Risse in der Hausfassade, zersprungene Fliesen im Flur – an etlichen Wurgwitzer Häusern zeigen sich seit einigen Monaten Bauwerksschäden. Betroffene vermuten, dass die Risse- und Fugenbildungen auf Sprengungen im Steinbruch zurückzuführen seien. Seit Monaten ist dies Gesprächsthema, zumal immer mal wieder bei Sprengungen Erschütterungen zu spüren sind. Anwohner berichten von klirrendem Geschirr in den Schränken. Auf Druck der Wurgwitzer will sich nun die Lokalpolitik des Problems annehmen. „Voraussichtlich im Oktober wird es dazu eine Einwohnerversammlung geben“, teilte Freitals Oberbürgermeister Uwe Rumberg (CDU) nun in der Stadtratssitzung mit. Eingeladen werden sollen Vertreter des Oberbergamtes in Freiberg sowie der Firma Eiffage. Das Bauunternehmen aus Wilsdruff betreibt den Steinbruch seit 2006.

Zur Vorbereitung auf die Einwohnerversammlung bat Rumberg die Wurgwitzer Ortsvorsteherin Jutta Ebert, alle Fälle und Beschwerden zu sammeln. Ebert sicherte zu, die Zuarbeiten zu liefern.

Im Steinbruch wird Material für den Straßenbau gewonnen. Eiffage beteuert, sich bei allen Sprengungen an die gesetzlich vorgegebenen sogenannten Schwingungswerte zu halten. Man liege sogar deutlich unter der zulässigen Grenze, hieß es zuletzt seitens der Unternehmensführung. Beim Oberbergamt in Freiberg ist man sich sicher, dass die Bauwerksschäden nicht durch die Sprengungen zustande gekommen sind. „Es gibt eine Vielzahl anderer möglicher Erklärungen“, teilte die Behörde mit. In Betracht komme beispielsweise die extreme Dürre 2018 und infolgedessen Bodensenkungen. Auch mangelhafte Bauausführung sei eine Erklärung.