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Besseres Training auf dem Kunstrasenplatz

Nach dem Aufstieg der ersten Männermannschaft hat sich der Königswarthaer SV viel vorgenommen. Nicht nur sportlich gesehen.

Von Kerstin Fiedler
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Kinder der D- und E-Jugend des SV Königswartha trainieren hier mit Olaf Wobst (2.v.r.) und Marlen Ruzicka (r.) auf dem Platz, den der Verein gern zu einem Kunstrasenplatz machen möchte. Eine weitere Investition, bei der Sponsoren helfen.
Kinder der D- und E-Jugend des SV Königswartha trainieren hier mit Olaf Wobst (2.v.r.) und Marlen Ruzicka (r.) auf dem Platz, den der Verein gern zu einem Kunstrasenplatz machen möchte. Eine weitere Investition, bei der Sponsoren helfen. © SZ/Uwe Soeder

Königswartha. Ob die Jungs aus der E- und D-Jugend des Königswarthaer Sportvereins auch einmal Landesklasse Ost spielen werden, das wissen heute weder ihre Trainer Olaf Wobst und Marlen Ruzicka, noch der Trainer der ersten Männermannschaft, Frank Lippmann. Aber durch den Aufstieg der Königswarthaer Fußballer aus der Kreisoberliga Westlausitz in die Landesklasse Ost entstehen für den Verein ganz neue Verpflichtungen und Herausforderungen. Und die sollen mit Sponsoren und Fördermitteln gelöst werden.

Bereits im vergangenen Jahr hat der Sportverein, der immerhin rund 400 Mitglieder hat, die Bedingungen für das Training verbessert. Die Flutlichtanlage lässt längere Trainingszeiten zu. Auf die Kegelanlage, die der Sportverein übernommen hat, wurde eine Solaranlage installiert. Außerdem ging dieser Tage eine automatische Bewässerungsanlage am Hauptplatz in Betrieb. 

Trainingsbedingungen sollen besser werden

Vereinsvorsitzender Daniel Eichler ist froh, dass so viele Sponsoren zum Verein halten. „Zwei Drittel der von uns benötigten Gelder können so gedeckt werden“, sagt Eichler. Nur ein Drittel wird durch Vereinsmitglieder gedeckt. Dadurch kam auch die fünfstellige Summe für die Bewässerungsanlage zusammen. „Klar sind das erst einmal Kosten, die entstehen. Doch es hilft, den Platzwart und unsere helfenden Rentner zu entlasten, die nun keine Schläuche mehr schleppen müssen“, sagt Daniel Eichler. Und er weiß, dass die Suche nach ehrenamtlichen Helfern immer schwieriger wird.

Das sieht auch Frank Lippmann, wenn es um die Übungsleiter geht. „Es wird so viel vom Engagement der Ehrenamtlichen geredet. Aber eine Unterstützung kommt nicht dabei rum“, sagt Lippmann. Und wenn der Sportverein höherklassigen Fußball spielen will, dann muss er auch etwas dafür tun. Schließlich werden nun die Wege weiter, um zu den Spielen zu kommen. „Man kann nicht immer verlangen, dass die Leute zum Beispiel nur ihr privates Fahrzeug nutzen“, sagt Frank Lippmann. Derzeit werde der Kader der ersten Mannschaft verstärkt, nun müsse man auch die Bedingungen fürs Training weiter verbessern. Bewässerung und Flutlicht sind ein erster Schritt.

Ein weiteres Vorhaben, das der Verein deshalb nun in Angriff nimmt, ist ein Kunstrasenplatz. „Wenn es uns gelingt, das zu stemmen, sind wir wieder einen Schritt weiter und beim Training unabhängiger“, sagt Daniel Eichler. Dennoch weist er immer wieder darauf hin, dass allein gute Trainingsbedingungen nicht reichen. „Wenn wir keine Übungsleiter und Betreuer haben, die auch bereit sind, sich den altersgerechten Anforderungen für das Training zu stellen, können wir auch keine Talente weiterentwickeln“, so Lippmann.

Verein mit riesiger Aufgabe

Für den Kunstrasenplatz sehen die Fördermöglichkeiten derzeit gut aus. Der Landessportbund hatte angedeutet, für die Kosten in Höhe von 450.000 Euro 50 Prozent Fördermittel geben zu können. Allerdings braucht der Verein dazu die Hilfe der Gemeinde. Um an Geld zu kommen, braucht der Sportverein einen möglichst langjährigen Erbbaupachtvertrag. „Den wollen wir möglichst dieses Jahr abschließen“, sagt Daniel Eichler. Und appelliert an den Gemeinderat, dies zu befürworten. „Schließlich haben wir eine riesige Aufgabe mit sehr vielen Kindern und Jugendlichen“, sagt Eichler. Und lobt die Zusammenarbeit mit der Kita „Zwergenland“. Mittlerweile gibt es schon drei Gruppen, die einmal die Woche an den Sport herangeführt werden. „Einer der Erzieher ist bei uns auch Trainer“, sagt Frank Lippmann.

Bis zum vergangenen Jahr erhielt der Verein noch einen Zuschuss von der Gemeinde, der fällt nun weg. Also müssen die Sportler sehen, wie sie alles bezahlen. Um zu Geld für den Kunstrasenplatz zu kommen, gibt es schon ein paar Ideen. So wollen sie es anderen Sportvereinen nachmachen, die Teile ihres Rasens verkaufen.