Die Werkstoffe von morgen müssen viele Ansprüche erfüllen. Nachhaltig produziert sollen sie sein, Ressourcen schonen und dabei trotzdem konkurrenzfähig bleiben. Wie das umgesetzt werden kann, wird künftig auch in einem top-modernen Labor an der TU Chemnitz untersucht. Das Gebäude für die Zentrale Einrichtung "Merge" hat jetzt seinen Betrieb aufgenommen. Auf insgesamt 1.486 Quadratmetern untersuchen Experten hier die Herstellung neuartiger, energie- und ressourcensparender Werkstoffe. Einsatzgebiete der Werkstoffe sind unter anderem die Mobilitätsbranche sowie die Luft- und Raumfahrt.
Neben hochspezialisierten Labor-Kapazitäten bietet der Neubau auch Büro-, Praktika- und Besprechungsräume. Mit dem Projekt "Merge" baue der Freistaat Sachsen seine internationale Rolle in der Leichtbauforschung aus, so Sachsens Finanzminister Hartmut Vorjohann. "Für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt schaffen wir in Chemnitz beste Bedingungen zum Forschen und den kreativen Austausch", sagt der Minister.

Zudem soll das Projekt die Leichtbauforschung im Freistaat stärken. "Am Standort Chemnitz eröffnen sich neue Chancen, die Forschung auf höchstem Niveau weiter voranzutreiben. Davon profitieren neben den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auch weitere Partner, etwa aus der Wirtschaft. Ich bin froh, dass wir die benötigten Rahmenbedingungen zur konsequenten Weiterentwicklung bieten können. Der Leichtbau ist mit einer Vielzahl künftiger Anwendungsfelder für die wirtschaftliche Entwicklung des Freistaates zentral", so Wissenschaftsminister Sebastian Gremkow. Leichtbautechnologien zählen nach wie vor zu den Zukunftstechnologien, weil sie Ressourcen einsparen und dabei Funktionalität erhalten oder gar verbessern.
"Das neue Laborgebäude ist neben der existierenden Forschungshalle ein weiterer Baustein zur Untermauerung der Spitzenstellung der Leichtbau-Forschung an der TU Chemnitz und damit zugleich zur Stärkung unserer Kernkompetenz Ressourceneffiziente Produktion und Leichtbau. Wir bedanken uns sehr herzlich beim Freistaat Sachsen sowie der Europäischen Union für die wichtige Investition in den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Chemnitz", soProf. Dr. Gerd Strohmeier, Rektor der TU Chemnitz.
Der Neubau erweitert den Hallenkomplex des Merge Research Centre "Lightweight Technologies", in welchem bereits seit August 2015 geforscht wird. Beide Gebäude sind im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss miteinander verbunden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, den Gesamtkomplex noch durch ein Bürogebäude zu ergänzen.
Die Gesamtbaukosten des neuen Laborgebäudes liegen bei rund 14,5 Millionen Euro, die durch Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie aus Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes finanziert werden. (aks)