Bewegendes im Elbland 2018

Gefährliche Teiche
Der zugefrorene Moritzburger Schlossteich und dazu noch stimmungsvolles Sonnenlicht. Ende Februar ließen sich viele Leute von der traumhaften Kulisse auf das noch viel zu dünne Eis locken. Mindestens acht brachen dabei ein, konnten sich aber ohne Unterstützung der herbeigeeilten Feuerwehrleute aus ihrer misslichen Lage befreien. Tragisch endeten dagegen im Juli zwei Badeunfälle am Dippelsdorfer Teich. Innerhalb von nur fünf Tagen kamen dabei zwei 50 und 51 Jahre alte Männer ums Leben. (SZ/gör)

Wohnungen
In Radebeul boomt wieder der Wohnungsbau. Ohne großes Aufsehen gehen die Arbeiten am ehemaligen Gasthof Krone, danach AWD-Klubhaus, voran. Die Wohnungsgenossenschaft Lößnitz baut auf einem großen Areal zwischen Meißner Straße und Maxim-Gorki-Straße. Sechs Häuser entstehen hier auch für junge Familien. Einer der wichtigsten Beschlüsse für das Stadtbild Radebeuls wurde im November gefasst: Die Räte billigten den neuen Bauplan für das Glasinvest-Areal. Auch hier sind Familienwohnungen mit Spielplatz und Hofgrün vorgesehen. Außerdem hat Investor Christoph Dross Wohnungsbau an der Uferstraße angekündigt. (SZ/per)

Besuchermillion
Am 7. Dezember war es so weit. Sachsens Schlösserland-Chef Christian Striefler und Kuratorin Margitta Hensel konnten den einmillionsten Besucher seit Eröffnung der ersten Ausstellung „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ im Winter 2009 begrüßen. Die fünfjährige Emma Jansen aus Dresden war gemeinsam mit ihrer Mama, der Oma und ihrer kleinen Schwester nach Moritzburg gekommen, um die Schau am originalen Drehort des wohl schönsten Märchenfilms zu besuchen. Als vor zehn Jahren die Idee für eine kleine Schau zum Kultfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ geboren wurde, hatte im Schloss und beim Schlösserland niemand von solch einem Erfolg zu träumen gewagt. Statt der erhofften 25 000 bis 30 000 Besucher waren es am Ende der ersten Ausstellung nach viereinhalb Monaten 100 000. Zur zweiten Schau kamen sogar märchenhafte 150 000 Besucher. (SZ/gör)

Gefahrgut-Ärger
Alarm für die Feuerwehr kurz vor Mittag am 27. März auf der Moritzburger Straße in Weinböhla. Auf dem Netto-Parkplatz läuft Polyaluminiumhydroxidchlorid-Lösung aus, sehr ätzend. Ein 1 000-Liter-Plastiktank auf einem Lkw ist undicht. Die Feuerwehrleute müssen betroffene Flächen reinigen, die Restlösung entsorgen – das übernimmt die Werksfeuerwehr von Wacker Chemie Nünchritz, für Wacker war die Ladung gedacht. Noch ist nichts von der Lösung ins große Kanalnetz gelangt, nur in den Parkplatzkanal, das wird mit Wasser verdünnt, weggespült. Ein Saug-Lkw nimmt verunreinigtes Wasser und Ölbindemittel auf. 69 Rettungskräfte sind im Einsatz. Sieben Marktmitarbeiter klagen über Atemwegs- und Augenreizungen, kommen vorsorglich in eine Klinik. (SZ/IL)

Kranke Hengste
Der kurzfristige Ausfall der letzten Hengstparade dieses Jahres hatte für Aufregung unter Pferdefreunden gesorgt. War doch zunächst nicht klar, woran die Landbeschäler erkrankt waren. Die Laborergebnisse brachten dann Gewissheit und damit auch Entwarnung. Bei den Erregern handelte es sich um eine Form von Streptococcus equi, die zwar ansteckend, aber nicht lebensbedrohlich ist. Allerdings handelte es sich bei der im Moritzburger Pferdebestand aufgetretenen Erkrankung um eine atypische, leichte Verlaufsform ohne gravierende Symptome. Das Gestütsgelände soll künftig nicht mehr ganz so frei zugänglich sein wie bisher. (SZ/gör)

Kleingärtner
Schlagzeilen machten im Herbst die Coswiger Kleingärtner, die um ihre Parzellen fürchten. Diese sollen Eigenheimen weichen. Bis zu 1 000 Gärtner sollen betroffen sein, erklärte die Stadtratsfraktion Die Linke / SPD / Grüne. Eine Zahl, die nicht nachvollziehbar ist. Im Vorentwurf zum Flächennutzungsplan sind die Gärten am Kaufland als potenzielles Bauland ausgewiesen. Die Grundstücke gehören der Kirche, der Stadt und anderen Verpächtern. Unterm Strich sind circa 100 Gärten betroffen. Und ob dort wirklich gebaut wird, ist noch fraglich. Derzeit werden die Stellungnahmen zum Vorentwurf ausgewertet. Und selbst wenn die Gartenflächen im Plan bleiben, rollen nicht gleich die Bagger an. Das dauert noch mindestens drei Jahre. Wer will, soll Ausweichflächen angeboten bekommen. (SZ/pz)

Kirchenbau
Die zwei großen Kirchen Radebeuls haben in diesem Jahr nicht nur ihre Gemeinden mit Sanierung und Neubau beglückt, auch alle anderen Radebeuler und Touristen haben was davon. Neben der Lutherkirche in Radebeul-Ost steht jetzt das fertige neue Gemeindehaus. Hier drin ist Platz auch für weltliche Veranstaltungen – bis zu 200 Plätze sind vorhanden. Die Friedenskirche in Altkötzschenbroda hat ihren Turm saniert. Die Arbeiten am Sandstein, der Fassade und den Fenstern waren dringend notwendig. Beim Öffnen der Turmkugel kamen seltene Dokumente zum Vorschein, die sich jeder jetzt auch digital erfasst im Stadtarchiv anschauen kann. (SZ/per)

Schlangen-Schock
Mit so etwas rechnet niemand: Da geht eine Radebeuler Familie Ende Juni unterhalb von Altserkowitz einen Tag vor ihrem Urlaub an der Elbe spazieren und plötzlich liegt eine 1,50 Meter lange Schlange vor ihnen im knöchelhohen Gras. Das Reptil kommt auf die achtjährige Tochter zugeschossen und faucht. Ein Schock für das Mädchen, ihre Mutter und den Hund, der gleich das Weite sucht. Die Schlange wird später von der Feuerwehr eingefangen und in ein Tierheim nach Dresden gebracht. Es handelt sich um eine Abgottschlange, bekannt unter ihrem lateinischen Namen Boa constrictor. Von ihrem geplanten Urlaub hat der Schlangen-Schock die Familie aber nicht abgehalten. (SZ/nis)
