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Einfach mal abschalten: Diese neun Spiele entführen in die Natur

Viele Branchenpreise gingen dieses Jahr an Brettspiele, die sich Natur- und Umweltthemen widmen. Wir stellen eine Auswahl vor.

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Brettspiele wie „Cascadia“ treffen momentan einen Nerv der Brettspielfans.
Brettspiele wie „Cascadia“ treffen momentan einen Nerv der Brettspielfans. © Kosmos

Ob Wandern in Nordamerika, bedrohte Wälder retten oder zoologische Artenschutzprojekte aufbauen – bei modernen Brettspielen trendet Natur. Das zeigt sich auch in der Tatsache, dass wichtige Branchenauszeichnungen in diesem Jahr ausnahmslos an Spiele gingen, die sich mit Flora, Fauna und der bedrohten Umwelt beschäftigen. „Die Leute sind heute deutlich mehr an solchen Themen interessiert als noch vor fünf, sechs Jahren“, sagt der US-amerikanische Spieleautor Randy Flynn, der im Sommer mit „Cascadia“ den begehrten Preis „Spiel des Jahres“ abräumte. Die Kritikerjury beschrieb das Spiel um den Landstrich im Nordwesten Nordamerikas passend als „ein wahres Wohlfühlspiel“.

Für Zocker: 12 Baumarten pflanzen, 12 Brände löschen, 12 heilige Blumen sammeln: Beim „Kennerspiel des Jahres“ sollte man nicht zu viel riskieren. Sonst darf man nur eine statt zwei möglichen Aktionen ausführen. Ein hoher Wiederspielreiz ist garantiert.
Geeignet: ab 10 Jahre, 2-4 Spieler, Preis: ca. 30 Euro.
Für Zocker: 12 Baumarten pflanzen, 12 Brände löschen, 12 heilige Blumen sammeln: Beim „Kennerspiel des Jahres“ sollte man nicht zu viel riskieren. Sonst darf man nur eine statt zwei möglichen Aktionen ausführen. Ein hoher Wiederspielreiz ist garantiert. Geeignet: ab 10 Jahre, 2-4 Spieler, Preis: ca. 30 Euro. © Pegasus Spiele
Für Hobby-Ornithologen: Ein Vogelhaus als Würfelturm, bunte Eier, hübsch illustrierte Karten: Hier müssen
Vögel in drei Lebensräumen angelockt werden, um so die drei Hauptaktionen (Futter sammeln, Eier legen, neue Vogelkarten bekommen) immer weiter zu verstärken.
Geeignet: ab 10 Jahre, 1-5 Spieler, Preis ca. 40 Euro.
Für Hobby-Ornithologen: Ein Vogelhaus als Würfelturm, bunte Eier, hübsch illustrierte Karten: Hier müssen Vögel in drei Lebensräumen angelockt werden, um so die drei Hauptaktionen (Futter sammeln, Eier legen, neue Vogelkarten bekommen) immer weiter zu verstärken. Geeignet: ab 10 Jahre, 1-5 Spieler, Preis ca. 40 Euro. © Feuerland Spiele
Für Höhenflieger: Zwei Spieler wetteifern um den schönsten Regenwald. Um die besten Pflanzen, Bäume und Tiere zu bekommen, kann mit Karten gezockt werden. Es wird etwas Platz auf dem Tisch benötigt, wenn der Regenwald über drei Jahreszeiten wächst.
Geeignet: ab 10 Jahre, 2 Spieler, Preis: ca. 20 Euro.
Für Höhenflieger: Zwei Spieler wetteifern um den schönsten Regenwald. Um die besten Pflanzen, Bäume und Tiere zu bekommen, kann mit Karten gezockt werden. Es wird etwas Platz auf dem Tisch benötigt, wenn der Regenwald über drei Jahreszeiten wächst. Geeignet: ab 10 Jahre, 2 Spieler, Preis: ca. 20 Euro. © Kosmos
Für Wanderfreunde: Es geht in US-Nationalparks. Mithilfe von zwei Wanderer-Figuren werden in vier Jahreszeiten auf Wegen Aktionen ausgelöst, Marker eingesammelt, Parks besucht und Ausrüstung gekauft. Aufwändige Illustrationen sorgen für Fernweh.
Geeignet ab 10 Jahre, 1-5 Spieler, Preis: ca. 40 Euro.
Für Wanderfreunde: Es geht in US-Nationalparks. Mithilfe von zwei Wanderer-Figuren werden in vier Jahreszeiten auf Wegen Aktionen ausgelöst, Marker eingesammelt, Parks besucht und Ausrüstung gekauft. Aufwändige Illustrationen sorgen für Fernweh. Geeignet ab 10 Jahre, 1-5 Spieler, Preis: ca. 40 Euro. © Feuerland Spiele
Für Landschaftsplaner: Beim „Spiel des Jahres 2022“ muss ein Biotop mit Tieren und Landschaften zusammengestellt werden, um in unterschiedlichen Wertungen viele Punkte zu holen. Laut Jury „besonders gelungenes“ Legespiel mit zweigeteilter Puzzleaufgabe.
Geeignet: ab 10 Jahre, 1-4 Spieler, Preis: ca. 35 Euro.
Für Landschaftsplaner: Beim „Spiel des Jahres 2022“ muss ein Biotop mit Tieren und Landschaften zusammengestellt werden, um in unterschiedlichen Wertungen viele Punkte zu holen. Laut Jury „besonders gelungenes“ Legespiel mit zweigeteilter Puzzleaufgabe. Geeignet: ab 10 Jahre, 1-4 Spieler, Preis: ca. 35 Euro. © Kosmos
Für Artenschützer: „Arche Nova“ ist das Hype-Spiel 2022. Von den Regeln nicht extrem kompliziert, aber strategisch anspruchsvoll. Es geht darum, im eigenen, wissenschaftlich geführten Zoo (Tier-)Attraktionen zu bieten und parallel Artenschutzprojekte zu fördern.
Geeignet: ab 14 Jahre, 1-4 Spieler. Preis: ca. 52 Euro.
Für Artenschützer: „Arche Nova“ ist das Hype-Spiel 2022. Von den Regeln nicht extrem kompliziert, aber strategisch anspruchsvoll. Es geht darum, im eigenen, wissenschaftlich geführten Zoo (Tier-)Attraktionen zu bieten und parallel Artenschutzprojekte zu fördern. Geeignet: ab 14 Jahre, 1-4 Spieler. Preis: ca. 52 Euro. © Feuerland Spiele
Für Forscher: Ähnelt „Cascadia“: Auf einem 4x4-Tableau müssen nummerierte Plättchen möglichst in auf- oder absteigender Folge gelegt werden. Gehören Tiere zum gleichen Biotop, entstehen Ökosysteme, für die es Punkte gibt – besonders viele für Schlüssel-Arten.
Geeignet: ab 10 Jahre, 1-4 Spieler, Preis: ca. 43 Euro.
Für Forscher: Ähnelt „Cascadia“: Auf einem 4x4-Tableau müssen nummerierte Plättchen möglichst in auf- oder absteigender Folge gelegt werden. Gehören Tiere zum gleichen Biotop, entstehen Ökosysteme, für die es Punkte gibt – besonders viele für Schlüssel-Arten. Geeignet: ab 10 Jahre, 1-4 Spieler, Preis: ca. 43 Euro. © Asmodee
Für Brettspiel-Politiker: Bei diesem kartenbasierten Verhandlungsspiel wird auf satirische Weise die Weltklimakonferenz nachgespielt. Jeder Mitspieler vertritt eine große Nation und muss widerstrebende Interessen befriedigen. Scheitert die Konferenz, gewinnt das Land mit den zweitmeisten Punkten. Geeignet: ab 10 Jahre, 3-6 Spieler, Preis: ca. 20 Euro.
Für Brettspiel-Politiker: Bei diesem kartenbasierten Verhandlungsspiel wird auf satirische Weise die Weltklimakonferenz nachgespielt. Jeder Mitspieler vertritt eine große Nation und muss widerstrebende Interessen befriedigen. Scheitert die Konferenz, gewinnt das Land mit den zweitmeisten Punkten. Geeignet: ab 10 Jahre, 3-6 Spieler, Preis: ca. 20 Euro. © Pegasus Spiele
Für Evolutionsbiologen: In „Darwin’s Choice“ lassen sich wildeste Tier-Kombis zusammenfügen. Die hybriden Kreaturen müssen möglichst gut an ihre Umgebung angepasst sein, doch die Welt wandeln sich ständig. Tiere, die zu wenig Nahrung ergattern, überleben nicht.
Geeignet: ab 10 Jahre, 2-6 Spieler, Preis: ca. 47 Euro,
Für Evolutionsbiologen: In „Darwin’s Choice“ lassen sich wildeste Tier-Kombis zusammenfügen. Die hybriden Kreaturen müssen möglichst gut an ihre Umgebung angepasst sein, doch die Welt wandeln sich ständig. Tiere, die zu wenig Nahrung ergattern, überleben nicht. Geeignet: ab 10 Jahre, 2-6 Spieler, Preis: ca. 47 Euro, © Treecer

Andere Preisträger schlagen in die gleiche Kerbe. Bei „Living Forest“, dem „Kennerspiel des Jahres“ von Pegasus Spiele, geht es unter anderem darum, brennende Bäume zu löschen und Bäume zu pflanzen. Den „Deutschen Spielepreis“ wiederum errang das extrem gehypte „Arche Nova“ – hier muss ein möglichst moderner Zoo aufgebaut werden, ohne das Ziel des Artenschutzes aus den Augen zu verlieren.

Wer einmal "Flügelschlag" gespielt hat, bekommt womöglich Lust, es in freier Natur mit der Vogelbeobachtung zu versuchen.
Wer einmal "Flügelschlag" gespielt hat, bekommt womöglich Lust, es in freier Natur mit der Vogelbeobachtung zu versuchen. © Feuerland Spiele

„Ich denke, Natur ist ein Thema, das viele Menschen an sich anspricht“, sagt Elizabeth Hargrave. Die frühere Politikanalystin und Beraterin bewies 2019 mit ihrem Spiel „Flügelschlag“, dass Verlage nicht ausschließlich auf Fantasy, Mittelalter oder Science-Fiction setzen müssen, um kommerziell erfolgreich zu sein. Ihr Brettspiel gewann gleich mehrere Preise. Was Hargrave noch mehr freut: Es gibt Leute, die wegen „Flügelschlag“ mit der Vogelbeobachtung begonnen haben. „Das ist der erste Schritt auf dem Weg zu mehr Engagement und Verbundenheit mit der Natur.“

Auch auf der Messe „Spiel“ in Essen, die Anfang Oktober stattgefunden hat, sind etliche weitere Veröffentlichungen mit diesem Fokus angekündigt worden. Etwa „ECO: Coral Reef“ – hier schlüpfen die Teilnehmer in die Rolle von Meeresbiologen, die angeheuert werden, um bei der Planung eines Korallenriffs zur Erhaltung der Artenvielfalt zu helfen. Elizabeth Hargrave hofft, dass all diese Spiele „den Menschen helfen, eine Verbindung zur Natur und zu anderen Menschen zu finden, die sie dazu bringt, Lösungen für unsere Krisensituation zu finden“. (dpa/rnw)