Wie viele braune Tonnen werden derzeit bestellt?
Pro Tag gehen beim ZAOE durchschnittlich 500 Bestellungen ein, teilt der Zweckverband mit. Einen Monat nach Bekanntgabe der neuen Gebührenregelung Mitte August zählte der ZAOE bereits 15000Anträge für die Bestellung oder den Wechsel der braunen Tonne aus den Landkreisen Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sowie Meißen. Der ZAOE gibt die Bestellungen dann an die Firma Becker Umweltdienste weiter. Diese wiederum beauftragt den Hersteller der Biotonnen, die Behälter zu liefern. Zwischen dem Besteller und dem Hersteller vermitteln also der Zweckverband und das Entsorgungsunternehmen.
Weshalb bestellen auf einmal so viele Haushalte eine Biotonne?
Dass der Andrang bei Biotonnen gerade jetzt so hoch ist, hängt vermutlich mit der Bekanntgabe der Gebühren für 2017 zusammen. Auch im nächsten Jahr wird keine Entleerungsgebühr für die braunen Tonnen anfallen, lediglich die Mietgebühr von wenigen Euro pro Jahr. Insgesamt bis Ende 2021 entstehen den Mietern einer Biotonne durch die Entleerung keine Kosten. Zudem startete der ZAOE eine „Biokampagne, die im Ergebnis erfreulicherweise zu wesentlich mehr Anmeldungen der Biotonne führt“, sagt der Geschäftsführer des Zweckverbandes, Raimund Otteni.
Dass immer mehr Menschen ein Bewusstsein für Umweltschutz und damit auch Mülltrennung entwickeln, spielt sicher auch eine Rolle. Und wer konsequent trennt, kann das Volumen seiner Restmülltonne verringern und damit Geld sparen.
Wieso kommt es zu Verzögerungen bei der Lieferung der Tonne?
Dass die Flut von Bestellungen dafür sorgt, dass die Regellieferzeit von vier Wochen nicht eingehalten werden kann, ist eine der Ursachen. Otteni sagt: „Die beauftragten Entsorger, welche die Behälter ausliefern, haben zum einen nur eine begrenzte Lagerkapazität, wo Behälter zwischengelagert werden können, und zum anderen beanspruchen die Firmen, welche die Behälter herstellen, eine Lieferfrist zwischen sechs bis acht Wochen. Bei der Zahl, die jetzt von uns bestellt werden, kann die Lieferung noch länger dauern.“ Laut Becker Umweltdienste gab es zudem Unklarheiten bei der Finanzierung. Der ZAOE bestätigt das. Die Kosten für die Herstellung der Abfallbehältnisse tragen die Entsorger und gleichen ihre Kosten durch den Entsorgungspreis wieder aus. Offensichtlich war aber für die Aktion zunächst einmal nicht genug Geld eingeplant. Nun habe man aber nachverhandelt und eine Lösung erzielt. Bezahlen müssen das wohl ohnehin die Verbraucher – über die allgemeinen Müllgebühren.
Wie kann man die Wartezeit auf die Tonne verkürzen?
Wie man Bioabfälle vermeidet, dazu gibt es online viele Tipps, zum Beispiel auf der Website des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Wichtig sind gezieltes Einkaufen, richtiges Lagern und das Verwerten von Resten. Jährlich wandert pro Person in Deutschland Lebensmittel im Wert von 235 Euro in die Tonne. Natürlich sollte man auch darauf achten, was man wegwirft, wenn die Tonne dann endlich vor dem Haus steht.