Bischofswerda
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Bischofswerdaer Gymnasiasten begeistern im Leipziger Gewandhaus

Zehntklässler aus dem Goethe-Gymnasium haben sich an einem musikalischen Experiment beteiligt. Unter den Zuhörern gab es bekannte Namen.

Von Miriam Schönbach
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Großes Publikum für die Schüler aus Bischofswerda: Am Sonntag stellten sie im Gewandhaus in Leipzig ihre ungewöhnliche Klanginstallation mit 70 Metronomen vor.
Großes Publikum für die Schüler aus Bischofswerda: Am Sonntag stellten sie im Gewandhaus in Leipzig ihre ungewöhnliche Klanginstallation mit 70 Metronomen vor. © MDR Klassik/Maria-Sophie Serauky

Bischofswerda/Leipzig. Applaus für Schiebocker Gymnasiasten im Gewandhaus-Leipzig: Bei einem Matinéekonzert haben am Sonntag Schülerinnen und Schüler aus dem Goethe-Gymnasium ihre eigene Komposition für gut 70 Metronome vor großem Publikum uraufgeführt. „Es war richtig toll. Die Kinder waren begeistert, sowohl vom Konzert, als auch von den Zuschauern und wie sie auf unsere Performance reagiert haben“, sagt Lehrerin Cornelia Symank. Dieses etwas andere Konzert ist Teil eines Projekts mit dem MDR-Sinfonieorchester für die „ARD-Woche der Musik – das Ligeti-Experiment“. Der Komponist György Ligeti (1923-2006) hätte 2023 seinen 100. Geburtstag gefeiert.

Innerhalb des Projekt haben sich die Zehntklässler aus Bischofswerda intensiv mit György Ligeti beschäftigt und sich in drei Workshops seiner Klangwelt genähert. 1923 als Kind jüdischer Eltern in einer siebenbürgischen Kleinstadt geboren, galt er als ein Avantgardist unter den Komponisten. Bekannt machte ihn unter anderem seine "Poème symphonique". In der Uraufführung aus dem Jahr 1962 kommen 100 Metronome zum Einsatz und bringen einen ganz besonderen Sound und Takt hervor. In Anlehnung an dieses Werk haben sich nun die Schiebocker Schüler auf eine eigene musikalische Suche begeben. Ein Metronom ist ein Pendel, das Musikern hilft, den Takt beizubehalten.

Dich belagert waren die Treppen der Barlach-Ebene im Leipziger Gewandhaus, als die Schüler aus Bischofswerda ihre Ligeti-Interpretation aufführten. Unter den Zuhören war auch Chefdirigent Dennis Russell Davies.
Dich belagert waren die Treppen der Barlach-Ebene im Leipziger Gewandhaus, als die Schüler aus Bischofswerda ihre Ligeti-Interpretation aufführten. Unter den Zuhören war auch Chefdirigent Dennis Russell Davies. © MDR Klassik/Maria-Sophie Serauky

Für die neue Klanginstallation war das Motto vorgeben: „Vom Chaos über den Beat zum Einklang“. „Unsere Schüler haben mit Sprache und Klängen gearbeitet“, sagt Cornelia Symank. Vor der Premiere ging es jedoch ins Konzert mit Chefdirigent Dennis Russell Davies und dem MDR-Sinfonieorchester im Gewandhaus am Augustplatz. „Wir saßen in der ersten Reihe. Die meisten Schüler waren vorher noch nie in einem klassischen Konzert und waren total begeistert. Der bombastische Klang im Saal war toll“, sagt Cornelia Symank. Unter anderem spielten Profi-Musiker Bruckners „genullte“ Sinfonie in d-Moll, ein Ligeti-Werk und eine Uraufführung.

Chefdirigent Dennis Russell Davies ließ es sich nicht nehmen, das Publikum vor der Pause auf die Performance der Schüler aus Bischofswerda in der Barlach-Ebene hinzuweisen. „Er hat es sich auch angeschaut“, sagt Cornelia Symank. Davies hat im Laufe seiner 50-jährigen Karriere am Pult die renommiertesten Orchester Nordamerikas und Europas dirigiert.

Von den Schülern bekam die Lehrerin samt Projekt das größte Lob: „Das können wir gern wiederholen“, sagten sie. Unterstützt wurde der etwas andere Musikunterricht durch das Jugend-Musik-Netzwerk des MDR Clara, das erst kürzlich mit „Ludwig Fun“ zu einem Streaming-Konzert in Bischofswerda zu Gast war.