Kamenz
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Bilder von Armin Mueller-Stahl in St. Annen 

Eine Sonderausstellung des Lessing-Museums, des Sakralmuseums und des Kunsthauses Lübeck wird am 24. Juli in Kamenz eröffnet.

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Armin Mueller-Stahl, Schauspieler, Musiker und Maler, stellt in Kamenz aus.
Armin Mueller-Stahl, Schauspieler, Musiker und Maler, stellt in Kamenz aus. © PR

Kamenz. Armin Mueller-Stahl gehört zu den großen deutschsprachigen, auch international gefeierten Schauspielern. Unvergessen sind beispielsweise seine einfühlsame Darstellung von Thomas Mann („Die Manns“, 2001) oder seine Leistungen in der 2008 ausgestrahlten Literaturverfilmung „Buddenbrooks“. Im Jahr 1997 war er für den Oscar nominiert.

Einem breiten Publikum ist Mueller-Stahl darüber hinaus als Musiker sowie als Maler und Grafiker bekannt. Seine Mehrfachbegabung kultiviert er seit vielen Jahren und sucht dabei immer wieder auch die spannungsreichen Schnittstellen zwischen den Künsten. Etwa wenn er während Dreharbeiten freie, figürliche Übermalungen von Drehbuchseiten anfertigt, sodass sich Film, Literatur und Zeichnung auf kongeniale, sich jeweils kommentierende bzw. ergänzende Weise bereichern. Umso erfreulicher, dass Armin Mueller-Stahl in diesem und im folgenden Jahr gleich mit zwei Sonderausstellungen in der Lessingstadt präsent sein wird. Den Anfang macht Ende Juli die Schau „Armin Müller-Stahl – von Dichtern und Heiligen“. Dieses Gemeinschaftsprojekt des Lessing-Museums und des Sakralmuseums St. Annen wird ermöglicht durch die Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Lübeck, welches das künstlerische Werk von Mueller-Stahl vertritt.

Die wertvolle und vielfältige Sammlung des Sakralmuseums erzählt von Franziskanern, Stiftern, von Heiligenverehrung und der Reformationszeit. Regelmäßig widmet sich das Museum aber auch Sonderausstellungen zu kulturhistorischen Themen sowie zu Positionen der Gegenwartskunst. Damit bietet es Künstlern einen in dieser Region in mehrfacher Hinsicht singulären Raum. Denn so, wie die mittelalterlichen Objekte durch zeitgenössische Bilder und Konzepte belebt werden, kann auch umgekehrt das religiöse Umfeld zeitgenössische Kunst bereichern.

Von Dichtern und Heiligen

Gezeigt werden in der kommenden Ausstellung „Von Dichtern und Heiligen“ neben verschiedenen Porträts von Schriftstellern aus der Zeit der deutschen Klassik drei Bildnisse des großen Dichters Lessing, die Armin Mueller-Stahl speziell für die Ausstellung und in Auseinandersetzung mit dem Museumsbestand geschaffen hat. Es handelt sich dabei um großformatige Bilder auf Papier und Leinwand. Mueller-Stahl selbst reizte dabei besonders die humanistische Tiefe der Kamenzer Bildthemen. Im Gespräch mit dem Städtischen Sammlungen Kamenz erklärte er jüngst: „Ich spielte einmal den Prinzen in Lessings Theaterstück Emilia Galotti. Zusammen mit dem Nathan ist dieses Werk ein wichtiges Beispiel gegen religiöse Intoleranz und geistige Unterdrückung – heute Zivilcourage genannt.“

Dass der vielseitige Künstler sich auch mit christlichen Bildthemen beschäftigt, werden ferner vier im Raum der gotischen Klosterkirche präsentierte Apostelbildnisse verdeutlichen. Damit erlaubt die Schau einen facettenreichen Einblick auch in das jüngere Schaffen des vielfach ausgezeichneten Künstlers und wagt zugleich einen Bogen zwischen Literatur, Religion und bildender Kunst. Die zweite Kamenzer Ausstellung kann dann im Rahmen der kommenden Lessing-Akzente ab Januar 2020 in der Stadtgeschichte im Malzhaus besichtigt werden. Begleitend zur Ausstellung wird eine limitierte und signierte Originalgrafik von Armin Mueller-Stahl zu Lessing erhältlich sein, die über das Kunsthaus Lübeck erworben werden kann. (SZ)

Die Sonderausstellung läuft vom 25. Juli bis 11. September 2019. Sie wird am Mittwoch, 24. Juli, um 18 Uhr im Sakralmuseum am Schulplatz in Kamenz eröffnet.

Lessing, wie ihn Mueller-Stahl sieht.
Lessing, wie ihn Mueller-Stahl sieht. © PR