Bischofswerda. Der erste Zug mit Waisen landet am 6. Oktober 1946 in Bischofswerda. Ob die Kinder ahnen, wo sie aussteigen, was sie erwartet und wie ihr Leben weitergeht? Sie sind Gestrandete des Zweiten Weltkriegs. Die Waffen schweigen erst seit knapp anderthalb Jahren. Das Grauen hinterlässt allein in Deutschland 2,5 Millionen Halbwaisen und etwa 100.000 Vollwaisen. Dazu fliehen Hunderttausende aus den ehemaligen Ostgebieten. Auf dem Weg verlieren nicht nur Zehntausende Kinder ihre Heimat und ihr altes Leben, sondern viele meist auch ihre Mütter, Geschwister, zuweilen auch Väter. Bischofswerda ist für sie ein Hafen im Meer der Ungewissheit.
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