Dresden. Das neue Schuljahr in Sachsen läuft erst seit einem Monat, die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft GEW spricht aber schon jetzt davon, noch nie so eins erlebt zu haben. Die Personaldecke ist dünn, die Belastung hoch und Lehrkräfte demonstrieren gegen einen - wie sie sagen - drohenden "Bildungsnotstand".
Doch ist die Lage im sächsischen Bildungssystem wirklich so angespannt? Wie viel Personal fehlt und wie viel Unterricht fällt aus? Und was unternimmt eigentlich die Politik gerade? In dieser Folge des Podcasts "Thema in Sachsen" gibt es Antworten und mögliche Lösungen für den Personalengpass.
Zu hören sind: Andrea Schawe, SZ-Reporterin mit Schwerpunkt Bildungspolitik, mit einer Analyse zur Lage. Die Oberschullehrerin Antonia Georgi und der Gymnasiallehrer Philipp Hallmann, die berichten, wie sich die angespannte Personalsituation auf ihre Arbeit und ihr Leben auswirkt. Und der Dresdner GEW-Personalrat Michael Woye, der unter anderem die Folgen der vom Kultusministerium aufgemachten Debatte um Teilzeitstunden beschreibt.
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Die Gäste in dieser Folge
Oberschullehrerin Antonia Georgi und Gymnasiallehrer Philipp Hallmann berichten aus ihrem Alltag und erzählen, in welchen Momenten sie den Personalmangel an ihren Schulen spüren. Sie berichten von 50-Stundenwochen, die vor allem in den Anfangsjahren des Lehrerberufs keine Seltenheit seien, und dass Teilzeit oft auch Vollzeit bedeute. Um die zahlenmäßig zu wenigen Lehrer im System besser einsetzen zu können, sehen die beiden in einem stärkerem Einsatz von Sozialpädagogen einen möglichen Lösungsweg.
Andrea Schawe ist Politikreporterin bei Sächsische.de. Seit 2016 berichtet sie über sächsische Landespolitik - mit Schwerpunkt Bildungspolitik. Den aktuellen Lehrermangel sieht Schawe als eine Folge der Sparpolitik in den 2000er Jahren. Inzwischen habe sich etwa durch Verbeamtung und Angleichung von Gehältern die Attraktivität des Standorts Sachsen gebessert, jedoch nicht die Lage. Es brauche mehr Anstrengungen, um nun auch im allgegenwärtigen Fachkräftemangel junge Menschen vom Lehrerberuf zu überzeugen.
Michael Woye, 59 Jahre alt, Lehrer am Gymnasium Dresden Cotta in den Fächern Geografie und Mathematik. In der Gewerkschaft Erziehung und Wissen GEW ist Woye Personalrat für den Dresdner Schulbezirk. Den aktuellen Zustand bezeichnen er und die GEW als "Bildungsnotstand". Um künftig den Mangel an Lehrkräften zu mildern, fordert Woye unter anderem Nachbesserungen bei der Ausbildung und regt das Einrichten pädagogischer Hochschulen an.
Ergänzende Links zu Themen, auf die in der Podcastfolge Bezug genommen wird:
- Sachsen will mehr Lehrer in die Klassen bringen - aber wie?
- Pädagogen fordern mehr Personal in Kitas und Schulen
- Lehrer-Mangel: Minister vertröstet auf die Zukunft
- Lehrer in Dresden: "Die Belastung ist riesengroß"
- Piwarz bittet Teilzeitlehrer um Stunden-Erhöhung
- Unterricht an Sachsens Schulen soll digitaler werden
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