SZ + Bischofswerda
Merken

Bischofswerda: So wird die Waldbühne attraktiver

Rückenlehnen, ein Haus für die Technik und ein Kultursaloon mit kleiner Bühne - für 350.000 Euro soll sich auf dem Gelände einiges tun.

Von Richard Walde
 4 Min.
Teilen
Folgen
Uwe Hänchen von der Spielgemeinschaft Gojko Mitic hält die Entwurfszeichnungen für den Umbau der Bischofswerdaer Waldbühne in der Hand.
Uwe Hänchen von der Spielgemeinschaft Gojko Mitic hält die Entwurfszeichnungen für den Umbau der Bischofswerdaer Waldbühne in der Hand. © Steffen Unger

Bischofswerda. Wenn es nach Uwe Hänchen gehen würde, könnten die Bauarbeiten an der Bischofswerdaer Waldbühne sofort beginnen. "Wir sind da schon lange hinterher, denn der erste Kontakt zum Fördermittelgeber in Dresden war bereits im Jahr 2015. Da waren wir mit der CDU-Landtagsabgeordneten Patricia Wissel zu einem ersten Termin dort", erzählt der Organisator der jährlichen Bischofswerdaer Karl-May-Spiele im Gespräch mit Sächsische.de.

Jetzt, rund sechs Jahre später, wurden rund 350.000 Euro durch den Bund und den Freistaat Sachsen bewilligt. Oberbürgermeister Holm Große (Freie Wähler) verkündete das während einer Vorstellung im Juli. Zur Freude des Hauptnutzers - der Spielgemeinschaft Gojko Mitic. "Es ist immer zu befürchten, gerade in einer Zeit wie jetzt, wo sich Vieles ändert, dass auch gut durchgeplante Projekte abgelehnt werden", erzählt Hänchen. "Jetzt ist alles gut, und jetzt werden wir das angehen", fügt er an.

Losgehen mit den umfangreichen Umbauarbeiten soll es im kommenden Jahr. "Der Bauablauf wird in den nächsten Wochen zwischen Stadt, Planer und Spielgemeinschaft abgestimmt. Die Bauarbeiten werden in 2022 und voraussichtlich noch in 2023 erfolgen", heißt es vonseiten der Stadtverwaltung Bischofswerda. Denn der Stadt gehören Grund und Bühne, weshalb auch sie die Fördermittel beantragt hat.

Durchgängige Sitzreihen bieten 500 Plätze

Im Detail geht es um drei wichtige Punkte, die schon bald anders und vor allem besser sein sollen. Einerseits bekommen die Zuschauer mehr Komfort. Dafür werden Sitzlehnen an die Holzbänke angebracht, ein neuer und vor allem breiterer Aufgang von hinten auf die Tribüne geschaffen und bessere Plätze für Rollstuhlfahrer gebaut.

Außerdem wird es mehr Platz für die Ton- und Lichttechniker geben. Denn die sitzen aktuell auf einer Ebene mit der letzten Sitzreihe auf der Tribüne. Das kann manchmal zu Problemen führen. "Die Tontechniker haben jetzt manchmal gar nicht gut auf die Bühne sehen können, wenn Leute davor standen oder saßen", betont Hänchen. In Zukunft werden sie auf der Höhe des heutigen Dachs des kleinen Häuschens sitzen können, also von dort aus alles überblicken.

Im neuen Gebäude auf der Tribüne wird auch Platz zum Verstauen von Utensilien geschaffen, damit wertvolle Dinge vor Ort sicher eingelagert werden können. Der Neubau bringe zudem einen weiteren Vorteil mit sich. "Die Sitzreihen, die jetzt unterbrochen sind, können durchgängig gemacht werden. Dann können wir 500 Sitzplätze anbieten", sagt Hänchen.

Zusätzliche Veranstaltungen sind vorgesehen

Gebaut werden soll auch ein sogenannter Kultursaloon. "Wo jetzt das Zelt steht und der Imbiss ist, wird alles komplett überdacht und bleibt nur mit Blick auf die Tribüne hin offen", erklärt Hänchen. Gegenüber des jetzigen Imbisses soll eine kleine Bühne entstehen, die vollständig überdacht ist und mehrere Zwecke erfüllen könne.

"Dort können kleinere Aufführungen stattfinden, zum Beispiel unsere Tänzer als Einstimmung im Vorfeld auftreten. Aber auch ganz andere Veranstaltungen außerhalb der Karl-May-Spiele kann es dort geben", sagt Hänchen. Denn es sei ohnehin angestrebt, dass neben den jährlichen und meist ausverkauften Darbietungen aus der Welt von Winnetou und Old Shatterhand weitere Veranstaltungen auf die Waldbühne geholt werden. Für die Karl-May-Spiele würde der Platz zwar nicht reichen, aber bei kleineren Kabarett-Programmen könnten trotzdem zahlreiche Besucher dabei sein.

30-jähriges ist Jubiläum in Sicht

Wenn alles nach Plan läuft, werden zwar noch nicht die nächsten Karl-May-Spiele auf der völlig modernisierten Bühne stattfinden. Aber im Jahr darauf schon. "Das würde gut passen, weil wir im Jahr 2023 unser 30-jähriges Jubiläum der Karl-May-Spiele haben", betont Hänchen.

Eines sei aber klar - ausfallen werden die Vorstellungen im kommenden Jahr auch dann nicht, wenn gerade gebaut wird. "Deswegen müssen wir das mit der Stadt ordentlich koordinieren", betont Hänchen. Denn 2022 soll auch etwas zurückkommen, was Corona-bedingt in diesem Jahr ausfallen musste - die Vormittags-Vorstellungen für Schüler.

"Die Schulen hätten das natürlich gerne genutzt, aber viele Fragen waren offen, womit wir das in diesem Jahr nicht anbieten konnten", bedauert Hänchen. Doch werde man alles dafür geben, im kommenden Jahr wieder traditionell zahlreiche Schulgruppen begrüßen zu dürfen.

Gezeigt wird im kommenden Jahr übrigens das Stück "Old Surehand", das bereits 2009 auf der Waldbühne aufgeführt wurde. Zum Jubiläum im Jahr darauf erwartet die Zuschauer dann, wie zu jedem runden Geburtstag, der Klassiker "Winnetou I".