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Für Stadtflüchter: Elf Bauplätze in Schmölln

Schmölln-Putzkau rechnet mit Zuzüglern aus der Stadt, deshalb entsteht ein neues Wohngebiet. Das erste Haus ist fast fertig - und bald für Interessenten offen.

Von Miriam Schönbach
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Das Parkett ist schon angeliefert, der Innenausbau kann beginnen. Investor Andreas Ducke ist zufrieden mit dem Baufortschritt im Muster-Bungalow im neuen Wohngebiet in Schmölln.
Das Parkett ist schon angeliefert, der Innenausbau kann beginnen. Investor Andreas Ducke ist zufrieden mit dem Baufortschritt im Muster-Bungalow im neuen Wohngebiet in Schmölln. © Steffen Unger

Schmölln-Putzkau. Die Parkett-Pakete stapeln sich bereits im künftigen Wohnzimmer. Im Bad fehlen nur noch Toilette und die zwei Waschbecken, auch die Küche lässt sich schon denken. Investor Andreas Ducke schaut aus den großen Fenstern auf das restliche Baugebiet zwischen Putzkauer Weg und der Straße "Hüttenhäuser" in Schmölln.

„Auf diese Seite kommen die Bungalows, auf der anderen Seite planen wir Eineinhalb-Geschosser. Hier, in diesem Musterhaus, soll es Ende September/Anfang Oktober einen Tag der offenen Tür geben“, sagt der Doberschauer. Seit mehreren Jahren kümmert sich der 47-Jährige um die Entwicklung von Baugebieten in der Region.

Sein erstes Baugebiet erschließt Andreas Ducke in seiner Heimatgemeinde. In Doberschau stehen inzwischen am Dorfrand in der Kornblumenstraße/Ecke Lilienweg knapp 20 fertige Häuser, vier weitere befinden sich im Bau. „Vier Bauplätze sind noch frei. Vorwiegend gehen die Immobilien an Familien aus der Region, aber auch Dresdener und Rückkehrer haben Interesse“, sagt der Immobilienexperte. Genau an diese Gruppe richtet sich nun auch das Angebot in Schmölln-Putzkau.

Umlandgemeinden profitieren von Stadtflucht

Dessen Bürgermeister Achim Wünsche (parteilos) ist über das Wohngebiet in Doberschau auf Investor Andreas Ducke aufmerksam geworden und an ihn herangetreten, auch weil es immer wieder Nachfragen nach Bauplätzen in seiner Gemeinde gab. Denn es zieht – bislang noch - immer mehr Menschen aus der Landeshauptstadt in die Umlandgemeinden.

Von dieser Landflucht profitieren unter anderem die Gemeinde Doberschau-Gaußig und die Gemeinde Großharthau, drei Wohngebiete sind dort in den vergangenen Jahren entstanden – das lässt die Einwohnerzahl wieder moderat wachsen.

Alexander Fischer, Bürgermeister der Gemeinde Doberschau-Gaußig, freut sich über den Zuzug. Auch in seiner Gemeinde hat Andreas Ducke ein Wohngebiet entwickelt.
Alexander Fischer, Bürgermeister der Gemeinde Doberschau-Gaußig, freut sich über den Zuzug. Auch in seiner Gemeinde hat Andreas Ducke ein Wohngebiet entwickelt. © Archivfoto: Steffen Unger

Auch Schmölln-Putzkau liegt nur gut 50 Auto-Kilometer von Dresden entfernt. Andreas Ducke schaut sich auf dem erschlossenen Bauland um. Der Wald ist nur ein paar Schritte entfernt, ins Freibad könnten die künftigen Bewohner fast in Badehose oder Bikini gehen, zum Bahnhof braucht es im gemächlichen Schritt zehn Minuten, bis zur Umgehungsstraße ist es mit dem Auto nicht weit. „Das ist eine gute Wohnlage und fast Dresdener Speckgürtel“, sagt der Projektentwickler.

Der erste Spatenstich zur Erschließung des Gebiets fiel im Sommer 2021. Es wurden eine Straße inklusive Beleuchtung gebaut sowie alle Medien von Strom über Wasser und Abwasser bis Telefon verlegt. Elf Häuser sind im ersten Bauabschnitt geplant. Insgesamt stecken nach Aussagen des Bürgermeisters mehrere Jahre Vorarbeit im Projekt. Ein erster Bebauungsplan wurde vor rund 15 Jahren aufgestellt und 2017 nochmals angepasst.

Investor entwickelt mehrere Wohnbaustandorte in der Region

Für Andreas Ducke richtet sich der Blick indes nach vorn. Er lässt nicht nur das Bauland erschließen, sondern immer auch die Häuser errichten, sodass sich die künftigen Eigentümer nicht selbst nach einem Hausanbieter umschauen müssen. Seine Neubauten seien immer auf dem neuesten baulichen Stand mit Photovoltaik und Wärmepumpe, sagt er. „Ich habe noch nie mit Gas oder Öl gebaut, aber momentan ist es schon schwer zu kalkulieren, dass es bezahlbar bleibt“, sagt der Investor.

In den vergangenen Monaten sind die Preise für Baustoffe deutlich gestiegen. Wie das Statistische Landesamt im Juli mitteilte, kostete der Neubau eines Wohngebäudes im zweiten Quartal dieses Jahres 22 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Auch aus diesem Grund hält sich Andreas Ducke zurück, wenn es um Kaufpreise geht. Die Häuser in Schmölln-Putzkau sind noch nicht in der Vermarktung, Interessenten hätten sich aber schon gemeldet. „Jetzt bauen wir erstmal das Musterhaus fertig“, sagt der Unternehmer, der derzeit auch noch ein Wohngebiet in Oßling entwickelt. Dort will er in diesem Jahr noch mit dem Musterhausbau beginnen. Auch in Neschwitz hat der Immobilienentwickler bereits in einen Wohnbaustandort investiert.

Die Fertigstellung des Bungalows im Putzkauer Weg in Schmölln ist für den Herbst geplant. Auf gut 850 Quadratmetern findet er seinen Platz, die Eineinhalb-Geschosser bekommen Grundstücke mit 650 Quadratmetern. Das ist aber noch Zukunftsmusik. Erstmal müssen die Handwerker im Rohbau-Bungalow weitermachen - damit daraus schnell das fertige Musterhaus wird.