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Sachsens Grundschüler sind spitze im Lesen und Rechnen

Sachsens Viertklässler landen im bundesweiten Vergleich in Deutsch und Mathematik auf Platz 1. Ihre Leistungen liegen fast immer über dem Durchschnitt. Doch nicht alle Schüler schaffen den Mindeststandard.

Von Andrea Schawe
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In den Kompetenzbereichen Mathematik und Lesen landeten Sachsens Viertklässler im bundesweiten Vergleich auf dem ersten Platz.
In den Kompetenzbereichen Mathematik und Lesen landeten Sachsens Viertklässler im bundesweiten Vergleich auf dem ersten Platz. © Symbolfoto: dpa/Marcel Kusch

Dresden/Berlin. Sachsens Viertklässler schneiden in einem bundesweiten Vergleich sehr gut ab. In den Unterrichtsfächern Deutsch und Mathematik liegen die Leistungen der Grundschüler weit über dem Mittelwert. Das geht aus dem Bildungstrend 2021 des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) hervor.

In den Kompetenzbereichen Mathematik und Lesen landen Sachsens Viertklässler auf Platz 1. In den letzten Vergleichsstudien 2011 und 2016 lag der Freistaat auf dem zweiten Platz hinter Bayern. Im Bereich Zuhören im Deutschunterricht erreichten die Viertklässler in Sachsen Rang 2. Gut schnitten sie auch im Bereich Rechtschreibung ab. 2016 lag Sachsen hier noch auf Rang 5.

Mit dem Bildungstrend hat das Institut nach 2011 und 2016 zum dritten Mal im Auftrag der Kultusministerkonferenz untersucht, inwieweit Viertklässler die bundesweit geltenden Bildungsstandards in den Fächern Deutsch und Mathematik erreichen.

Die Daten wurden zwischen April und August 2021 erhoben, ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie. Deutschlandweit nahmen 26.844 zufällig ausgewählte Schülerinnen und Schüler der 4. Jahrgangsstufe aus etwa 1.500 Schulen teil, in Sachsen waren es 89 Grund- und sechs Förderschulen.

Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU) nannte dass Ergebnis „erfreulich“. Die Studie zeige aber auch, dass es zunehmend schwieriger werde, in der Grundschule grundlegende Fertigkeiten zu vermitteln. „Umso wichtiger ist es, dass wir endlich damit aufhören, Schulen zum Reparaturbetrieb der Gesellschaft zu erklären. Schulen können nicht alle Fehlentwicklungen in der Gesellschaft ausgleichen“, sagte er.

Mit Blick auf ganz Deutschland seien die Ergebnisse der Studie besorgniserregend, so die Autoren. Die Kompetenzen der Viertklässler sind im Vergleich zu den Vorjahren zurückgegangen. Ein erheblicher Teil der Schülerinnen und Schüler verfehle die Mindeststandards – 18 Prozent im Zuhören, fast 19 Prozent im Lesen, 22 Prozent im Fach Mathematik und rund 30 Prozent bei der Rechtschreibung.

Auch in Sachsen verfehlen mehr Kinder die Mindeststandards als in den Vorjahren, teilte das Kultusministerium mit. Im deutschlandweiten Vergleich ist der Anteil der leistungsschwachen Schüler in Sachsen aber weiter vergleichsweise gering, in den Kompetenzen Lesen (8,5 Prozent) und Zuhören (5,7 Prozent) sogar deutschlandweit am niedrigsten.

Nach der Studie schneiden vor allem Kinder mit Zuwanderungshintergrund und sozial benachteiligten Familien schlecht ab. Es spreche auch einiges dafür, dass sich die Corona-Einschränkungen negativ ausgewirkt haben könnten. Kinder seien auf ein verlässliches Schulsystem angewiesen, so die Autoren.

Neben Sachsen schnitten auch die Schülerinnen und Schüler in Bayern in allen Kompetenzbereichen besonders gut ab. Auch Hamburg liegt zum Teil weit vorn. Schlusslicht ist – wie schon 2016 – in fast allen Kompetenzbereichen Bremen. Deutlich schlechter als fünf Jahre zuvor schneiden außerdem die Viertklässlerinnen und Viertklässlern in Berlin, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen ab. Hier liegen die Werte überall klar unter dem bundesweiten Durchschnitt. (mit dpa)