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Wo geht‘s denn hier zur Teilchenwelt?

An der TU Dresden wirbt man auf vielfältige Weise um Studierende in spe. Beim Live-Chat geben Forscher direkte Antworten auf direkte Fragen.

Von Annett Kschieschan
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Forscherinnern und Forscher aus der Teilchenphysik vermitteln ihre Begeisterung an den Nachwuchs von morgen. An der TU Dresden geht das ganz pandemie-konform auch per Live-Chat.
Forscherinnern und Forscher aus der Teilchenphysik vermitteln ihre Begeisterung an den Nachwuchs von morgen. An der TU Dresden geht das ganz pandemie-konform auch per Live-Chat. © Juliana Socher/©Netzwerk Teilchenwelt

Wer nicht fragt, bleibt dumm. Das weiß man nicht nur in der Sesamstraße, die diese Aussage schon in ihrem Titelsong verewigt hat. Wenn es um die berufliche Zukunft geht, sind Fragen unabdingbar. Und die besten Antworten gibt es oft in der Praxis. Die TU Dresden hat deshalb zum Live-Chat nach dem Motto „Jugendliche fragen - Forscher antworten“ eingeladen. Bis Freitag hatten Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, zu erfahren, was sie schon immer über die Astro- und Teilchenphysik wissen wollten.

Woraus besteht dunkle Materie? Was war vor dem Urknall? In welchen Bereichen kann man als Physiker arbeiten? Und womit befasst sich ein Astrophysiker eigentlich in seiner Freizeit?Diese und viele weitere Fragen kamen in der dritten Runde des Projektes „I‘m a Scientist“ zum Thema Teilchenwelt auf den virtuellen Tisch. 59 Klassen hatten sich im Vorfeld zu den jeweils halbstündigen Chats angemeldet. Neben Fragen zu Astro- und Teilchenphysik interessierte die Jugendlichen vor allem auch Persönliches, aber auch die Arbeitsweise der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen. So wurde nach der Lieblingsserie, nach der Länge des Arbeitstages, nach Bezahlung und dem Grund für die Entscheidung zum Physik-Studium gefragt. „Die Lockerheit des Formats und unserer Forschenden macht den Zugang für die Kinder und Jugendlichen leicht und nimmt Hemmungen. Es geht nicht darum, dass die Schülerinnen und Schüler die richtigen Worte treffen, sondern dass sie sich mit der Thematik der Teilchenphysik beschäftigen und eine Vorstellung vom Arbeitsalltag in der Wissenschaft bekommen“, sagt Uta Bilow, Projektleitung vom Netzwerk Teilchenwelt.

Lob aus den Schulen

Die Idee kommt an. Frank Reichel, Physiklehrer des Erwin-Strittmatter-Gymnasiums Spremberg, hat mit seinem Kurs der Klassenstufe 11 bereits an einem Chat teilgenommen und ist angetan, wie schnell die Jugendlichen mit dem Format vertraut waren. „Die halbe Stunde war mit sehr vielen Informationen gefüllt und schnell um. Meine Schülerinnen und Schüler waren begeistert von der Offenheit ihren Fragen gegenüber. Wenn mal wieder so eine Möglichkeit besteht, bin ich mit meinen Klassen gern wieder dabei“, sagt er.

Wer nun bedauert, dem Schulalter und damit auch dem „Scientist“-Projekt bereits entwachsen zu sein, kann die Fragen der Jugendlichen zum Thema „Teilchenwelt“ öffentlich einsehen und sich über die teilnehmenden Forscher informieren.Die Kooperation zwischen dem „Netzwerk Teilchenwelt“ und „I‘m a Scientist“ ist ein Projekt der Reihe „Wissenschaft im Dialog“ und gilt als ein besonderer Beitrag zur Wissenschaftskommunikation. „Auf niedrigschwellige Art werden Themen der Physik an junge Interessierte herangetragen. Wir freuen uns über die rege Beteiligung an der Aktion“, so Uta Bilow.Das bundesweite „Netzwerk Teilchenwelt“ wird an der TU Dresden vom Institut für Kern- und Teilchenphysik geleitet und hat 29 Standorte an deutschen Teilchenphysik-Forschungseinrichtungen und am CERN in Genf.

Die Fragen der Jugendlichen zur Teilchenwelt gibt es hier, das Netzwerk selbst stellt sich hier vor.