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Bioladen in Dippoldiswalde wächst

Die Verkaufsfläche hat sich verdoppelt und ein Bistro ist dazugekommen.  Die Regale sind aus einem besonderen Material.

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© Egbert Kamprath

Von Franz Herz

Dippoldiswalde. Der „Fairmarkt“ von Sylvia Kleber in der Dippoldiswalder Nicolaistraße hat sich verdoppelt. 2011 hat das Geschäft für biologische Produkte in der Dippoldiswalder Nicolaistraße eröffnet. Das hat sich im Laufe der Jahre so gut entwickelt, dass sie und ihr Partner Sven Bengelstorf sich vor zwei Jahren entschieden, den Laden auszubauen. Bis Dienstag hatte noch das bisherige rund 60 Quadratmeter große Geschäft geöffnet. Seit Mittwoch hat jetzt der neu gestaltete Laden mit rund der doppelten Fläche direkt daneben geöffnet.

Die Nachfrage ist stetig gewachsen, sodass die Betreiber sich für den Ausbau entschieden haben. Nebenan waren die Räume eines ehemaligen Getränkemarkts, die seit der Augustflut 2002 leergestanden hatten. Die haben die Betreiber dazu gemietet und weitgehend in Eigenleistung ausgebaut und neu gestaltet.

„Der Standort hier ist günstig. Man kommt zwar nicht zufällig hier vorbei. Aber unsere Kunden gehen ohnehin bewusst hier einkaufen, und man kann mit dem Auto direkt an das Geschäft heranfahren. Das ist wichtig“, sagt Sven Bengelstorf.

Seine Aufgabe war es auch hauptsächlich, die neuen Räume zu gestalten. Das hat er schon im bisherigen Laden gemacht. Die Ideen des Diplom-Designers geben dem Laden eine eigene Atmosphäre. Der farbig gestaltete Fußboden leitet jetzt die Kunden, ohne sie zu gängeln. Grün sind die Flächen, wo man gehen sollte. Dieser Bereich macht erst einen Schwenk nach rechts, wo die Einkaufswagen und -körbe stehen, dann führt er nach links zwischen den Regalen hindurch.

Stände wie auf dem Markt

Die Regale haben die Betreiber selbst gebaut – aus Wellpappe. Es gibt Standardregale, die an der Wand entlang stehen. Aber jedes Abschlussregal oder die Ecken sind individuell angefertigt. „Das ist Manufakturarbeit“, sagt Sven Bengelstorf. Die Kartonagen sind als Baumaterial preisgünstiger als Holz, vom Gewicht her leichter, genauso belastbar und als Recyclingmaterial auch nachhaltig für die Umwelt. Die Regale aus diesem Material haben im bisherigen Laden sechs Jahre gehalten.

In der Mitte stehen die Stände für Obst und Gemüse. „Das ist sozusagen das Zentrum unseres Marktes“, sagt Sylvia Kleber. Die Stände sind ebenfalls selbst entworfen, aus Holz und mit Dächern versehen. Darauf stehen die Körbe. Es sieht aus wie auf einem Bauernmarkt. So etwas Ähnliches soll der Fairmarkt auch sein. „Wir werden von Produzenten aus der Region beliefert und von verschiedenen Großhändlern im Biosektor“, erzählt die Inhaberin. Joghurt kommt vom Milchschafhof aus Bärenstein, Schokolade aus Pirna oder Käse aus Freiberg. Das Sortiment ist im Grunde das Gleiche geblieben, aber die Auswahl ist jetzt größer, in den verschiedenen Warengruppen sind Produkte dazugekommen. Sylvia Kleber behält die bisherigen Ladenräume, räumt sie um, richtet sie neu ein und wird sie künftig als Lager nutzen.

Die Inhaberin versteht ihren Fairmarkt nicht nur als Geschäft, sondern als Gemeinschaft. Jeder Kunde wird geduzt, und sie pflegt auch ein besonderes Preismodell. Jeder kann dort einkaufen zum regulären Preis. Wer aber regelmäßig in den Markt geht, kann sich als Gemeinschaftsmitglied registrieren lassen, bezahlt einen monatlichen Beitrag und bekommt dann Rabatt auf seine Einkäufe.

Die Idee einer Gemeinschaft soll künftig noch ausgebaut werden. So haben die Fairmarkt-Betreiber eine Hausmesse geplant, wo sich vor allem die regionalen Erzeuger ihrer Produkte präsentieren können. Das dient der Information der Kunden und schafft auch Kontakte unter den verschiedenen Bio-Produzenten in der Region.

Am Montag gab es eine Eröffnungsfeier mit Geschäftspartnern und Lieferanten. Die Gäste konnten dabei auch gleich das neue Bistro kennenlernen, das neben dem Einkaufsmarkt eingerichtet ist. Hier gibt es jetzt Getränke und kalte Speisen. Wenn sich dafür Mitarbeiter finden, wird dieses Angebot noch ausgebaut. In dem Fairmarkt beschäftigt Sylvia Kleber von jetzt an vier Mitarbeiter. Bisher waren es zwei. Auch hier hat sich der Bioladen verdoppelt.