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Billiges Brennholz abzugeben

Vom Wald in den Kamin: Der Forstbezirk Neustadt will das Borkenkäfer-Holz loswerden. Abholer sind willkommen.

Von Siri Rokosch
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© Symbolbild: Daniel Schäfer

Um dem Borkenkäfer im kommenden Jahr keine Brutstätten zu bieten, verkauft der Sachsenfort geschlagenes Brennholz 65 bis 70 Prozent günstiger als üblich.

„Wir haben entschieden, im Landeswald Nadelholz, das als Brennholz an den Wegen bereits fertig aufgearbeitet und gepoltert liegt, für Privatkunden bis Ende Januar zu nochmals vergünstigten Preisen anzubieten“, sagt Uwe Borrmeister, Leiter des Forstbezirkes Neustadt im Sachsenforst. „Wichtig dabei ist, dass die Käufer das Holz bis Mitte Februar aus dem Wald geholt haben müssen, damit dem Borkenkäfer das Holz als Brutraum entzogen wird.“

Seit dem 1. November kostet im gesamten Forstbezirk Neustadt Nadelholz, welches für Heizzwecke an Privatkunden verkauft wird, zwischen 10,70 Euro und 11,90 Euro pro Raummeter, inklusive Mehrwertsteuer. In „normalen Jahren“ lagen die Preise der holzverarbeitenden Industrie bei etwa 40 Euro pro Raummeter, sagt Kerstin Rödiger vom Staatsbetrieb Sachsenforst auf SZ-Nachfrage.

Der günstige Preis gilt jetzt befristet bis zum 31. Januar 2020. Allerdings müssen sich die Ofen-und Kaminbesitzer selbst um den Abtransport kümmern. Das Holz liegt auf Stapeln, sogenannten Poltern, am Waldweg und kann direkt angefahren werden. Es sind überwiegend zwei bis zweieinhalb Meter lange Stämme, zum Teil auch bis zu vier Meter lange. „Entweder zersägen die Käufer es gleich Stück für Stück an Ort und Stelle und laden es auf einen Pkw-Anhänger, oder sie beauftragen ein Unternehmen, welches mit größerem Hänger und Greifzange die Menge zu ihnen nach Hause bringt“, sagt Kerstin Rödiger. Die Revierförster könnten aber auch ein Unternehmen empfehlen.

Im März nächste Holzprüfung

Brennholz, das bis Ende Januar nicht verkauft wird, muss vor der nächsten Borkenkäfersaison im März beziehungsweise April 2020 begutachtet werden. Dann wird geprüft, ob es noch in einem Zustand ist, dass sich Borkenkäfer darin vermehren könnten. Sollte diese Gefahr von den Holzpoltern ausgehen, muss das Holz aus dem Wald gefahren und auf mindestens 500 Meter weit von Fichten entfernte Außenlager gebracht werden. Eine andere Möglichkeit wären sogenannte Nasslager. Dort wird das Holz ständig feucht gehalten. Dadurch wird dem Borkenkäfer seine Vermehrung erschwert. Zudem verzögert sich die natürliche Zersetzung des Holzes. „Diese Nasslager stehen uns bisher aber nicht zur Verfügung. Die letzte Möglichkeit ist dann die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln, um das Ausfliegen von Borkenkäfern aus den Stämmen zu verhindern“, sagt Forstsprecherin Kerstin Rödiger.

Im Landeswald des Forstbezirkes Neustadt wurden bis Ende September knapp 130.000 Kubikmeter Schadholz aufgearbeitet. Davon konnte aber nicht alles verkauft werden, da die Lager der holzverarbeitenden Industrie gut gefüllt sind. Damit das im Wald lagernde Holz die Borkenkäfersituation im nächsten Frühjahr nicht weiter verschärft, hofft Sachsenforst nun, dass nun möglichst viel Brennholz verkauft wird. Interessenten können sich an den zuständigen Landeswaldrevierförster wenden.

Ungergebiet: Frau Schmidt-Scharfe, Tel.: 03596 585727 Hohwaldgebiet: Herr Metka, Tel.: 03596 585733

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