengymnastik. Sie stärkt die Muskulatur. „Sie empfiehlt sich als ständige Maßnahme“, macht Alexander Wagner,  Chefarzt der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe des Malteser-Krankenhauses, in seinem Vortrag deutlich. Wenn Körperfunktionen und das Geschlechtsleben beeinträchtigt sind, kann das zur starken Belastung führen. Einige Betroffene ziehen sich sogar aus dem Gesellschaftsleben zurück. Falsche Scham sei völlig unangebracht. Inzwischen kann den Frauen schnell und gut geholfen werden. Der sofortige Weg zum Hausarzt ist notwendig. Der überweist die Betroffenen zum Gynäkologen. Falls erforderlich auch zur Behandlung ins Krankenhaus. Hier wird rasch festgestellt, um welche Form der Senkung es sich handelt und welche Strukturen des Unterleibes bereits davon betroffen sind.

Steht die fest, kommen, je nach Notwendigkeit, verschiedenste Behandlungsmöglichkeiten zur Anwendung. Sie hängen vom Leidensdruck, dem Ausmaß der Senkung und bereits eingetretenen Komplikationen wie Harnwegsinfektionen, Pilzerkrankungen Blutung oder Komplikationen ab. Die Pessar-Therapie bei Gebärmuttersenkung und Harninkontinenz empfiehlt sich im Anfangsstadium. Gewichtsreduktion ist in jedem Falle zu empfehlen“, betont Alexander Wagner. Östrogenzufuhr hilfreich. Es gibt noch weitere therapeutische Methoden, falls erforderlich auch eine OP.

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