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Pirna: Projekt gegen Hass-Kommentare und Fake-News

Der Verein "Aktion Zivilcourage" macht jetzt sachsenweit Schüler fit in Sachen Medienbildung - aus ganz bestimmten Gründen.

Von Thomas Möckel
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© Aktion Zivilcourage

Der Pirnaer Verein "Aktion Zivilcourage" (AZ) weitet seine Angebote auch regional weiter aus. Längst betreut der Verein nicht nur Projekte in Pirna, er ist mittlerweile auch sachsen- und sogar bundesweit tätig.

Zu den landesweiten Angeboten gehört auch das Projekt "Schule und digitale Demokratie", in dem die AZ jetzt fünf neue Schulen aus Sachsen begrüßt. Dabei werden Schüler in Sachen Medienbildung fit gemacht.

In Zusammenarbeit mit dem sächsischen Kultusministerium setzt sich die Initiative "Schule und digitale Demokratie" für den Erhalt demokratischer Werte im Internet ein und sensibilisiert die Schulgemeinschaft für die Chancen und Herausforderungen sozialer Netzwerke.

Hass-Kommentare nehmen zu

Zum Hintergrund: Privatleben und Unterricht haben sich laut der AZ im vergangenen Jahr stark ins Internet verlagert.

Neben positiven Entwicklungen im Bereich Digitalisierung seien aber auch negative Folgen zu spüren.

Beleidigungen und Demütigungen hätten in den sozialen Netzwerken stark zugenommen, auch unter Jugendlichen. Zudem treffe man im Netz immer häufiger auf Hass-Kommentare und Falsch-Nachrichten.

Um die demokratische Kultur auch im digitalen Raum verteidigen zu können, bedürfe es einer ausgeprägten Werte- und Medienkompetenz.

Diese möchte das Projekt "Schule und digitale Demokratie" vermitteln. Zugleich sollen auch Lehrkräfte und Eltern für dieses Thema sensibilisiert werden.

Einblicke in die Lebenswelt der Kinder

In das seit 2019 laufende Projekt hat die AZ mit Beginn des neuen Schuljahres fünf neue Bildungsstätten aufgenommen: das Oberland-Gymnasium in Seifhennersdorf, das Geschwister-Scholl-Gymnasium in Taucha, das Gymnasium in Wilsdruff, die Ernst-Rietschel-Oberschule in Pulsnitz und das Förderzentrum "Dinglingerschule" mit dem Schwerpunkt Lernen in Dresden. Insgesamt nehmen damit nun zehn Schulen an dem Projekt teil.

Zwei Jahre lang erhalten die Schulen Workshops für die Schüler rund um Themen wie Falsch-Nachrichten, Hass-Rede, Cybermobbing und Meinungsbildung in den sozialen Netzwerken.

Lehrkräfte werden zu Chancen und Herausforderungen sozialer Netzwerke oder der Arbeit mit interaktiven Tools geschult. Zudem erhalten Eltern Info-Abende zu Themen wie Mediensucht und erhalten Einblicke in die Lebenswelt ihrer Kinder.

Online-Forum geplant

Um den Kontakt zu ehemaligen Partnerschulen zu halten und sich aktiv im Bereich Medienbildung und Digitalisierung austauschen zu können, will die AZ für derzeitige und ehemalige Partnerschulen ein Online-Forum etablieren.

Schulen, die sich für das Angebot interessieren, erhalten weitere Infos auf der Internetseite www.sud-sachsen.de oder per Mail von der AZ unter [email protected].