Roßwein. Die Zeit es Improvisierens und Experimentierens ist vorbei: Ab dem neuen Schuljahr, das am Montag beginnt, lernen die Roßweiner Grundschüler wieder „Am Weinberg“. Das mehrere Jahrzehnte alte Schulgebäude ist über mehrere Jahre so saniert worden, dass es den heutigen Anforderungen für zeitgemäßes Lernen und Lehren gerecht wird.
Vom Übergangsdomizil an der Döbelner Straße sozusagen ans andere Ende der Stadt umgezogen sind Kinder wie Erwachsene schon in den letzten Tagen des alten Schuljahres.
So konnte das eine oder andere ausprobiert werden, wie beispielsweise der Stopp des Schulbusses an anderer Stelle. Das ist Eltern aufgefallen, die in der Sitzung des Technischen Ausschusses vor der Sommerpause wissen wollten, ob das so bleibt.
Ein Schülerlotse kommt zum Einsatz
Das kann Hauptamtsleiterin Michaela Neubert jetzt verbindlich sagen: „Die Fahrpläne für den Schülerverkehr ab dem neuen Schuljahr stehen fest. Der Schulbus wird wieder direkt am Schulhof und somit an der bekannten Stelle halten. Ein Teil der Schüler wird auf dem Markt umsteigen müssen. Damit dort niemand zurückbleibt, wollen wir einen Schülerlotsen einsetzen.“
Sollte ein Bus mal nicht warten können – aus welchen Gründen auch immer – dann soll es eine Begleitung der Kinder auf den Weinberg geben. Schülerlotsen hat die Kommune schon einmal eingesetzt, und zwar vor dem Übergangsdomizil an der Döbelner Straße. Dort galt es vor allem, die Kinder sicher über die viel befahrene Staatsstraße 34 zu bringen.
Wegen des Schülerverkehrs an dieser Stelle war auch eine Tempo-30-Zone eingerichtet worden. Die wird wahrscheinlich so lange auch noch dort bleiben, wie die Mädchen und Jungen der Kita Striegiszwerge im einstigen Amtsgericht an der Döbelner Straße betreut werden. Ihr Kita-Gebäude in Niederstriegis bekommt ein neues Dach.
Keine Änderungen gibt es vorerst auch rund um die Grundschule „Am Weinberg“. Weil die Straßen in diesem Wohngebiet relativ eng sind, erinnern sich einige Roßweiner an ein „ungeschriebenes Gesetz“, nach dem die Straße der Einheit unmittelbar vor dem Schulkomplex nur aus Richtung Karl-Marx- in Richtung Schrebergartenstraße befahren werden sollte. Eine dahingehende Ausweisung als Einbahnstraße gab es allerdings nicht.
Hol- und Bringezone hat sich bereits bewährt
Möglicherweise gibt es künftig auch keine Engstellen vor der Schule mehr, wenn Eltern ihre Kinder holen oder bringen. Die Kommune hat bei der Gestaltung des Außengeländes eine Hol- und Bringezone eingerichtet.
„Dafür ist der Zaun ein wenig zurückgesetzt worden“, erklärt Michaela Neubert. Zwei oder drei Autos können unmittelbar nach der Bushaltestelle kurz auf einer Fläche außerhalb der Fahrbahn halten und Kinder aus- oder zusteigen lassen.
„Das konnte ja schon kurz vor den Ferien praktiziert werden“, so die Amtsleiterin. „Die ersten Erfahrungen damit sind gut. Staus hat es nicht mehr gegeben.“
Michaela Neubert geht davon aus, dass in den ersten Schultagen Mitarbeiter des Ordnungsamtes vor Ort sind und schauen, ob vorhandene Regelungen ausreichen oder ein Nachjustieren nötig ist. Sollte sich wider Erwarten doch eine andere Verkehrsregelung als die bisherige erforderlich machen, werden die Stadträte darüber zu entscheiden haben.
Abermals werden drei erste Klassen eingeschult
Die bisherigen Mandatsträger haben sich die sanierte Schule im Frühsommer schon einmal angeschaut. Sie ist neben der indes ebenfalls abgeschlossenen Sanierung und Erweiterung der Kita „Bussi Bär“ an der Gersdorfer Straße das in den zurückliegenden Jahren größte Investitionsobjekt der Stadt Roßwein gewesen.
Mehrere Millionen Euro haben die Erneuerung von Elektro-Anlage und Heizung, die Trockenlegung, der Anbau eines Aufzuges für eine barrierefreie Nutzung sowie die Gestaltung des Vorplatzes gekostet.
Die Grundschule „Am Weinberg“ in Roßwein besuchen im neuen Schuljahr 231 Mädchen und Jungen in elf Klassen. Am Samstag feiern die Erstklässler mit ihren Familien in drei Durchgängen im Ratssaal Schulanfang.
Wie in den Vorjahren gibt es drei erste Klassen. Durchgängig dreizügig ist die Grundschule dennoch nicht. Durch Wegzüge ist ein Jahrgang geschrumpft, sodass aus drei Klassen zwei werden.