Bischofswerda
Merken

Bischofswerda: 500 Euro Spende für Eine-Welt-Laden

Viele Kunden ließen für die Hilfe bei den Corona-Zertifikaten einen kleinen Obolus in der Sonnenapotheke. Über dieses Geld freut sich nun ein Schiebocker Verein.

Von Miriam Schönbach
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Apothekerin Cordula Grüber (M.) übergibt eine Spende über 500 Euro an Karla Schneider (r.) und Christiane Lindner vom eine Eine-Weltladen in Bischofswerda.
Apothekerin Cordula Grüber (M.) übergibt eine Spende über 500 Euro an Karla Schneider (r.) und Christiane Lindner vom eine Eine-Weltladen in Bischofswerda. © Miriam Schönbach

Bischofswerda. Für Weihnachtsgeschenke ist noch genügend Zeit. Immer wieder kommen Passanten in den Eine-Welt-Laden in der Kirchstraße in Bischofswerda, um nach etwas Fair-Gehandeltem für die Lieben zu schauen. „Schokolade und Kaffee sind schon immer unsere Besteller“, sagt Christiane Lindner vom Betreiber-Verein „Pax et bonum“. Sie und ihre Kollegin Karla Schneider vom Vorstand haben an diesem Nachmittag aber selbst einen weiteren Grund zur Freude. Sonnen-Apothekerin Cordula Grüber kommt mit einer Spende vorbei.

500 Euro hat Cordula Grüber für die Vereinsarbeit dabei. Die Hälfte davon kommt von den Kunden der Sonnenapotheke. „Gerade vielen älteren oder nicht ganz so technik-affinen Kunden haben wir neben der Ausstellung der Corona-Impfzertifikate geholfen, auch die Daten auf ihren Handys zu hinterlegen“, sagt die Apothekerin. So sei bei manchen der Wunsch entstanden, ein „Trinkgeld“ zu geben. 244,26 Euro sind auf diese Weise zusammengekommen. „Als Inhaberin habe ich die Summe verdoppelt und etwas aufgerundet, sodass wir jetzt 500 Euro übergeben können.“ Die gebürtige Münsteranerin hat 1994 in Bischofswerda ihre „Sonnenapotheke“ eröffnet.

Eine-Welt-Laden seit über 30 Jahren aktiv in der Stadt

Ihr Kontakt zum Eine-Welt-Laden entstand über die Stadt. „Bei einer ähnlichen Aktion ging die Spendensumme an den Chamäleon-Verein. Jetzt haben wir aber nach einem neuen Spendenziel gesucht – und wir haben diesen Tipp bekommen“, sagt Cordula Grüber. Die Wahl fiel auf den Verein „Pax et bonum“, weil er unter anderem erst Anfang des Jahres sein neues Domizil in der Kirchstraße eingerichtet hat. Außerdem engagiert sich der Eine-Welt-Verein seit über 30 Jahren in und um Bischofswerda. Seine Wurzeln finden sich 1990 auf einem Ökohof in Leutwitz bei Göda.

Darüber hinaus fühlt sich Cordula Grüber dem „Eine-Welt-Laden“-Gedanken besonders verbunden. „Mein Onkel war mehr als 50 Jahre als katholischer Ordenspriester in Paraguay in Süd-Amerika tätig. In dieser Zeit hat er viele Entwicklungshilfeprojekte gefördert, die ich bei meinen Besuchen in dem Land auch kennengelernt habe“, sagt sie. Besonders freue sie sich, wenn sie in Weltläden auf Produkte aus der Region treffe. Bio-Rohrzucker und Mate sind unter anderem die Export-Schlager aus Paraguay.

Neue Technik soll die Vereinsarbeit erleichtern

Cordula Grüber ist sich sicher. „Eine-Welt-Läden leisten einen wichtigen Beitrag zu Frieden und Gerechtigkeit. Ihr Warenangebot mit den entsprechenden Hintergrundinformationen schärft unser Bewusstsein“, sagt sie. Um ihren Kunden eine noch größere Vielfalt ihres Angebots präsentieren zu können, setzt der Verein nun das Geld für den Kauf eines Laptops und eines dazu passenden Druckers ein. „Wir denken auch beim Thema Technik sehr nachhaltig, aber jetzt ist es Zeit für ein neues Gerät“, sagt Vorstandsfrau Karla Schneider.

Die neue Technik soll auf unterschiedliche Weise eingesetzt werden. „Heute blättern wir in Fair-Trade-Papier-Katalogen unserer Partner, wenn Kunden etwas Bestimmtes suchen. Das geht auf deren Online-Auftritten sehr viel einfacher“, sagt Karla Schneider. Auch für die Bildungsarbeit will der Verein den neuen Laptop einsetzen. Ganz regelmäßig führt die Gruppe Lesungen, Reisevorträge und Workshops zu verschiedensten Themen rund um den Fairen Handel durch.

Doch in der Vorweihnachtszeit hat erstmal der Laden auf der Kirchstraße 8 Priorität. Dort können die Kunden kulinarische wie kunsthandwerkliche Reisen um die ganze Welt antreten – und Freude mit Abstechern beim Kaffee aus Nicaragua, Rum aus Kuba, Wein aus Chile oder Filz aus Nepal verschenken. Neben fair gehandelten Lebensmitteln gibt es auch unterschiedliches Kunstgewerbe: Recyclinggläser, bunte Körbe, Kerzen, Weihnachtsbaumbehang, Holz- und Stoffarbeiten, Schmuck sowie regionale Produkte aus dem Biosortiment.