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Bei Stolpen und Tharandt wächst das edelste Holz

Eiche ist beliebt bei Händlern und Handwerkern. Den höchsten Preis erzielte diesen Winter aber eine andere Baumart.

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© dpa

Von Gunnar Klehm

Sächsische Schweiz. Das edelste Holz, das diesen Winter geschlagen wurde, ist jetzt bei einer sogenannten Wertholzsubmission in der Dresdner Heide an den meistbietenden versteigert worden. Unter den 725 angebotenen Einzelstämmen aus ganz Sachsen waren auch elf aus dem hiesigen Forstbezirk Neustadt. Dabei handelt es sich überwiegend um Stieleiche, die auch vollständig verkauft wurde, wie der Forstbezirk mitteilt. Der erhielt als Höchstgebot für einen solchen Stamm pro Festmeter 819 Euro, was als Gesamterlös für diesen Stamm 1 269 Euro ergibt. Gewachsen war er in einem Forst nahe Stolpen. Weiterhin bot der Forstbezirk Neustadt Lärche an, die über dem Durchschnittspreis verkauft wurde, sowie Esche, Erle und Linde. Letztgenannte fand jedoch keinen Abnehmer. „In solchen Fällen wird nun im freien Verkauf versucht, noch gute Preise für das Holz zu erzielen“, erklärt Kerstin Rödiger, die neue Pressesprecherin im Forstbezirk Neustadt.

„Die wertvollen Holzstämme sind beliebt. Aus ihnen werden hochwertige Holzprodukte hergestellt“, erklärt Hendrik Scholz, Verkaufsleiter bei Sachsenforst. Der Durchschnittspreis für Eiche lag bei 526 Euro. Dabei erzielten Stiel- und Traubeneiche mehr als Roteiche. Mit 403 Euro je Kubikmeter im Durchschnitt über alle Holzarten liegt das diesjährige Ergebnis laut Sachsenforst auf einem Langzeithoch. Den höchsten Preis für einen Einzelstamm erreichte bei der Submission ein Bergahorn mit 3 903 Euro. Er wuchs im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, und zwar im Revier Tharandt. Ein Holzkäufer aus Nordrhein-Westfalen erhielt den Zuschlag. Zu den 34 Interessenten, die Gebote für das Holz abgegeben hatten, gehörten neben Sägewerken und Holzhändlern vor allem kleine und mittelständische Handwerker aus Sachsen, wie es heißt.

Der Nationalpark Sächsische Schweiz hat auch einzelne Stämme angeboten. Als einzige überhaupt lieferte er eine Douglasie und eine Spätblühende Traubenkirsche. Die Bäume sind dem sogenannten Waldumbau geopfert worden. Das heißt, dass nicht heimische Baumarten entnommen werden, um einen möglichst naturnahen Wald zu entwickeln, der zukünftig sich selbst überlassen wird. „Dies widerspricht nicht dem Grundsatz, dass im Nationalpark keine wirtschaftsbestimmte Nutzung zulässig ist. Es entspricht viel mehr dem Wirtschaftlichkeitsgrundsatz, dass das anfallende Holz möglichst effektiv vermarktet wird“, erklärt Nationalparksprecher Hanspeter Mayr. Neben den genannten Stämmen wurden noch Roteiche und Lärche sowie ein Kiefernstamm angeboten. Die Erträge lagen über dem durchschnittlichen Niveau der Wertholzsubmission.