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Bischofswerda von oben

Stadt-Apotheker Rainer Klotsche und die IG Panorama geben einen Kalender heraus. Mit brillanten Luftbildern und Texten, die irdische Probleme kritisch beleuchten.

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© IG Panorama Bischofswerda

Bischofswerda. Bischofswerda ist schön. Wenn man mit beiden Beinen auf dem teils holprigen Stadtpflaster steht und die schönen Seiten der Stadt sehen möchte. Und erst recht von oben betrachtet. Man sieht eine geordnete Kleinstadt inmitten einer reizvollen Landschaft. 13 Luftaufnahmen der Stadt und ihrer unmittelbaren Umgebung sind im soeben erschienenen Kalender „Bischofswerda von oben“ enthalten. Es sind Bilder der IG Panorama, die mit Blick auf die 790-Jahrfeier der Stadt gegründet wurde und die im Frühjahr eine Ausstellung im Rathaussaal gestaltete. Einen Teil der dort gezeigten Bilder kann man sich jetzt nach Hause holen – als Begleiter für das Jahr 2018 und zum Aufheben für danach.

Es sind wunderbare Bilder von der Innenstadt, vom Markt, den Schulen, dem Stadtbad, vom Stadtteil Süd, vom Butterberg, der Waldbühne, von der Umgehungsstraße. Bilder, die Perspektiven zeigen, die man bisher noch nie so gesehen hat.

Ergänzt werden die Fotos durch Texte von Stadt-Apotheker Rainer Klotsche. Er gibt den 2018-er Stadtkalender gemeinsam mit der IG Panorama heraus. Rainer Klotsche beschreibt nicht nur, was man auf den Bildern sehen kann, sondern er lässt sich von den Ansichten inspirieren, um über die kleinen und etwas größeren Probleme der Kleinstadt an der Wesenitz, aber auch über die wirklich großen Probleme dieser, unserer Welt nachzudenken. Lesenswert!

Rainer Klotsche nimmt dabei Anleihe beim Liedermacher Reinhard Mey und dessen Klassiker „Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein“. Der dichtete: Manches Problem, das uns groß und wichtig erscheint, wird plötzlich nichtig und klein. – Doch so einfach ist es nicht, entgegnet Rainer Klotsche. „Wir wissen alle – man kann noch so hoch steigen oder den Kopf in den Sand stecken, die Probleme und Sorgen sind noch da und verschwinden nicht. Deshalb sind die Textbeiträge des Kalenders im Spannungsfeld von herrlichen Fotografien aus der Vogelperspektive und ganz irdischen, menschengemachten Sachverhalten angesiedelt.“ So schreibt Rainer Klotsche, ein kritischer Zeitgeist, über Lehrermangel an den Schulen und den täglichen Kampf der Bischofswerdaer Geschäftsleute, aber auch über Klimawandel, Artenschutz und Raubbau an der Natur. Er zeigt Haltung: „Der diesjährige Kalender will uns in Zeiten, in denen nationalistische Strömungen auf der ganzen Welt Egoismus predigen, daran erinnern, dass wir nur gemeinsam Lösungen für die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder finden können. Vieles deutet darauf hin, dass wir nicht mehr viel Zeit haben. Etwas Demut steht uns, bei allen eigenen Problemen, gut zu Gesicht“, schreibt er.

Anderer Blickwinkel

Die IG Panorama – das sind vier Bischofswerdaer Hobbyfotografen, die sich im Jahr 2016 zusammengefunden haben und mittels Drohne Stadtansichten „einfangen“, die bislang einzigartig sind. Im Unterschied zum Triker Rolf Karsch, der ebenfalls fantastische Luftbilder liefert, sind sie nicht so stark auf die Thermik angewiesen. Sie können den Fotokopter auch am frühen Morgen, am späten Abend oder an einem knackig-kalten Wintertag aufsteigen lassen. „Wir möchten den Betrachter mithilfe der ungewohnten Perspektive erreichen, um Sympathien und Neugier für und auf Bischofswerda zu wecken. Der etwas andere Blickwinkel soll Vorzüge und Möglichkeiten zeigen und die Wahrnehmung von Bischofswerda fördern“, heißt es dazu im Kalender.

Stadt-Apotheker Rainer Klotsche brachte in der Vergangenheit bereits mehr als ein Dutzend Bischofswerda-Kalender heraus. Den fürs Jahr 2018 kann man für 7,90 Euro bei ihm in der Apotheke, in der Buchhandlung Heinrich und bei Schreibwaren und Bürobedarf Förster kaufen. (SZ/ir)