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Das vergessene Kinderlager von Bischofswerda

Knapp 4.000 Waisen stranden nach dem Zweiten Weltkrieg in Bischofswerda. Woher sie kamen und wie es für sie weiterging, beschreibt eine Ausstellung in Bautzen.

Von Miriam Schönbach
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Elternlose Jungen erhalten im Kinderlager in Bischofswerda Kleidung und Schuhe. 1946 wird die Anlaufstelle für minderjährige Flüchtlinge errichtet.
Elternlose Jungen erhalten im Kinderlager in Bischofswerda Kleidung und Schuhe. 1946 wird die Anlaufstelle für minderjährige Flüchtlinge errichtet. © Foto: Quelle: SLUB/Deutsche Fotothek/Höhne, Erich und Pohl, Erich

Bischofswerda. Der erste Zug mit Waisen landet am 6. Oktober 1946 in Bischofswerda. Ob die Kinder ahnen, wo sie aussteigen, was sie erwartet und wie ihr Leben weitergeht? Sie sind Gestrandete des Zweiten Weltkriegs. Die Waffen schweigen erst seit knapp anderthalb Jahren. Das Grauen hinterlässt allein in Deutschland 2,5 Millionen Halbwaisen und etwa 100.000 Vollwaisen. Dazu fliehen Hunderttausende aus den ehemaligen Ostgebieten. Auf dem Weg verlieren nicht nur Zehntausende Kinder ihre Heimat und ihr altes Leben, sondern viele meist auch ihre Mütter, Geschwister, zuweilen auch Väter. Bischofswerda ist für sie ein Hafen im Meer der Ungewissheit.

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