Bischofswerda
Merken

Besserer Brandschutz fürs Gewerbegebiet

Firmen in Burkau wachsen und schaffen neue Jobs. Das stellt auch die Gemeinde vor Herausforderungen.

Von Ingolf Reinsch
 4 Min.
Teilen
Folgen
Die zurzeit größte Tiefbaubaustelle in Burkau: Hier entsteht eine Löschwasserzisterne fürs Gewerbegebiet. 200 Kubikmeter Wasser werden in diesem Speicher einmal vorgehalten.
Die zurzeit größte Tiefbaubaustelle in Burkau: Hier entsteht eine Löschwasserzisterne fürs Gewerbegebiet. 200 Kubikmeter Wasser werden in diesem Speicher einmal vorgehalten. © Steffen Unger

Burkau. Was macht der Bagger in einem tiefen Loch? Es ist kein Unfall, sondern zurzeit eine der größten Baumaßnahmen der Gemeinde Burkau. Bis zu Beginn des neuen Jahres entsteht im Gewerbegebiet an der Säuritzer Straße eine Zisterne fürs Löschwasser. Der unterirdische Speicher wird 200 Kubikmeter Wasser für die Feuerwehr vorhalten. Die Gemeinde investiert eine Viertelmillion Euro in die Anlage und damit in den vorbeugenden Brandschutz. Der ist notwendig, weil sich in jüngster Zeit mehrere Firmen im Gewerbegebiet neu ansiedelten, sich vergrößerten oder Erweiterungspläne haben.

Auch der Kauf eines Tanklöschfahrzeuges im Wert von rund 300.000 Euro, das im Februar 2020 offiziell in Dienst gestellt wird, zielt in diese Richtung. „Die Erweiterung des Gewerbegebietes sowie die Erschließung von zwei neuen Eigenheimstandorten machen diese Investitionen unumgänglich“, sagte Bürgermeister Sebastian Hein (CDU) kürzlich der SZ, als das neue Fahrzeug in Burkau eintraf.

Weitere Halle in Planung

Vor allem im östlichen Teil des Gewerbegebietes an der Säuritzert Straße hat sich in den vergangenen Jahren viel verändert. Mit den letzten Grundstücksverkäufen ist das Areal vollständig vermarktet. Die Zahl der Arbeitsplätze, die Firmen im Gewerbegebiet sichern, wuchs von 100 auf 160. Für die ländlich geprägte Gemeinde mit ihren rund 3.000 Einwohnern ist das eine Größe, der sich Gemeinderat und -verwaltung bewusst sind. Nahezu in Rekordzeit schufen sie die Voraussetzungen, damit sich Firmen erweitern können. In nur sieben Monaten änderten sie 2017 den Bebauungsplan.

Am sichtbarsten sind die Veränderungen an der 6.000 Quadtatmeter großen Halle des Logistikunternehmens BCUBE, die in diesem Jahr in Betrieb genommen wurde. Hier wird Ware, vor allem von Zulieferern der Automobilindustrie, umgeschlagen, kommissioniert, zum Teil verpackt, auch flug- und hochseetauglich, und an die Produzenten ausgeliefert. Aktuell beschäftigt die Firma in Burkau rund 30 Mitarbeiter – und sie will weiter wachsen. In absehbarer Zeit soll neben der bestehenden eine weitere Halle errichtet werden. Um das zu ermöglichen, beschloss der Gemeinderat eine Erweiterung des Gewerbegebietes. BCUBE – die Firma ist seit rund zwei Jahren in Burkau ansässig – ist bereits Eigentümer der entsprechenden Flächen,

Neu gebaut hat auch Zimmerermeister Stefan Bänsch. Zuvor hatte er seinen Betriebssitz am Burkauer Sandweg. „Wir brauchen mehr Platz für unseren Betrieb“, begründete er den Umzug innerhalb des Ortes. Die Zimmerei bebaute einen ehemaligen Parkplatz. Die Gemeinde schuf auch dafür die Voraussetzungen, indem sie den Platz zur Gewerbefläche umwidmete.

Belegschaft soll wachsen

Weitere Firmen sicherten sich Flächen für künftige Erweiterungen. Beispielsweise der Landmaschinenhändler Agram, der bereits seit dem Jahr 1997 im Gewerbegebiet ansässig ist und schon mehrfach anbaute. Im Jahr 2014 kaufte die Firma weitere drei Hektar Feld neben der Autobahn. Auch der Nachbar CS Metallbau will bauen und sicherte sich dafür Grundstücke. Auf der Wiese gegenüber dem Rundbau im Gewerbegebiet West, wo die Firma zurzeit Räume mietet, soll ein neues Verwaltungsgebäude entstehen. Darüber hinaus gibt es Pläne, neben dem jetzigen Betriebsgelände eine weitere Produktionshalle zu errichten. Zurzeit beschäftigt das Unternehmen rund 25 Mitarbeiter. Die Belegschaft werde in den nächsten Jahren wachsen, stellt Geschäftsführer Wolfgang Boelger in Aussicht. Auch das Unternehmen Solar Direct plant den Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes.

Rund zehn Firmen sind im Gewerbegebiet links und rechts der Säuritzer Straße ansässig, darunter auch die Brüterei Ovovac. Sie liefert vorgebrütete Hühnereier an das Dresdner Unternehmen GlaxoSmithKline für die Produktion von Grippe-Impfstoff. Das einzige Handelsunternehmen im Gewerbegebiet, der Sonderpostenmarkt Thomas Philipps, verließ kürzlich den Standort Burkau und zog nach Bischofswerda um. Die freigewordene Halle werde man wahrscheinlich verkaufen, sagte Uwe Speckmann, Leiter Expansion und Objektverwaltung in der Firmenzentrale des Handelsunternehmens, im Sommer der SZ. Damit gibt es die Chance, dass sich ein weiteres Produktionsunternehmen in Burkau ansiedeln könnte.

Mehr Nachrichten aus Bautzen lesen Sie hier.

Mehr Nachrichten aus Bischofswerda lesen Sie hier.

Mehr Nachrichten aus Kamenz lesen Sie hier.