Freistaat kauft Bischofswerda Flächen für Landessanstalt ab

Bischofswerda. Ein nächster Schritt zur Ansiedlung der Landesuntersuchungsanstalt (LUA) in Bischofswerda ist gemacht: Der Stadtrat hat bei seiner jüngsten Sitzung dem Verkauf der Flächen im Gewerbegebiet Nord 2 an den Freistaat zugestimmt. Der vorläufige Kaufpreis für das künftige LUA-Grundstück beträgt knapp 500.000 Euro. Darüber hinaus wird sich das Land als Bauherr mit einem vorläufigen Anteil in Höhe von 2,3 Millionen Euro an der Erschließung des Infrastrukturprojektes beteiligen.
„Es ist auf einem guten Weg. Jetzt geht es zum Notar, der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement kann den Architekten-Wettbewerb für den Neubau ausschreiben. Wir reichen jetzt den Antrag auf Förderung ein “, sagt Oberbürgermeister Holm Große (parteilos).
Freistaat und Bischofswerda teilen sich Erschließungskosten
Um die Verteilung der Erschließungskosten haben Freistaat und Stadt Bischofswerda in mehreren Sitzungen hart gerungen. Für das knapp zehn Hektar große Areal werden die Kosten laut der Entwurfsplanung vom April 2022 auf knapp zehn Millionen Euro geschätzt. Diese Kosten beinhalten unter anderem den Bau einer Ringstraße mit Oberflächenentwässerung, Beleuchtung und Verlegung des Breitbandkabels. Dazu kommen ein Löschwasserbehälter, die Regenwasserleitung, Regenrückhaltemulden und ein Regenrückhaltebecken sowie der Neubau der Schmutz- und Trinkwasserleitung.
Für ihren Teil der Erschließungskosten von 7,7 Millionen wird die Stadt Bischofswerda eine Förderung über die Richtlinie GRW-Infra beantragen. Das macht eine Förderung bis 90 Prozent möglich. Diese Mittel reicht der Freistaat für die Förderung von Vorhaben wirtschaftsnaher Infrastruktur und für die Stärkung von Wirtschaftsstandorten, wie es die Entwicklung eines Gewerbegebietes ist, aus.
Der städtische Eigenmittelanteil soll aus den Erlösen des Grundstückverkaufs an der Freistaat Sachsen und den Verkauf der Gewerbeflächen an weitere Ansiedlungsinteressenten refinanziert werden. „Wir schauen jetzt, dass wir so schnell wie möglich den Förderantrag stellen, um weiter planen zu können. Ich denke, wir können 2024 mit der Erschließung beginnen“, sagt Holm Große.
Landesanstalt bringt 300 Arbeitsplätze nach Bischofwerda
Der Freistaat Sachsen plant, in Bischofswerda die neue Landesuntersuchungsanstalt für Gesundheits- und Veterinärwesen für 165 Millionen Euro mit Hilfe von Bundesmitteln für den Strukturwandel zu errichten. Das sächsische Kabinett hatte im November 2020 beschlossen, die Dresdener Standorte der Landesuntersuchungsanstalt für Gesundheits- und Veterinärwesen in Bischofswerda anzusiedeln. Die Stadt konnte sich dabei unter zehn Standort-Optionen durchsetzen. Die erforderliche Grundstücksgröße mit einem passenden Zuschnitt und die funktionalen Kriterien wie die Anbindung an Autobahn und ÖPNV setzten für die Auswahl die Rahmenbedingungen.
Entstehen soll auf 5,2 Hektar am Rand der Stadt der LUA-Gebäudekomplex mit 16.000 Quadratmetern Büro- und modernsten Laborflächen für gut 300 Mitarbeiter. Die Planungen sahen im Januar 2022 noch vor, dass mit der Baumaßnahme 2023 begonnen werden könnte. 2026 sollte das Bauvorhaben und ein Jahr später der Umzug der Mitarbeiter abgeschlossen sein. Dieser Zeitplan ist nach jetzigem Planungsstand nicht zu halten. Holm Große geht davon aus, dass die Erschließung mindestens ein Jahr dauert wird – und dann der LUA-Neubau beginnen kann.