Bischofswerda
Merken

Bischofswerda: Tanztheater auf dem Markt

Nach der Corona-Pause findet jetzt die erste größere öffentliche Veranstaltung statt. Mitorganisiert vom Verein Kulturort, der auch für das frühere Kino Pläne hat.

Von Ingolf Reinsch
 3 Min.
Teilen
Folgen
Das Tanzstudio Tanzart aus Kirschau begeisterte schon oft in Bischofswerda - bisher meist mit indischen Tänzen. Jetzt präsentiert es ein Gegenwartsstück in der Stadt.
Das Tanzstudio Tanzart aus Kirschau begeisterte schon oft in Bischofswerda - bisher meist mit indischen Tänzen. Jetzt präsentiert es ein Gegenwartsstück in der Stadt. © Archivfoto: Steffen Unger

Bischofswerda. Das Tanztheaterstück "Manucharitam to be", mit dem das Kirschauer Tanzstudio Tanzart im Januar 2017 in Indien gastierte, ist am kommenden Wochenende in Bischofswerda zu sehen. Geplant sind drei Vorstellungen auf dem Altmarkt, die am Sonnabend um 17 und 19 Uhr und am Sonntag um 16 Uhr beginnen. Dank einer Förderung durch die Kulturstiftung Sachsen ist der Eintritt frei. 

Organisiert wird die Veranstaltung gemeinsam von Tanzart Kirschau und dem Bischofswerdaer Verein Kulturort. Dieser hat es sich zur Aufgabe gestellt, das kulturelle Leben in der Stadt zu bereichern. Dafür hat er ein ehrgeiziges Ziel: Er möchte das ehemalige Kino zu einer neuen Kulturstätte, dem König-Albert-Saal (KAS), entwickeln.    

Dass man mit dem Tanztheater auf den Altmarkt geht, liegt nicht nur in den Besonderheiten infolge der Corona-Pandemie begründet. Für die zehn Tänzerinnen ergibt sich damit die Möglichkeit, das eigentlich für innen konzipierte Stück auch einmal draußen zu zeigen und so vielleicht auch neue Zielgruppen anzusprechen. 

Moderner Tanz, der Fragen an das Leben stellt

Tanzart ist in Bischofswerda schon gut bekannt, meist in Verbindung mit indischen Tänzen. Das Tanztheaterstück "Manucharitam to be" ist hingegen ein Gegenwartsstück, das sich mit Fragen des Mensch-Seins und Fragen des Lebens beschäftigt, sagt Anne Dietrich. Sie hat gemeinsam mit ihrer Kollegin Jana Schmück das  etwa 45-minütige Stück geschrieben und die Choreografie erarbeitet. 

Seine Premiere hatte das Stück in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi. Anschließend war es in  drei weiteren Städten des südasiatischen Subkontinentes zu sehen. 5.000 Zuschauer waren begeistert. 

In Bischofswerda werden die Tänzerinnen die Marktmitte für ihre Darbietung nutzen - genau dort, wo der Mediaturm steht, der mit seinen 12,27 Meter Höhe an den Turm des mittelalterlichen Rathauses erinnert. Die Zuschauer sind eingeladen, auf den Stufen nahe des Mediaturmes und den Bänken Platz zu nehmen. 

Es ist die erste größere öffentliche Veranstaltung auf dem Bischofswerdaer Altmarkt, die seit dem Lockdown in Folge der Pandemie wieder stattfindet. Die Corona-Pandemie ist vielleicht auch ein Anlass, über jene Fragen nachzudenken, die Tanzart in dem Stück "Manucharitam to be" stellt, sagt Anne Dietrich. 

Ab Herbst Veranstaltungen im König-Albert-Saal

Der Verein Kulturort setzt auf neue, innovative Formate in der Kultur, die zu einer Kleinstadt wie Bischofswerda passen. Auch mit diesem Ziel hat er vor zwei Jahren das Ende 2012 geschlossene Kino gekauft. Der etwas antiquiert anmutende Name für den Neustart "König-Albert-Saal" geht auf die Geschichte des rund 120 Jahre alten Gebäudes nahe des Bahnhofes zurück. Es war der Festsaal des damaligen Hotels "König Albert", zu Beginn des 19. Jahrhunderts das beste Hotel in der Stadt. 

In den vergangenen Monaten hat sich Weiteres getan, um dem Ziel, das frühere Kino wieder zu beleben, näher zu kommen, sagt Vereinsmitglied Heiko Düring. So haben die Vereinsmitglieder weiter am Brandschutzkonzept gearbeitet, und sie stehen im Kontakt mit dem Bauaufsichtsamt des Landkreises, um künftig Veranstaltungen mit bis zu 200 Besuchern im Saal zu ermöglichen. 

Erste Veranstaltungen in den ehemaligen Volkslichtspielen werden bereits geplant. So will die Bischofswerdaer Malerin Anja Herzog im September im KAS das erste Schiebocker  Künstlercamp ausrichten. Der Verein Mosaika plant für den 9. Oktober eine Veranstaltung im Rahmen der Interkulturellen Wochen des Landkreises Bautzen.  

Mit dem kostenlosen Newsletter "Bautzen kompakt" starten Sie immer gut informiert in den Tag. Hier können Sie sich anmelden.

Mehr Nachrichten aus Bautzen lesen Sie hier.

Mehr Nachrichten aus Bischofswerda lesen Sie hier.

Mehr Nachrichten aus Kamenz lesen Sie hier.