Döbeln
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Beethovens Fidelio sprengt die Bühne

Die einzige Oper des Komponisten hat mehrere Besonderheiten. Sie stellt das Ensemble vor einige Herausforderungen.

Von Cathrin Reichelt
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Frank Unger, Lindsay Funchal und Johannes Pietzonka gehören zu den Mitwirkenden der Oper Fidelio, Generalmusikdirektor Raoul Grüneis (von links) hat die musikalische Leitung.
Frank Unger, Lindsay Funchal und Johannes Pietzonka gehören zu den Mitwirkenden der Oper Fidelio, Generalmusikdirektor Raoul Grüneis (von links) hat die musikalische Leitung. © Dietmar Thomas

Döbeln. Für die Vorstellung seiner Stücke hatte sich das Theater in der Vergangenheit Partner gesucht, in deren Räumen die Soiree stattfand. Doch das hat sich nicht bewährt.

„Nicht überall war genug Platz“, sagt Pressedramaturg Christoph Nieder. Deshalb wird nun das Foyer des Theaters für die Soiree genutzt. Partner werden für die einzelnen Stücke trotzdem gesucht. Für die Aufführung von Aschenputtel hatte sich mit einem Schuhgeschäft einer gefunden. „Für Fidelio hat das leider nicht geklappt“, so Nieder.

Beethovens einzige Oper hat am 18. Januar im Döbelner Theater Premiere. Und das sei eine ganz besondere Herausforderung, erklärt Intendant Ralf-Peter Schulze. Damit meint er nicht nur die Umsetzung des anspruchsvollen Stoffes in einer konzertant-szenischen Aufführung, sondern vor allem die Größe der Bühne. Auf der nehmen neben den mehr als 40 Musikern der Mittelsächsischen Philharmonie, der Chor des Theaters und ein rund 40-köpfiger Freiberger A-capella-Chor Platz, vor dem die Sänger agieren. „Das ist für diese kleine Bühne ein Sprengsatz“, so Schulze.

Ein Bühnenbild gibt es nicht. Das liefere das Theater selbst. Denn in dem schaue der Zuschauer auf eine Brandmauer. Die symbolisiere das Gefängnis, den Handlungsort der Oper. Aus dem Kerker versucht eine Frau ihren Mann zu befreien, der in den Zeiten der Französischen Revolution von einem politischen Widersacher gefangen gehalten wird. Dazu verkleidet sich die Frau selbst als Mann – Fidelio.

Das Stück sei keine große historische Oper, sondern eher ein Singspiel. Der Intendant habe aus historischen Zitaten Texte zusammengestellt, mit denen eine Schauspielerin in die Szenen einführt. Die Zuschauer würden im Jahr des 250. Geburtstages von Ludwig van Beethoven auf anspruchsvolle und tiefgreifende Art vom Theater-Ensemble unterhalten, so Schulze. 

  • Premiere Fidelio: 18. Januar, 19.30 Uhr, Theater Döbeln