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Was passiert, wenn ich 115 wähle?

Das Bürgertelefon 115 soll dazu beitragen, Fragen an Behörden rasch zu klären. Wie läuft das in Sachsen?

Von Thilo Alexe
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Zur Einführung der 115 vor acht Jahren machten Helma Orosz und Thomas de Maiziere Werbung für das Behördentelefon.
Zur Einführung der 115 vor acht Jahren machten Helma Orosz und Thomas de Maiziere Werbung für das Behördentelefon. © dpa/Arno Burgi

Dresden. Wer wissen will, wie man einen Personalausweis beantragt oder ein Auto anmeldet, kann zum Hörer greifen. Unter der Nummer 115 erhält er auch im Freistaat dazu Auskunft. Mehr als 82.000 Sachsen haben die Nummer des Bürgertelefons im vergangenen Jahr gewählt. Die Zahl der Anrufe ist damit leicht rückläufig.

Vier Kommunen bieten den Service in Sachsen an. Am 115-Verbund sind nach Angaben der Bundesregierung die 9.600-Einwohnerstadt Brandis beteiligt sowie die Großstädte Leipzig, Dresden und Chemnitz. Die Daten gehen aus der aktuellen Antwort der Regierung auf eine Anfrage der FDP-Fraktion hervor. Wer außerhalb dieser vier Städte die 115 wählt, bekommt allerdings nicht zu hören, dass es unter dieser Nummer keinen Anschluss gibt. Seit April 2018 ist die 115 nach Angaben des Bundes in Sachsen flächendeckend zumindest erreichbar. Anfragen aus den nicht teilnehmenden Kommunen landen in einem Servicecenter. Anrufer erhalten dann den Kontakt zu lokalen Anlaufstellen.

Die Erfolgsquote ist hoch. Zwischen 82 und 85 Prozent der Anrufe aus dem gesamten 115-Verbund wurden dem Bund zufolge im vergangenen Jahr gleich beantwortet. Details zu den Antworten, die erst nach weiteren Kontakten etwa per Brief, Telefon oder E-Mail eintrafen, liegen allerdings nicht vor.

Zu den häufigsten Themen zählen Auskünfte über kommunale Leistungen. Das sind nach Regierungsangaben das An-, Um- oder Abmelden von Fahrzeugen, die Wohnsitzanmeldung und Fragen zum Personalausweis. Anrufer sind übrigens nicht verpflichtet, Angaben zu ihrer Person zu machen. Allerdings können sie freiwillig Daten hinterlassen, etwa wenn ein Rückruf notwendig ist.

Der sächsische FDP-Bundestagsabgeordnete Jürgen Martens hält es für erforderlich, dass der Verbund der teilnehmenden Kommunen größer wird. „Für Bürgerinnen und Bürger, für die die Nutzung des Internets nicht alltäglich ist, spielt das Telefon eine wichtige Rolle“, sagte der frühere sächsische Justizminister der SZ. Martens fügte hinzu: „Daher ist es unverständlich, dass acht Jahre nach der Einführung der einheitlichen Behördentelefonnummer 115 bisher nur vier Städte in Sachsen an dem Verbund teilnehmen.“