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Beim Essen gehen besser draußen sitzen

Wie kann man eine Ansteckung mit dem Coronavirus im Restaurant vermeiden? Ein Hygieneexperte weiß, was zu tun ist.

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Wer nach wochenlanger Pause endlich wieder ins Restaurant essen gehen will, sollte sich einen Platz an der frischen Luft suchen.
Wer nach wochenlanger Pause endlich wieder ins Restaurant essen gehen will, sollte sich einen Platz an der frischen Luft suchen. © Hendrik Schmidt/dpa

Möglichst draußen sitzen oder in Restaurants viel lüften: Angesichts bundesweiter Lockerungen der Corona-Regeln für das Gastgewerbe setzen Experten auf Prävention gegen die Übertragung des Virus durch die Luft. Möglichst sollten die Gäste von Restaurants draußen sitzen, sagte Andreas Podbielski, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene an der Universitätsmedizin Rostock, der Deutschen Presse-Agentur. "Da kommt es praktisch nicht zu Infektionen. Das Coronavirus wird ganz maßgeblich über die Luft übertragen." Dagegen schütze draußen der Luftzug.

In Innenräumen von Restaurants oder Cafés werde es allerdings problematischer, sagte Podbielski. Wenn Kellner Masken trügen, seien die Gäste geschützt, allerdings trügen die Gäste beim Essen keine Masken und könnten sich theoretisch gegenseitig infizieren. "Es geht dann darum, wie das Lokal belüftet wird", erklärte der Krankenhaushygieniker. Selbst bei ausreichendem Luftaustausch alle sechs bis zehn Minuten gebe es keine hundertprozentige Garantie.

Desinfizieren bringt nicht viel

In der "Bild-Zeitung" hatte zuvor Klaus-Dieter Zastrow vom Hygieneinstitut Berlin empfohlen, Geschirrspüler auf hohe Temperaturen ab 70 Grad zu stellen und desinfizierende Spülmittel zu verwenden, um benutztes Besteck und Geschirr zu desinfizieren. Podbielski nannte dies "vollkommen nachrangig", es gehe bei dem Virus nicht um Kontaktübertragung. Zudem hätten große Restaurants professionelle Spülmaschinen, die bei 83 Grad liefen. Und professionell geführte Restaurants wüssten, wie Besteck und Geschirr richtig behandelt werden müssen.

Auch normales Spülen sei "schon mal ein guter Weg", sagte der Rostocker Experte. Tischdeckenwechsel oder die ständige Desinfektion von Oberflächen bringen seiner Ansicht nach für die Verhinderung einer Infektion "relativ wenig". Podbielski betonte auch, den Gastwirten müsse klar sein, dass ihr Geschäft schnell wieder vorbei sein könne, wenn sie in der Prävention zu lasch wären und Gaststätten zu Infektionszentren würden. (dpa)

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