Messe LebensArt: Orient trifft Ostseebrise

Großharthau. Der Duft sorgt sofort für Fernweh. Knoblauch, Ingwer, Zitronengras, Koriander und Kreuzkümmel kitzeln die Nase. Vorsichtig hebt Syedhom Salama den Deckel der Tajine. Im tönernen Bauch des Schmortopfs stapeln sich Paprika, Kartoffeln, Spargel, Zucchini und Möhren in einem Sud aus Tomaten und „1000 Gewürzen aus dem Orient“. Oben auf liegen getrocknete Feigen, Datteln und Aprikosen.
„Ich koche nach Wüstenart, in der Schale unten ist halb Feuer, halb Sand“, sagt der Nordafrikaner und reicht einen Löffel zum Probieren. Mit seiner Kunst zu kochen und dem Handwerk aus der Heimat ist der Händler von Anfang an bei den LebensArt in Großharthau dabei.

Syedhom Salama schließt den Deckel wieder, im traditionellen blauen Gewand wechselt er ein paar Worte mit Veranstalter Christian Schlender von der AgenturHaus GmbH aus Lübeck. Vor 15 Jahren gab es im Schlosspark die erste Messe für Schönes in Haus und Garten. An diesem Wochenende sind 170 Aussteller unter den hohen Bäumen bei fast tropischen Temperaturen zu Gast. „Ein Viertel kommt aus der unmittelbaren Umgebung, 30 Prozent aus Sachsen. Die anderen Händler reisen aus dem Rest Deutschlands, Polen, Tschechien, Ungarn und Österreich an“, sagt der Messeausrichter. Auf den Weg bekommt er noch eine heiße Marokkanische Minze mit - zur Abkühlung.
Abkühlung in der Wesenitz
Blumi holt sich seine Erfrischung ganz anders. Der Alaskan Malamute ist eigentlich ein Schlittenhund. Am Sonnabend ist er mit Besitzerin Susan Kiesow Teil der Hunde-Show bei der LebensArt. Nach getaner Arbeit und einem Möhrenleckerli geht es ab in die Wesenitz, die Messegäste indes genießen stattdessen Cocktails und Eis – oder sitzen gemütlich im Schatten, wenn sie nicht gerade bei Gartendeko, Pflanzen, Keramik oder Kunst fündig geworden sind.
Gärtnermeister André Mühe aus Grimma sorgt währenddessen bei seinen Stauden aus dem Gartenschlauch für den notwendigen Nachschub mit kühlem Wasser. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Interesse. Unser Maßstab ist, dass sich Händler und Publikum wohlfühlen“, sagt Christian Schlender.

Ihren ersten Messe-Auftritt bei der LebensArt genießen Anne Israel und Axel Hülle. „Salzmanufaktur Mecklenburg Vorpommern“ steht an ihrem Stand. Ursprünglich kommen die Zwei aus Großschönau. „Wir haben sieben Jahre zusammen die Kinderbelustigung im Trixipark gemacht“, sagt die Geschäftsführerin der Salzmanufaktur.
Deren Inhaber hat ein Faible für Familienurlaub im Zittauer Gebirge. Er lernt das Paar bei der Arbeit kennen - und wirbt vor zwei Jahren Anne Israel für den Job an der Ostseeküste ab. Axel Hülle überlegt noch, wann er hinterher zieht. Auf seinen Vorschlag geht die Teilnahme an der Open-Air-Messe zurück. 14 Jahre war er Gast, nun steht er als Unterstützung selbst im Pavillon und hat neben Steinsalz-Produkten die „Ostseebrise“ dabei – Meersalz mit Korn- und Sonnenblumenblüten.

Zu den Evergreens im Großharthauer Schlosspark gehören zahlreiche regionale Aussteller. So war zum Beispiel wieder die Lebenshilfe Bischofswerda mit ihren Produkten aus der Holzwerkstatt – von der Bank bis zum Insektenhotel - dabei. Unterstützt wird der Veranstalter zudem durch den Kultur- und Heimatverein Großharthau und den Feuerwehrförderverein.
Die Kameraden kümmern sich um die Parkplätze. „Für uns sind diese Helfer unverzichtbar“, sagt Christian Schlender. Ihren nächsten Einsatz werden sie in vier Monaten haben. Vom 21. bis 23. Oktober ist der „LebensArt Herbstzauber“ im Schlosspark Großharthau geplant.

Die LebensArt Großharthau ist am Sonntag, 19. Juni, nochmals von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Eintritt 9 Euro. Kinder und Jugendliche bis einschließlich 15 Jahre in Begleitung eines Erwachsenen frei.