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Was Schiebocks Fußballer im Trainingslager überrascht

Der Bischofswerdaer FV bereitet sich in Belek auf den Re-Start in der Fußball-Oberliga vor und findet unerwartete Verhältnisse vor.

Von Jürgen Schwarz
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Bischofswerdaer Teambesprechung im Trainingslager im türkischen Belek. So richtig schönes Mittelmeerklima herrscht dort aktuell nicht.
Bischofswerdaer Teambesprechung im Trainingslager im türkischen Belek. So richtig schönes Mittelmeerklima herrscht dort aktuell nicht. © BFV

Belek. Anfang der Woche staunten die Oberliga-Fußballer des Bischofswerdaer FV nicht schlecht, als sie am Morgen aus ihren Hotelzimmern im „Limak Arcadia Sport Resort“ schauten: Die Anlage im türkischen Belek präsentierte sich als Winterlandschaft.

„Ein spektakuläres Ereignis, denn hier lag seit 25 Jahren zum ersten Mal wieder Schnee. Ab 11 Uhr war dann alles wieder in Ordnung und die Trainer Frank Rietschel und Robert Koch konnten mit den Jungs trainieren“, berichtet BFV-Geschäftsstellenleiter Frank Terks, der noch ein zweites Testspiel organisieren konnte.

Am Freitag geht es in Belek gegen die Stuttgarter Kickers, aktuell Tabellenzweiter der Oberliga Baden-Württemberg. Am Dienstag hatten die Schiebocker gegen den türkischen Viertligisten Diyarbakirspor Kulübü mit 1:4 verloren. Den BFV-Treffer erzielte Justin Jacob, für die Türken trafen Serhat Özylmaz (2), Ömer Akar und Recep Anli Kaydetti. „Das war eine sehr griffige und spielstarke Mannschaft. Wir sind froh, dass wir diese Spielpraxis sammeln konnten. Alle Spieler kamen zum Einsatz, allerdings erwischten unsere Torhüter nicht ihren besten Tag“, resümierte Terks.

Beim morgendlichen Blick aus dem Fenster schien nicht die Sonne, sondern der Hotelkomplex war von einer dünnen Schneeschicht überzogen.
Beim morgendlichen Blick aus dem Fenster schien nicht die Sonne, sondern der Hotelkomplex war von einer dünnen Schneeschicht überzogen. © BFV

Für die FSV Budissa Bautzen steht schon am 6. Februar der scharfe Start in der NOFV-Oberliga Süd an, dann werden die offenen Partien vom 14. Spieltag nachgeholt. Budissa, Staffel-Siebenter, ist bei Wacker Nordhausen (17.) zu Gast. Der Bischofswerdaer FV (8.) hatte sein Punktspiel beim 1. FC Merseburg am 20. November 2021 bestritten und mit 1:0 gewonnen, wird den „Dreier“ aber voraussichtlich am Grünen Tisch wieder verlieren.

Merseburg hat Medienberichten zufolge seine Mannschaft zurückgezogen. Entsprechend der Spielordnung des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes (NOFV) würden damit alle bisher ausgetragenen Punktspiele des Tabellenletzten der Süd-Staffel (vier Zähler, 2:42 Tore) annulliert werden. Die Bischofswerdaer hätten dann nur noch 19 Zähler auf dem Konto. Budissa dagegen würde seine 24 Punkte behalten, da das für den 18. Spieltag angesetzte Heimspiel gegen die Merseburger noch nicht gespielt worden ist.

Am Sonntag steht für die Mannschaft von Trainer Stefan Richter die Generalprobe an. Der Oberliga-Aufsteiger aus Bautzen reist nach Dresden zum FV 06 Laubegast, Tabellenachter der Landesliga. Um 11 Uhr wird das Testspiel auf dem Kunstrasenplatz an der Steirischen Straße angepfiffen.

Voraussichtlich gibt es dann auch ein Wiedersehen mit Ex-Budisse Tony Schmidt, der seit 2020 beim Sechstligisten unter Vertrag steht. Von 2017 bis 2019 war der 33-Jährige für die Spreestädter am Ball, absolvierte in dieser Zeit 60 Regionalligapartien und erzielte 17 Tore für Budissa. Anschließend wechselte Schmidt für ein Jahr zur VSG Altglienicke, verpasste mit den Berlinern nur haarscharf den Aufstieg in die 3. Liga.

Verband sorgt bei Einheit Kamenz für Verwunderung

„Wären wir aufgestiegen, hätte ich noch ein Profijahr angehangen“, so der torgefährlich Mittelfeld-Routinier. So aber kehrte er nach zwölf Jahren zu jenem Verein zurück, bei dem er sich als Youngster für Dynamo Dresden (2008) empfohlen hatte. Allein in der 3. Liga und der Regionalliga bestritt Tony Schmidt 266 Punktspiele. „Er ist ein Glücksfall für uns“, gibt der Laubegaster Sportchef Andreas Haupt zu.

Landesligist Einheit Kamenz muss sein Achtelfinalspiel gegen den Drittligisten FSV Zwickau am 9. oder 16. März in der Lessingstadt nachholen. Am Mannschaftstraining kann derzeit indes nur etwa die Hälfte der geimpften bzw. genesenen Spieler teilnehmen. Trainer Dirk Rettig: „Erst einmal müssen wir wieder Kontinuität in die Trainingsarbeit unter den gegebenen Bedingungen hineinbekommen.“

Zur Ansetzung der Pokalpartie sagt Rettig: „Solange der Sächsische Fußball-Verband keine Festlegung getroffen hat, unter welchen Voraussetzungen der Spielbetrieb wieder aufgenommen wird, kann er nach unserer Auffassung auch kein Pokalspiel ansetzen. Und an einem Wochentag diese Partie auszutragen, dürfte für uns äußerst schwer realisierbar sein.“

Während Budissa Bautzen bereits im Viertelfinale steht, das am 26./27. März gespielt werden soll, suchen die Bischofswerdaer und Landesliga-Tabellenführer SC Freital noch nach einem geeigneten Termin. Der SFV hat den 19. Februar sowie den 9. oder 16. März als Spieltermin vorgegeben, „aber wir favorisieren den 6. März“, sagt Terks. „An dem Wochenende sind wir in der Oberliga spielfrei und könnten nach Freital reisen. Für den Sportclub wäre das sicher auch besser, als an einem Wochentag zu spielen.“