Seit dieser Woche gibt es für Wahlkämpfe eine neue Faustregel: Demnach gewinnt ab sofort immer derjenige Politiker, der den größten Unsinn erzählt, sich selbst für den großartigsten Menschen der Galaxis hält und bei jeder Gelegenheit einen Witz auf Kosten von Frauen parat hat.
Seit ein gewisser Donald T. der Welt zeigt, dass das funktioniert, erwartet auch das politische Establishment im Freestate Saxony gravierende Veränderungen. Vor allem die AfD plant nun die totale Machtübernahme, will dabei aber aus Rücksicht auf ihre Anführerin Frauke Petry eher auf männerfeindliche Witze zurückgreifen.
Ansonsten soll aber an der Originalrezeptur der Marke „Trumps Spucke better than Unkraut-Ex“ nichts geändert werden. Vielmehr wird man sich bei den deutschen Alternativen wohl schon bald dafür entschuldigen, dass man sich früher für einige Äußerungen nachträglich wieder entschuldigt hat. Mit dem Versprechen, sich künftig für nichts und niemanden mehr zu entschuldigen und alles tatsächlich so zu meinen, wie man es sagt, geht es in die nächste Wahl. Double-Motto: „Sachsen first, AfD firster!“ und natürlich „Make Frauke great again!“
AllePopulisten, oder wie sie früher hießen unsere Volksvertreter, sollten aber aufpassen. Uns nur aufs Maul zu schauen und nach dem Mund zu reden, könnte am Ende zu wenig sein. Dafür haben jene Umfrageinstitute gesorgt, die diesmal so gewaltig irrten. Denn was einmal geht, geht auch zweimal. Darauf setzt nun heimlich Sachsens SPD. Die traditionelle Zehn-Prozent-Partei will sich nach SZ-Informationen zur Landtagswahl 2019 urplötzlich selbst zum größten Irrtum erklären und damit sofort Anspruch auf 90 Prozent der Wählerstimmen erheben. Genial und fies der Plan. Donald würde feixen, Frauke wohl eher nicht.