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Auf dem Weg zum grünen Beruf

Auch im Naturschutz braucht es Nachwuchs. Aufgaben gibt es jede Menge. Ein besonderes Programm will jungen Leuten in Sachsen Lust auf einen „Öko-Job“ machen.

Von Annett Kschieschan
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Ein gar so zartes Pflänzchen ist der Umwelt- und Naturschutz nicht mehr. Immer mehr Berufsbilder beinhalten ökologische und nachhaltige Aspekte.
Ein gar so zartes Pflänzchen ist der Umwelt- und Naturschutz nicht mehr. Immer mehr Berufsbilder beinhalten ökologische und nachhaltige Aspekte. © AdobeStock

Den ganz Jungen macht der Klimawandel am meisten Angst. Aus nachvollziehbaren Gründen, werden sie es doch sein, die die Folgen der menschengemachten Krise am stärksten zu spüren bekommen. Auch deshalb ist das Interesse junger Leute an Umweltschutzthemen groß. Nicht wenige von ihnen liebäugeln mit einem sogenannten grünen Job. In Sachsen will man dieses Interesse fördern. Zum Beispiel mit dem landesweiten Tag der jungen Naturwächterinnen und Naturwächter (JuNa), der vor wenigen Tagen an verschiedenen Orten im Freistaat stattfand, unter anderem an der Naturschutzstation Rödlitztal im Erzgebirge.

„Was wir kennen und schätzen, schützen wir auch. Das ist angesichts von Artensterben, Klimakrise und dem Verlust von Lebensräumen so dringlich wie nie. Wir haben mit dem JuNa-Programm Strukturen geschaffen und seit 2020 finanziell abgesichert, die es ermöglichen, junge Menschen an den Naturschutz heranzuführen und für spätere Aufgaben auszubilden“, so Sachsens Umweltminister Wolfram Günther zum Auftakt der diesjährigen Veranstaltung.

Während es bei dem Aktionstag vor allem darum geht, über den eigenen Tellerrand zu schauen, Kontakte zu knüpfen und von- und miteinander zu lernen, ist das Ziel der Initiative langfristig angelegt. Junge Leute sollen „kontinuierlich an die praktische Naturschutzarbeit herangeführt“ werden. Sie lernen die Natur mit ihrer heimischen Vielfalt, aber auch den aktuellen Problemen kennen. Bei wachsendem Interesse dürfen sie auch selbst mithelfen, etwa bei der Pflege und dem Erhalt von Schutzzonen und Biotopen. Auch die Teilnahme an sogenannten Artenforschercamps ist möglich.

Der Bedarf steigt

Die sächsischen JuNas treffen sich regelmäßig in Arbeitsgemeinschaften oder im Rahmen von Ganztagesangeboten. Das sächsische Umweltministerium fördert die Ausbildung seit Ende 2020 durch die Finanzierung je einer Personalstelle pro Landkreis beziehungsweise kreisfreier Stadt sowie mit einem Sachkostenzuschuss. Das soll nach Information des Ministeriums gemäß der Planung des Doppelhaushaltes 2023/24 auch weiterhin geschehen. Avisiert sind demnach 965.000 Euro pro Jahr.Und vielleicht entscheiden sich viele der sächsischen JuNas später für eine Ausbildung oder ein Studium in einem naturnahen Bereich.

Der Bedarf steigt. So gehen Arbeitsmarktexperten davon aus, dass allein die Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien weltweit rund 18 Millionen neue Jobs schaffen wird. In Sachsen gibt es verschiedene Möglichkeiten, einen „grünen Beruf“ zu ergreifen. Zum Beispiel über das Berufsbildungswerk des Sächsischen Garten-, Landschafts- und Wasserbaus. Letztes Jahr haben hier zum Beispiel Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet eine Weiterbildung zum geprüften Natur- und Landschaftspfleger absolviert. Aber die Wege in grüne Jobs sind vielfältig und werden immer vielfältiger. Auch in der Städteplanung, in den Rechtsabteilungen großer Unternehmen, in der PR und nicht zuletzt in der Forschung stehen zunehmend auch ökologische Fragestellungen im Fokus.