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Bischofswerdas Fußballer fliegen zur Vorbereitung in die Türkei

96 Prozent der Kicker sind geimpft oder genesen – und bereiten sich nun in Belek vor. Bautzen spielt indes gegen Radebeul. Der Verband plant den Re-Start.

Von Jürgen Schwarz
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Alte Bekannte: Testspiele zwischen Radebeul und Bautzen gab es schon etliche. Unser Foto vom Kopfballduell zwischen Ronald Wolf (links/Budissa) und Alexander Eißrich entstand vor fast genau elf Jahren, als Bautzen mit 3:0 beim RBC gewann.
Alte Bekannte: Testspiele zwischen Radebeul und Bautzen gab es schon etliche. Unser Foto vom Kopfballduell zwischen Ronald Wolf (links/Budissa) und Alexander Eißrich entstand vor fast genau elf Jahren, als Bautzen mit 3:0 beim RBC gewann. © Archiv: Torsten Zettl

Bautzen/Bischofswerda. Die beiden Fußball-Oberligisten Budissa Bautzen und Bischofswerdaer FV bereiten sich auf den Re-Start in der Süd-Staffel am 5./6. Februar intensiv vor. Die Spreestädter absolvieren am Samstag das erste Testspiel beim Landesligisten Radebeuler BC. Gespielt wird ab 11 Uhr auf dem Kunstrasenplatz im Weinbergstadion.

Die Schiebocker setzen ihre Tradition fort und fliegen wie schon seit vielen Jahren in der Winterpause ins Türkei-Trainingslager. Lediglich 2021 musste der Trip ausfallen. Insgesamt 48 Personen umfasst der Tross, davon 23 Spieler und ein aus sechs Personen bestehendes Funktionsteam. Der Rest sind Sponsoren, „ohne deren Unterstützung so ein Trainingslager in diesen schwierigen Zeiten gar nicht darstellbar wäre“, sagt BFV-Geschäftsstellenleiter Frank Terks.

96 Prozent der Spieler, zu denen auch fünf Nachwuchskicker gehören, sind geimpft, geboostert oder genesen. „Bis auf einen Spieler, der seine Diplomarbeit verteidigen wird, sind alle dabei. In Abstimmung mit den Nachwuchstrainern nehmen wir zudem fünf Youngster mit, die sich dieses Trainingslager verdient haben. Wir sind sehr dankbar, dass alle Spieler in diesem Zeitraum Urlaub bekommen haben beziehungsweise unsere Schüler eine Freistellung von der Schule“, so Terks.

Erster Test gegen Düren

Geflogen wird ab Leipzig, gelandet dann in Dresden. „Uns ist das Trainingslager nicht nur aus sportlicher Sicht wichtig. Durch die vielen Neuzugänge im Sommer und den weitgehenden Einschränkungen durch Corona in dieser Zeit, ist es das erste Mal, dass die Mannschaft für mehrere Tage gemeinsam unterwegs ist“, ergänzt Terks.

Fest steht bereits der erste Testspielgegner. Am Dienstag wartet der 1. FC Düren, Spitzenreiter der Oberliga Mittelrhein. Die Dürener haben sich den Regionalliga-Aufstieg auf die Fahnen geschrieben und reisen mit vielen ausländischen Spieler, u. a. aus Südkorea, Japan, der Türkei, Kroatien oder den Niederlanden, an. „Vor Ort werden wir versuchen, noch ein zweites Testspiel zu organisieren“, ergänzt Terks. Während es für Budissa Bautzen bereits am 6. Februar mit dem Gastspiel in Nordhausen weitergeht, steht für Bischofswerda das erste Punktspiel am 12. Februar zu Hause gegen den FC An der Fahner Höhe an.

Bei Landesligist SV Einheit Kamenz soll die Vorbereitung ab der kommenden Woche „kontinuierlich laufen“, sagt Trainer Dirk Rettig. Der 52-Jährige leitet zurzeit die Einheiten, da Chefcoach Andre Kohlschütter im Krankenhaus liegt. Wann er auf den Trainingsplatz zurückkehrt, steht noch nicht fest. Unklar ist auch, wann der Re-Start der Meisterschaft auf Landesebene erfolgen soll.

Regionale Konferenzen Anfang Februar

Das Präsidium des Sächsischen Fußball-Verbandes (SFV) teilte in einer Pressemitteilung mit: „Im Moment sitzt der SFV zwischen den Stühlen. Auf der einen Seite die essenzielle Verbandsaufgabe, Bewegungsangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu ermöglichen und auf der anderen Seite, sich mit den Herausforderungen der aktuellen Regelungen auseinanderzusetzen. Die aktuelle Corona-Notfall-Verordnung setzt derzeit klare Grenzen.“

Dennoch bewertet der SFV die neuesten Lockerungen als positiv, „denn im Vergleich zum vorherigen Zustand ermöglichen sie einer deutlich größeren Gruppe den Zugang zum Sport. Auch der Standpunkt des SFV, allen Fußballerinnen und Fußballern den Weg zurück auf den Platz zu gewähren, hat sich nicht geändert“.

Für Anfang Februar sind regionale Konferenzen mit den Vereinen im Landesmaßstab sowie Vertretern der Kreis- und Stadtfußballverbände vorgesehen, „um ein Meinungsbild der Basis zu erfassen“, heißt es aus der SFV-Zentrale. Nach Verabschiedung der neuen Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung, die voraussichtlich am 7. Februar in Kraft treten wird, will der Verband eine Vereinsabfrage durchführen. Im Anschluss soll unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Konferenzen, der Vereinsabfrage sowie der Corona-Situation eine Entscheidungsvorlage formuliert werden.

Obwohl seit mehr als zwei Monaten keine Pflichtspiele ausgetragen wurden, entschieden sich die Verantwortlichen von Landesligist Neusalza-Spremberg zu einem Trainerwechsel. Der 53 Jahre alte Karsten Haasler sitzt nun für Enrico Kuntke auf der Bank. Haasler kam von Fortuna Trebendorf aus der Landesklasse Ost. Sein Vorgänger Kuntke hatte erst im Vorjahr angeheuert, nachdem André Kohlschütter seinen Vertrag nicht verlängert und später in Kamenz als Trainer unterschrieben hatte.