Commerzbank zurück in Bischofswerda

Bischofswerda. Seit vergangenem Freitag können Commerzbank-Kunden in Bischofswerda ihr Bargeld wieder an einem Automaten ihres Bankinstitutes abheben. In der Schiebock-Passage an der Ernst-Thälmann-Straße gibt es dazu wieder eine Möglichkeit. "Der Geldautomat kann während der Öffnungszeiten der Schiebock-Passage - Montag bis Samstag von 8 bis 20 Uhr - genutzt werden", teilt Commerzbank-Sprecherin Heike Ziegenbalg mit.
Bereits seit einigen Monaten stand für die Frankfurter Großbank fest, dass man wieder nach Bischofswerda zurückkehren möchte. Denn nach der Schließung der Altmarkt-Filiale mussten die Kunden nach Neustadt oder Bautzen fahren, um Bankgeschäfte zu erledigen. Gehen diese über das Abheben von Bargeld hinaus, ist das auch weiterhin notwendig. Denn in Bischofswerda steht nur ein Geldautomat. Trotzdem sei man sehr zufrieden, dass die Umsetzung geklappt habe.
"Es war ein langer und nicht immer einfacher Weg. Umso mehr freue ich mich, dass ich unseren Bischofswerdaer Kunden wieder eine Bargeldversorgung der Commerzbank anbieten kann", sagt Alexander Brauer, der die Standorte Bautzen, Neustadt und Bischofswerda verantwortet.
So berichtete Sächsische.de Anfang Mai über die Pläne:
Nach der Filialschließung am Altmarkt im vergangenen Jahr war der Ärger bei vielen Kunden der Commerzbank groß. Nun kehrt das Frankfurter Geldinstitut aber nach Bischofswerda zurück - genauer gesagt in die Schiebock Passage. Allerdings nur in Form eines Geldautomaten, der dort in Kürze aufgestellt werden soll.
"Wir arbeiten derzeit mit Hochdruck an der Umsetzung, warten aber aktuell auf die Anbindung der Datenleitung", berichtet Commerzbank-Pressesprecherin Heike Ziegenbalg. Doch wann das passieren wird, ist noch unklar. "Zum zeitlichen Rahmen dieser Anbindung liegen uns leider keine Informationen seitens des Anbieters vor."
Wenn der neue Automat dann da ist, müssen Kunden der Commerzbank nicht mehr zu anderen Filialen in der Umgebung fahren, um dort kostenfrei Geld abzuheben. "In Zusammenarbeit mit dem Bischofswerdaer Oberbürgermeister, der sich sehr für die Aufstellung unseres Geldautomaten stark gemacht hat, hat die Suche nach einem geeigneten Standort nun ihren erfolgreichen Abschluss gefunden", betont Ziegenbalg.

Kein Kundenschwund in Bischofswerda
Oberbürgermeister Holm Große (parteilos) äußerte sich schon in der letzten Stadtratssitzung positiv über das Comeback der Commerzbank. "Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, die Bank zurück nach Bischofswerda zu holen", sagte er.
Dass die Rückkehr mehrere Monate dauert, war vonseiten des Unternehmens so nicht gewollt. "Wir hätten uns gewünscht, dass der Aufbau des Geldautomaten in engem zeitlichen Zusammenhang mit der Schließung der Filiale gestanden hätte. Dies war leider aus verschiedenen Gründen nicht der Fall", betont die Pressesprecherin.
Der Kundenstamm aus Bischofswerda ist derweil laut Angaben des Unternehmens stabil geblieben. "Die Kunden hatten die Wahl, mit ihrem Berater nach Neustadt zu wechseln, nach Bautzen oder in eine andere Filiale", erläutert die Pressesprecherin. Das hätten viele auch so gemacht.
Der Trend geht zum Videoservice
Während die Kreissparkasse Bautzen unlängst einen Videoservice in den Filialen Großharthau und Bautzen-Gesundbrunnen eingerichtet hat, will die Commerzbank einen ähnlichen Weg gehen. "Seit der Pandemie stellen wir fest, dass sich die Kunden in unserer Region zunehmend über Video beraten lassen", berichtet Heike Ziegenbalg.
Vielen älteren Kunden falle es schwer, den Weg zur Filiale auf sich zu nehmen. Die Videoberatung stelle dabei eine gute Alternative dar, denn auch ältere Personen würden im Umgang mit dem Computer immer fitter.
Außerdem sei zu verzeichnen, dass viele Kunden ihr Bargeld auch beim Einkauf im Supermarkt an der Kasse kostenfrei abheben. Daher seien weitere Schließungen von Bankfilialen per se nichts Schlechtes.
Weitere Commerzbank-Filialen sollen schließen
"Unsere Strategie bis 2024 sieht vor, von den derzeit 790 Filialen der Commerzbank bundesweit auf 450 Standorte zu reduzieren. Gründe hierfür sind die Niedrigzinsphase, die zunehmende Digitalisierung und das damit einhergehende veränderte Kundenverhalten", betont Ziegenbalg.
Welche Filialen schon bald geschlossen werden, verrät die Pressesprecherin aber nicht. "Eine Entscheidung gibt es noch nicht. Sobald die Ergebnisse feststehen, werden wir unsere Mitarbeiter, Kunden und die Öffentlichkeit darüber informieren."
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